Nacht Der Begierde
hat, hat sich der Leshii nicht mehr gezeigt. Jetzt taucht er wegen dir wieder auf, und alles, was du zu sagen hast, ist ‹das war’s auch schon›?»
Ich zuckte mit den Achseln. «Ich hatte eigentlich erwartet, du würdest sagen, dass ich spinne. Wer ist denn das?»
«Ein Freund und Verbündeter. Der Herr des Waldes, so wie er es gesagt hat. Wir sind sein Rudel. Beziehungsweise wir waren es. Als er verschwand, dachten wir, er hätte sichmöglicherweise mit den abtrünnigen Wölfen zusammengetan. Aber vielleicht hat er ja auch einfach nur auf dich gewartet.»
«Oder er hatte etwas anderes zu tun», meinte ich. «Herr des Waldes klingt nicht nach einem Job, bei dem man sich wirklich langweilt. Aber was ist mit dem Panther? Habt ihr ihn gefunden?»
«Nein. Wir haben zwar den Ort gefunden, wo er zu Boden gegangen sein muss, und die Spuren eines Kampfes, aber seine Fußspuren führten von dort an den Rand des Waldes. Allerdings haben wir dort seine Fährte verloren.»
Ich atmete aus, obgleich ich gar nicht bemerkt hatte, dass ich überhaupt die Luft angehalten hatte, und das erleichterte mich. Ich hatte niemanden umgebracht. «War er denn allein gewesen?»
«Ja.» Zach ließ seine Hand sanft über meine Rippen gleiten, bis er sie um meine Taille legte. «Offenbar bist du ein ziemlich reizvoller Köder.»
«Findest du mich reizvoll?» Ich wollte an etwas anderes denken als an die Gefahr, in der ich geschwebt hatte. Was nicht heißen sollte, dass das Flirten mit Zach nicht auch irgendwie gefährlich war.
Zach ließ eine Hand abwärts über meine Hüfte bis hinab auf den Schenkel gleiten. «Reizvoll ist gar kein Ausdruck. Am liebsten würde ich dir dieses Kleid vom Leib reißen, aber ich glaube, jetzt ist nicht der richtige Augenblick dafür. Du hast eine traumatische Erfahrung machen müssen und bist vollkommen erschöpft.»
«Also wirst du vornehme Zurückhaltung üben.»
«Ja.»
«Kannst du heute Nacht trotzdem bei mir schlafen?» Ich bemühte mich, nicht allzu bedürftig zu klingen, aber in seiner Gegenwart fühlte ich mich so sicher, und ich wollte einfach nicht allein sein.
«Wenn du mich nicht darum gebeten hättest, hätte ich trotzdem darauf bestanden.» Er lächelte mir zu, aber das Lächeln erreichte nicht seine Augen, in denen noch immer Besorgnis lag. «Ich möchte dich an einem Ort, wo ich dich sehen und fühlen kann.»
«Das Bett ist groß», sagte ich. «Pass auf, dass du mich nicht verlierst.»
«Ich bin ein sehr guter Fährtensucher.» Zach schob mich so weit vor, bis meine Füße den Boden berührten. «Kannst du gehen?»
«Ich werde mich bemühen, sonst bin ich morgen ganz steif.» Ich verlagerte das Gewicht auf meine Füße und erhob mich. Gemeinsam gingen wir ins Schlafzimmer. Er legte Jacke und Schlips ab. Da fiel mir ein, dass ich mich gegen einen BH entschieden hatte, was mich einen Augenblick schwanken ließ.
«Probleme?», fragte Zach, als er bemerkte, dass ich nicht weiterkam.
«Ich hab unter diesem Kleid nicht viel an», sagte ich. «Und einen Schlafanzug habe ich auch nicht dabei.»
Ich hatte ja überhaupt noch nicht viel hier, wie mir bei dieser Gelegenheit klar wurde. Ich würde die Sachen aus meiner Wohnung holen lassen müssen. Zusammen mit Ernie und Bert. Ich hatte Michelle zwar eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen und sie gebeten, die beiden zu füttern, aber gleich nachdem der Vollmond vorbei war, würde ich sie herholen.
«Aus meiner Sicht stellt das kein Problem dar.» Er warf mir einen heißen Blick zu.
Na gut, also dann. Ich zog den Reißverschluss auf, schlüpfte aus dem Kleid und versuchte, nicht rot zu werden, als ich mir vorstellte, wie Zach meine Brüste ansah, die ich gerade entblößt hatte. Ich vermied es, ihn anzusehen, indem ich vorgab, dass das Ausziehen der Strumpfhose meine ganze Konzentration beanspruchte. Nun hatte ichnichts weiter an als meine seidenen, seitlich geschlitzten Shorts. Der dünne Stoff stellte kein echtes Hindernis dar. Ich fühlte mich so gut wie nackt, tauchte deshalb schnell unter die Decke und zog sie mir bis zum Kinn.
Zach war inzwischen bei der Unterwäsche angelangt. Ich riskierte einen Blick, und mir gefiel, was ich sah.
Die Matratze senkte sich, als er zu mir stieg. Er rutschte in die Mitte des Bettes, legte einen Arm um mich und zog mich an sich. «Komm zu mir.»
«Ich bin so gut wie nackt», platzte es aus mir heraus.
«Ich weiß.» Er ließ seine Hand abwärts wandern und spielte mit dem Stoff, der
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