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Nacht Der Begierde

Nacht Der Begierde

Titel: Nacht Der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlene Teglia
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würde.
    Möglicherweise war meine offizielle Wahl bereits verkündet worden, aber soweit ich es beurteilen konnte, schien sich niemand daran zu stören. In dem Raum herrschte fröhliche Feierstimmung, und ich ließ mich von der Partylaune anstecken. Auf dem Tisch war genug Essen aufgefahren worden, um eine ganze Armee satt zu machen.
    Ich sah auf meinen reichlich gefüllten Teller. «Und dassoll ich alles aufessen?», fragte ich Nathan, da ich mich irgendwie nicht traute, mit David zu sprechen.
    «Ja.» Seine ernste Miene und der mitfühlende Klang seiner Stimme erstaunten mich. «Du musst doch viel essen, damit du genug Energie für deine Metamorphose hast.»
    Oh. Richtig.
    Nathan sah, was ich für ein Gesicht machte, beugte sich zu mir herüber und nahm meine Hand. «Beim ersten Mal fühlt es sich ein bisschen beängstigend an, aber dann macht es Spaß. Du wirst es erleben.» Er lächelte mich an, und in seinen Augen leuchtete Begeisterung.
    Klang wie eine Beschreibung von Sex. Ich nahm einen Bissen und stellte fest, dass ich einen unglaublichen Appetit hatte. Als ich ein paar Minuten später ungläubig auf meinen leeren Teller starrte, lachte Nathan nur und bot mir an, noch einmal nachzulegen.
    Als das Geschirr abgeräumt war, wurden die Gespräche immer lauter, bis Zach aufstand und uns bedeutete, dass wir uns erheben sollten. Aber diesmal ging es nicht nach draußen zum Tanzen. Die Jungs fingen an, sich auszuziehen. Ich schluckte, was allerdings nicht an dem Anblick all der nackten Männerkörper lag, der mir ja inzwischen vertraut war. Es war so weit. Jetzt war die Zeit gekommen, das Tier in mir zum Vorschein kommen zu lassen, die Wölfin, die schon ungeduldig unter meiner Haut zu lauern schien.

KAPITEL 20
    E ine kaum merkliche Spannung machte sich in mir breit und ließ meine Hand ungeschickt am Reißverschluss nesteln. Schließlich gelang es mir sogar, ihn zu verklemmen,also gab ich auf und zog mir das bauchfreie Oberteil einfach über den Kopf. Als Nächstes die Hose. Ich war nicht sicher, was ich tun sollte, also faltete ich meine Sachen ordentlich und legte sie auf meinen Stuhl.
    Das Summen, das ich schon bemerkt hatte, als zum ersten Mal alle Wölfe in einem Raum zusammen gewesen waren, wurde stärker. Meine Haut juckte, und in meinen Muskeln machte sich eine Art dumpfer Schmerz breit.
    Alle anderen hatten inzwischen auf dem Boden Platz genommen, und ich erinnerte mich, dass David eine Art Startposition wie vor einem Wettrennen eingenommen hatte, bevor er sich mir in seinem anderen Erscheinungsbild gezeigt hatte. Erst gestern war das gewesen. Seitdem hatte sich so viel verändert, dass es sich anfühlte, als sei es mindestens schon eine Woche her.
    Ich kauerte mich hin und konzentrierte mich auf meinen Atem. Ich hatte das Gefühl, mich strecken zu müssen, also tat ich es und fühlte, wie mich plötzlich eine merkwürdige Welle durchzog, als ob ich versuchte, Muskeln einzusetzen, die ein Mensch nicht besitzt. Auch ein weiteres Strecken bewirkte keine Linderung. Aus dem Ziehen wurde ein Brennen, so als ob ein über seine Grenzen hinaus belasteter Muskel noch weiter seine Funktion erfüllte. Die Sehnen und Bänder in meinen Armen dehnten sich, in meinen Beinen begann es zu zucken. Meine Wirbelsäule wurde beweglicher und veränderte sich. Hände und Füße wurden kleiner und nahmen eine andere Form an. Ich schloss die Augen, aus Angst vor meinem Anblick mitten in dieser Verwandlung, und spürte dann, wie sich meine Nase und meine Kieferknochen verschoben. Mein ganzer Körper bebte, als das Tier aus mir heraus zum Vorschein kam, ich auf vier Pfoten stand und mich schüttelte.
    Begeisterung machte sich in mir breit. Frei! Ich öffnete die Augen und sah mich nach meinen Rudelgenossenum. Neben mir wartete ein schwarzer Wolf. David. Mein Blick fiel auf ein kastanienrotes Fell, und schon kam ein munterer Jack und kauerte sich vor mich, Vorderbeine ausgestreckt, die Nase fast auf den Pfoten, um dann aufzuspringen und mir mit der Sprache seines Körpers zuzurufen
«Na, macht das nicht Spaß?»
    Von seiner Begeisterung angesteckt, sprang ich ihn an, und mit verknäulten Gliedmaßen rollten wir uns auf dem Boden. Zach trottete heran und schnupperte an mir, und sofort setzte ich mich hin, peinlich berührt davon, dass er uns erwischt hatte, wie wir im Haus herumtollten wie die Welpen. Ich stieß ein entschuldigendes Winseln aus. Zach berührte meine Nase mit seiner Nasenspitze, stellte sich dann neben mich. Ich

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