Nacht Der Begierde
man schon irgendeine Veränderung sehen konnte.
Ich starrte mich aus dem Spiegel heraus an, mit Augen, die dunkler als gewöhnlich waren, aber ansonsten war alles beim Alten. Mein Gesicht sah kalkweiß aus, aber Rothaarige sind eben blass. Mein Körper jedenfalls sah kein bisschen anders aus.
«Du wirst das Richtige tun», befahl ich meinem Spiegelbild. Na klar.
Ich verließ das Badezimmer und entdeckte auf dem Nachttisch im Schlafzimmer meine Handtasche. Jemand musste sie mir heraufgebracht haben. Wie fürsorglich. Ich öffnete sie und nahm meine Pillen heraus. Ich könnte den Rest der Monatsration auf einmal nehmen, so wie es manche Studentinnen am Morgen danach taten. Stattdessen warf ich sie in den Müll.
Das Bett zog mich an wie ein Magnet. Nackt stieg ichhinein, zog mir die Decke bis zum Kinn hoch und hätte mir am liebsten obendrein noch ein Kissen aufs Gesicht gelegt.
Als ich aufwachte, fühlte ich mich warm und sicher, und es fühlte sich so an, als sei alles in Ordnung. Ich war nicht allein in dem großen Bett. Von hinten schmiegte sich Zach an mich, und sein Arm, der auf meinem Brustkorb lag, hielt mich ganz fest.
Ich drehte mich um und kuschelte mich an seine Brust, umarmte ihn und schob einen Fuß über seine Unterschenkel. «Mmm.» Ich küsste seine Halsbeuge. «Guten Morgen. Oder ist es immer noch Nacht?»
«Ist das so wichtig?» In Zachs Stimme lag etwas, dessen Interpretation mir nicht sehr viel Mühe bereitete. Ich spürte, wie sich sein Penis gegen meinen Bauch drückte, prall und steif und bereit.
«Nicht, wenn wir nicht aufstehen müssen.» Ich legte meine Hand um seinen Schaft, erforschte die Länge und den Umfang dieses Körperteils, das unter der seidig weichen, straff gespannten Haut so viel männliche Erregtheit und Härte ausstrahlte.
Er ließ die Hände über mich gleiten, packte die nackten Rundungen meines Hinterns, streichelte meine Brüste. Und gemeinsam suchten wir weiter. Da gab es so viele Stellen und Punkte zu entdecken, so viele unterschiedlichen Aromen und Zonen. Er mochte es, wenn ich ihn hinten am Hals so leicht mit den Fingerspitzen streichelte, dass ich ihn dabei kaum berührte, und er begann zu stöhnen, als ich meine Fingernägel über seinen muskulösen Hintern zog.
Seine Lippen legten sich auf meine, während er eine Hand zwischen meine Schenkel schob und sie auf meinen Venushügel legte. Seine Fingerspitzen liebkosten ganz zart die verborgenen Fältchen. «Wie fühlt sich das an?»
«So als ob mehr draus werden könnte.» Antwortete ich und lächelte an seinem Mund. Und das wurde es. Er drehte mich auf den Rücken und legte sich auf mich, bedeckte mich mit seinem Körper, schob seine Schenkel zwischen meine. Ich spürte, wie er an meine weiche, feuchte Pforte klopfte und ermunterte ihn mit einem leisen Stöhnen.
Langsam drang er in mich ein, schob sich mit einer gelassenen Bewegung in mich, ließ meiner Spalte Zeit, sich für ihn zu dehnen, sich ihm zu öffnen und ihn so tief aufzunehmen, bis ich ihn ganz in mir spürte.
Noch nicht ganz, noch fehlt etwas, flüsterte es aus einer Ecke meines Bewusstseins. Ich schob den Gedanken beiseite. Ich hatte so viel von ihm, wie es ging. Ich hüllte Zach ein, schlang, zusätzlich zu der intimsten Verschmelzung, die uns vereinte, meine Arme und Beine um ihn.
Jetzt schwoll der Knoten, und ich hielt den Atem an. Wieder legten sich Zachs Lippen auf meine. Er begann, sich in mir zu bewegen, sanfte, vorsichtige Stöße, ein gemächliches Liebesspiel, mit dem er mich für die ungeduldige, aggressive Begierde des gestrigen Tages entschädigen wollte. Die Süße dieses Erlebnisses machte, dass mein Hals schmerzte und meine Augen zu brennen begannen.
Er nahm mich mit in einem Rhythmus, dem ich mich schnell anpasste, dem ich leicht folgen konnte, während er sich wiegend auf mir bewegte und dabei tief in mir versank. Dabei bedachte er mich mit Küssen, die mich einem unsichtbaren Abgrund näher und immer näher brachten. Er nahm mich mit einer solchen Aufmerksamkeit, dass keine meiner Sehnsüchte ungestillt blieb. Haut auf Haut, Herz an Herz, Atemzug für Atemzug eroberte er mich, und ich gab mich ihm vollkommen hin.
KAPITEL 21
I ch zog mich an und verließ meine Zimmer, während Zach noch unter der Dusche stand. Ich hatte eine ziemlich lange Liste von Menschen, mit denen ich reden musste, aber ich hatte den Eindruck, dass die erste Person, mit der ich über mein kleines Problem sprechen sollte, diejenige war, die an
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