Nacht der Versuchung
Sauger auf die Flasche, überprüfte noch einmal die Temperatur und ging ins Schlafzimmer, wo das Baby jetzt schon ziemlich laut und nachdrücklich schrie. Wahrscheinlich ist seine egoistische Mutter zu müde, um aufzustehen, dachte Xavier – ungerechterweise, wie er selber einräumen musste, denn auch ihm war natürlich nicht entgangen, wie liebevoll sie sich um Fleur kümmerte.
Mariella dagegen hatte den Eindruck, dass Fleur viel zu jämmerlich schrie, um nur hungrig zu sein. Besorgt hob sie das Baby hoch und drückte es sich an die Schulter, was Fleur zunächst auch ein wenig beruhigte.
“Was ist denn los, Schätzchen?”, flüsterte Mariella liebevoll. “Vermisst du deine …?” Sie verstummte, als der Türvorhang beiseitegezogen wurde, und zog errötend das Laken hoch, als sie Xavier erblickte. “Was wollen Sie denn hier?”
“Sie sind also doch wach. Ich dachte …”
Mariella bemerkte Fleurs Flasche in seiner Hand und sah ihn erstaunt an. “Was ist da drin?”, fragte sie skeptisch und drückte das Baby beschützend an sich.
“Babynahrung. Was sonst?”, erwiderte er schroff. “Meinen Sie etwa Gift?”
Mariella nahm die Flasche, tropfte sich etwas auf die Hand und probierte es.
“Zufrieden?”
Sie blickte zu ihm auf und schwieg störrisch.
“Du liebe Güte!” Xavier schüttelte ungläubig den Kopf. “Sie gehen mit diesen lächerlichen farbigen Kontaktlinsen sogar ins Bett! Hat Ihnen noch niemand gesagt, dass kein Mensch derart auffällig gefärbte Augen hat? Wenn Sie also Ihre Liebhaber damit beeindrucken oder täuschen wollen …”
Mariella erstarrte empört. Farbige Kontaktlinsen? Wie konnte er es wagen! “Ach ja?”, fiel sie ihm ins Wort. “Nun, zu Ihrer Information, ob Sie die Farbe meiner Augen für lächerlich halten oder nicht, sie ist zufällig echt. Ich trage keine Kontaktlinsen, und was meinen Wunsch betrifft, einen möglichen Liebhaber zu beeindrucken …”
Fleur, die bis dahin zufrieden an ihrer Flasche genuckelt hatte, protestierte energisch, als Mariella ihr in ihrer Erregung aus Versehen den Schnuller aus dem Mund zog. Sofort entschuldigte sich Mariella bei dem Baby und atmete tief ein, um sich wieder zu beruhigen.
Echt? Das Einzige, was an ihr echt ist, das sind ihre frechen Lügen! überlegte Xavier, während er sie verstohlen betrachtete. In ihrer Aufregung war das Laken verrutscht. Kein Wunder, dass sie das Baby nicht stillte! Wer so perfekte, straffe Brüste besaß, wollte sie sich bestimmt nicht ruinieren. Xavier glaubte sogar den Ansatz der zartrosa Spitzen zu erkennen. Unruhig trat er von einem Fuß auf den anderen. Wahrscheinlich setzte sie sich ganz bewusst so in Pose und wusste genau, welche Wirkung das auf ihn hatte!
Xavier rief sich energisch ins Gedächtnis, dass dies seine Zufluchtsstätte war, die er gerade aufsuchte, um den übermäßigen Reizen des Großstadtlebens zu entfliehen und in Ruhe nachdenken zu können.
Das Laken glitt noch ein wenig tiefer. Ihre Brüste waren makellos, zart und hell, von der Sonne unberührt. Was Xavier zu denken gab. Khalid hatte ihm erzählt, dass er mit ihr an der Küste Südfrankreichs Urlaub gemacht hatte, wo der Jetset sich mit Vorliebe oben ohne sonnte. Wie Xavier seinen Cousin kannte, konnte er sich nicht vorstellen, dass Khalid sich zu einer Frau hingezogen fühlen würde, die zu schamhaft war, am Strand ihr Bikinitop auszuziehen.
Er, Xavier, dagegen fand die Vorstellung unglaublich erregend, dass eine Frau den Anblick ihrer nackten Brüste allein ihrem einzigen Liebhaber vorbehielt.
Mariella ahnte von all diesen Gedanken nichts, sondern betrachtete zunehmend besorgt Fleurs gerötetes Gesicht. Prüfend berührte sie die Wange des Babys und stellte besorgt fest, dass die Kleine glühte.
Ohne sich dessen bewusst zu sein, hatte Mariella ihre Brüste nun voll entblößt. Xavier schluckte. Wie er geahnt hatte, waren die Spitzen rosig. Es kribbelte ihn förmlich in den Fingern, sie zu berühren, zu liebkosen, zu spüren, wie sie hart werden würden.
In ihrer Sorge um Fleur hatte Mariella Xaviers Anwesenheit völlig vergessen. Erst der Luftzug und die Bewegung des Türvorhangs, als er mit raschen Schritten den Schlafraum verließ, erinnerten sie wieder daran. Im selben Moment begann Fleur wieder richtig zu weinen und ließ sich durch nichts mehr beruhigen. Mariella fürchtete, Xavier könnte jeden Moment wieder auftauchen und sich über das Geschrei beschweren. Sie stand also auf, wickelte sich das Laken um den
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