Nacht des Begehrens - Cole, K: Nacht des Begehrens
wandern zu lassen. Sie war durchaus in der Lage, klar zu denken, aber alles ging etwas langsamer un d … gedämpft.
Sie wusste wirklich nicht, wie lange sie es noch aushalten konnte, von ihm berührt zu werden, ohne ihn anzuflehen. Es lag ihr auch in diesem Moment wieder auf der Zungenspitze. „ Bitte .“
Nein! Sie unterschied sich sowieso schon genug von den anderen in ihrem Kove n – ein Teil von ihr gehörte dem verhassten Feind an, sie selbst war ein Schwächling im Vergleich zu ihren Tanten.
Und wenn dieser schüchterne Vampir jetzt nach Hause käme und sich nach ihrem Lykae verzehrte? Welchen Ekel und welche Enttäuschung würden sie verspüren. Der Schmerz in ihren Augen! Außerdem war sie davon überzeugt, dass sie, wenn sie in diesem Punkt nachgäbe, keinerlei Macht mehr über Lachlain hätte. Sie hätte einfach nur mit einem gehauchten „Bitte“ kapituliert. Wenn sie sich ihm hingab, würde sie nicht mehr nach Hause zurückkehren. Nie wieder. Sie fürchtete, dass er über die Macht verfügte, sie vergessen zu lassen, warum sie sich je danach gesehnt hatte.
Das Bett drehte sich immer schneller. Sie verzog das Gesicht, als sie endlich begriff. Er hatte sie betrunken gemacht.
Dieser Mistkerl hatt e … damit sie dann auc h … wenn sie von ihm tran k … Oh, was für ein Schweinehund! Sie hatte gar nicht gewusst, dass so etwas überhaupt möglich war!
Das würde er ihr büßen. Sie einfach so reinzulegen. Sie konnte ihm nicht trauen. Er hatte gesagt, er würde nicht lügen, aber dieses Verhalten empfand sie als genauso unehrlich.
Früher hätte sie so etwas einfach hingenommen, es einfach widerspruchslos als ein weiteres Beispiel dafür akzeptiert, wie ihre Wünsche und Gefühle ignoriert wurden. Aber die Zeiten waren vorbei. Sie würde Lachlain einen Denkzettel verpassen, der sich gewaschen hatte. Er musste begreifen, dass aus ihr im Laufe der vergangenen sieben Tagen jemand geworden war, mit dem man sich besser nicht anlegte.
Während sie ungefähr zum dreißigsten Mal, seit er sie allein gelassen hatte, über ihre Lippen leckte, begann sich langsam eine Idee herauszukristallisieren.
Eine böse, gemeine Idee. Sie sah sich verlegen um, als ob jemand in ihren Gedanken lesen könnte. Wenn er auf faule Tricks stand, wenn er ihr den Fehdehandschuh hinwarf, dann würde sie das verdammte Ding aufnehmen.
Sie konnte es schaffen. Verdammt noch mal, sie konnte böse sein, sie konnte es.
Eine verschwommene Erinnerung stieg in ihr auf. Als sie noch klein war, hatte sie ihre Tante Myst einmal gefragt, warum Vampire böse waren. „So sind sie nun einmal von Natur aus“, hatte die Antwort gelautet. Emma grinste beschwipst.
Zurück zur Natur!
Emma wurde vom Klingeln des Telefons geweckt. Kein Telefon in der Geschichte der Telefonie hatte je so nervig geklungen. Sie hätte es am liebsten mit einem Vorschlaghammer zertrümmert. Verschlafen öffnete sie die Augen, drehte sich auf die andere Seite und sah, wie Lachlain aus dem Bett stieg, um abzuheben.
Sie hob eine Hand und tastete über die warme Bettdecke. Dort hatte er gelegen, sich ausgestreckt. Hatte er sie beim Schlafen beobachtet?
Lachlain hob ab. „Er ist immer noch nicht wieder da?“, sagte er. „Dann müsst ihr eure Suche ausdehne n … Das interessiert mich nicht. Ruf mich an, sobald ihr ihn gefunden habt.“ Er legte auf und fuhr sich mit der Hand durchs Haar.
Emma konnte sich nicht erinnern, wann sie zuletzt jemanden gesehen hätte, der so erschöpft wirkte wie Lachlain. Sie hörte, wie er ein langes müdes Seufzen ausstieß und bemerkte, wie verspannt seine Schultern wirkten. Sie wusste, dass er nach seinem Bruder suchte, und es tat ihr leid, dass er immer noch nicht herausbekommen hatte, wo er sich aufhielt. Nach all diesen Jahren konnte Lachlain seinem Bruder nicht mitteilen, dass er noch am Leben war. Mitgefühl regte sich in ihr.
Bis sie versuchte aufzustehen.
In ihrem Kopf begann es auf der Stelle zu hämmern. Als sie ins Bad wankte, merkte sie, dass ihr Mund knochentrocken war. Zähneputzen und eine Dusche halfen ihrem Kopf und ihrem Mund, hatten aber leider kaum Auswirkungen auf ihre Benommenheit.
Er hatte ihr einen mordsmäßigen Kater verpass t – eine Begegnung mit den Früchten des Zorns. Ihre allererste. Wenn er sich tatsächlich nur „ein, zwei Schlucke“ genehmigt hätte, wäre sie mit Sicherheit nicht dermaßen betrunken gewesen und hätte jetzt nicht diesen Kater. Gestern Abend, als sie sich angezogen und auf den Weg
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