Nacht des Begehrens - Cole, K: Nacht des Begehrens
gemacht hatte, um ihre Umgebung ein wenig zu erkunden, hatte sie einen mächtigen Schwips gehabt, der auch noch nicht weniger geworden war, als sie sich in der Morgendämmerung auf ihre Decken hatte fallen lassen. Der Boden des mächtigen Schlosses hatte sich nämlich gedreht. Da war sie sicher.
Er musste gesoffen haben wie ein Loch, bevor er zu ihr gekommen war. Mistkerl!
Sie wickelte sich in ein Handtuch ein und verließ das Bad, um zu ihrem Kleiderschrank zu gehen und sich anzuziehen. Lachlain folgte ihr und blieb im Türrahmen angelehnt stehen, während sie die Kleidungsstücke aussuchte. Im Schrank hingen jede Menge neuer Klamotten, auch Handtaschen und Schuhe.
Emma untersuchte alles eingehend, musterte die Opfergaben mit Luchsaugen. Sie war überaus wählerisch, was ihre Kleidung anging, und mied alles, was sich nicht mit ihrem eigenen hippen, unkonventionellen Stil vertrug. Und sie fand, dass jedes Teil, das nicht Vintage war oder aber frisch vom Designer kam, ihren Ansprüchen definitiv nicht genügte.
„Gefallen dir die Sachen?“, erkundigte er sich.
Sie neigte den Kopf zur Seite. Zorn stieg in ihr auf, als sie bemerkte, dass ihre eigenen Sachen durch Abwesenheit glänzten. „Oh ja, ich werde mir alles nachschicken lassen, wenn ich nach Hause gehe“, antwortete sie mit absoluter Aufrichtigkeit.
Sie wies mit dem Zeigefinger auf den Boden und machte eine kreisende Bewegung, um ihn aufzufordern, sich umzudrehen. Als er dem nachkam, zog sie sich rasch Unterwäsche, Jeans und ein Sweatshirt an.
Dann schlenderte sie an ihm vorbei und setzte sich aufs Bett. Erst jetzt bemerkte sie, dass jedes einzelne Fenster mit Rollläden versehen war. Natürlich hatte er das veranlasst. Schließlich war er davon überzeugt, dass sie nirgendwo hinging, weil er nicht glaubte, dass sie ihm entkommen könnte. „Seit wann sind die denn da?“
„Heute eingebaut. Sie öffnen sich automatisch bei Sonnenuntergang und schließen sich bei Sonnenaufgang.“
„Sie sind noch zu.“
Er sah sie kritisch an. „Die Sonne ist noch nicht untergegangen.“
Sie zuckte die Achseln, auch wenn sie sich wunderte, warum sie so früh wach geworden war. „Du hast mir noch gar nicht angeboten zu trinken.“
Er hob die Augenbrauen. „Möchtest du denn?“
„Gleich nach dem Alkoholtest.“ Als er sie nur verwirrt anstarrte, erklärte sie: „Der misst, wie viel du getrunken hast.“
Er sah kein bisschen schuldbewusst aus. „Ich habe heute Abend überhaupt keinen Alkohol getrunken. Ich möchte einfach bloß, dass du dich ernährst.“ Er setzte sich viel zu dicht neben sie.
„Warum bist du gestern Abend denn so eilig unter der Dusche verschwunden? Empfindest du den Akt als derart unsauber?“
Er lachte kurz auf. „Emma, es ist das Erotischste, was ich je erlebt habe. Unter der Dusche habe ich mir Erleichterung verschafft, damit ich meinen Eid dir gegenüber nicht breche.“
Sie runzelte die Stirn. „Du meinst, du has t … ?“
„Oh, aye.“ Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, als er ihr in die Augen blickte. „Du verwandelst mich jede Nacht in einen sexhungrigen Knaben.“
Ohne jede Scham gab er zu, dass er sich nur wenige Meter von ihr entfernt selbst befriedigt hatte. Genau zur selben Zeit, als sie sich auf seinem Bett wälzte und dagegen ankämpfte, sich selbst zu streicheln. Wi e … erregend. Sie errötete gleichermaßen über sein Geständnis und ihre eigenen Gedanken. Ich wünschte, ich hätte ihm dabei zugesehen.
Nein, nein, nein. Wenn er sie weiter mit diesem sexy Grinsen im Gesicht anstarrte, würde sie glatt ihren Plan vergessen. Sie würde vergessen, wie verletzt sie sich gefühlt hatte, als ihr klar wurde, dass er sich diesen kleinen Schnitt beigebracht, sie reingelegt und sie an sich gepresst hatte, bis sie trank.
Konsequenzen! Sich mit dem Vampir Emmaline Troy anzulegen hatte von jetzt an Konsequenzen.
Dann öffneten sich die Rollläden mit leisem Summen, und sie sah, dass die Nacht hereingebrochen war. „Lachlain, ich habe eine Idee.“ Hatte sie wirklich die Nerven, sich zu rächen? Konsequenzen. Gleiches mit Gleichem vergelten. Zu ihrer eigenen Überraschung lautete die Antwort Ja. „Ich glaube, es gibt einen Weg, wie wir beide ‚Erleichterung finden’ könnten, während ich trinke.“
„Ich höre“, sagte er rasch.
„Ich meine, durch den Akt selbst.“ Ihre Stimme wurde zu einem Schnurren, als sie sich zu Boden sinken ließ und vor ihm kniete. Mit ihren zarten blassen Fingern begann
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