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Nacht im Kerker

Nacht im Kerker

Titel: Nacht im Kerker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Blanck
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sie vernichten sollen.«
    »Thompson?«, unterbrach Justus. »Was hat der damit zu tun?«
    »Ja, eigentlich steckt er hinter der ganzen Sache. Thompson wollte endlich Kommissar von Rocky Beach werden und Sie ablösen, Reynolds. Meine Aufgabe warnur, Ihnen die Kette in die Jackentasche zu schmuggeln.« Justus fragte weiter: »Und was hätten Sie von dem vorgetäuschten Überfall gehabt? Ich meine, der Schmuck war doch nicht einmal versichert?«
    »Das stimmt. Aber in meinem Safe lagen sehr viele wertvolle Uhren, Ringe und Ketten, die ich für andere Kunden verkaufen sollte. Die gehören mir nicht. Ich versteckte den Schmuck also in meinem Geheimtresor im Keller, und die Kunden hätten Pech gehabt.« Der Kommissar unterbrach ihn. »Und was hatte Thompson danach vor?«
    »Nach der Machtübernahme auf der Polizeiwache wollte er weitere Überfälle in Rocky Beach durchführen. Thompson hat zwei Komplizen. Einer ist der Hubschrauberpilot, und der andere ist der Maskierte vom Dach. Der Plan war einfach: Thompson veranstaltet eine lächerliche Schmugglerübung am Strand, und die beiden Verbrecher konnten ohne die Polizei seelenruhig Porters Geschäft ausrauben. Danach wäre die Bank von Rocky Beach dran gewesen.«
    »Ein teuflischer Plan«, zischte Kommissar Reynolds. »Wenn ich den zwischen die Finger bekomme. Aber so wie es aussieht, sind die Gauner über alle Berge. Und ich könnte wetten, dass Thompson auch schon das Weite gesucht hat.« Der Kommissar wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht, und alle schwiegen.
    Doch plötzlich griff Peter in den Rucksack und holte ein kleines Gerät heraus. Es sah aus wie ein zu groß geratenes Handy. »Der Hubschrauber kann fliegen, wohin er will. Aber mit diesem Ortungsgerät werden wir ihn überall aufspüren können.« Porter ging auf ihn zu. »He! Das gehört ja zu meinem Agentenkoffer. Das ist das Satelliten-Dingsbums.« Auch Justus sah seinen Freund staunend an. »Peter, ich versteh nicht. Das funktioniert doch nur, wenn sich im Hubschrauber auch der Minisender befindet.«
    Peter musste grinsen. »Im Hubschrauber nicht. Aber an dem Seil habe ich für die Verbrecher eine kleine Überraschung angebracht. Wisst ihr noch, als wir eben an der Leine baumelten? Der Minisender hat eine Art Klettverschluss. Und wenn der hält, dann klebt derSender immer noch dran.« Anschließend schaltete er das Ortungsgerät an. Ein kleiner Bildschirm flackerte auf, und man erkannte eine Landkarte von Kalifornien. Bob strahlte. »Es funktioniert! Seht ihr den roten Punkt? Das muss unser Hubschrauber sein.« Auch Reynolds war sprachlos. »Unglaublich. Und ich habe immer dieses modische Zeug verflucht. Doch diesmal könnte es uns wirklich gute Dienste erweisen. Der Punkt, der dort aufleuchtet, befindet sich ungefähr zwanzig Meilen im Osten. Merkwürdig, dort gibt es eigentlich nur Wüste.« Jetzt schnappte sich Justus das Gerät. »Na und? Worauf warten wir noch? Verfolgen wir die Typen!«

Volltreffer
    Kommissar Reynolds setzte sich wieder die Dienstmütze auf. »Okay, alles hört auf mein Kommando! Justus, ihr befreit Duncan aus der Zelle. Der soll mir seine Dienstwaffe geben und den Rest der Mannschaft am Strand informieren. Ich besorge uns einen Polizeiwagen. Los geht’s!«
    Vier Minuten später saßen die drei ??? auf der Rückbank von Reynolds’ Dienstwagen. Der Kommissar startete den Motor und stellte die Sirene an. Plötzlich sprang Porter in den Wagen. »Ich will dabei sein, wenn es um mein Geld geht. Schnappen Sie die Verbrecher!« Reynolds gab Vollgas, dass die Reifen quietschten, und Justus, Peter und Bob wurden auf dem Sitz hin und her geschleudert. »Anschnallen!«, rief der Kommissar nach hinten.
    Der Weg führte zunächst die Küstenstraße entlang. Peter hielt das Ortungsgerät in der Hand. »Wir müssen weiter Richtung Osten! Beeilen Sie sich!«
    Kommissar Reynolds fuhr noch schneller und nahm die Kurve so scharf, dass der Wagen leicht ins Schleudern kam. Peter blickte auf den Bildschirm. »Ja, das ist genau die Richtung. Jetzt immer weiter so.«
    Unermüdlich knetete Justus seine Unterlippe. »Was wollen die Verbrecher nur in der Wüste?« Kommissar Reynolds griff zum Funkgerät. »Duncan, bitte kommen. Hier spricht Reynolds. Hören Sie mich?« Die verzerrte Stimme des Hilfspolizisten war zu hören. »Ja, hier ist Duncan.«
    »Duncan, haben Sie die Mannschaft am Strand erreicht? Ich brauche Verstärkung.«
    »Ja, die sind unterwegs. Marvin Thompson wurde anscheinend mit einem

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