Nacht in Angst
Raum verlassen konnte. Fordernd streckte er die Hand aus. »Dog, gib mir mal deine Waffe.«
»Wozu brauchst du denn –«
»Frag nicht!« Zögernd händigte Dog ihm die Pistole aus. »Das war Teil eins meines Plans.«
Peter warf einen unauffälligen Blick auf Dog. Er war blass geworden. »Und jetzt kommt Teil zwei.« Alpha entsicherte die Waffe, trat Wand, dass Bob hastig auswich. Der Anführer packte Dog am Kragen und hielt ihm den Lauf des Revolvers unter das Kinn. »Rück ihn raus!«, zischte er. »Alpha!«, rief Beth erschrocken. »Was soll denn das?«
»Dog ist unser Nachtwächter!«, brüllte Alpha. »Er hat uns verraten!«
»Was … was redest du denn da«, stotterte Dog und versuchte ein Lächeln. »Wieso sollte ich –«
»Gib dir keine Mühe, der Junge hat dich an deiner Stimme erkannt.« In knappen Worten fasste Alpha die Lage für Beth und Ernie zusammen. Dann wandte er sich wieder dem leichenblassen Verräter zu. »Warum hast du das getan? Hast du wirklich geglaubt, du kommst mit dem Stein davon, ohne dass wir etwas merken?«
»Ich –«
»Hast du das wirklich geglaubt?«
»Ich … hatte einen Auftraggeber«, gestand Dog schließlich. »Er versprach mir doppelt so viel Geld, wie ich von dir bekommen hätte.«
»Wer?«, wollte Alpha mit eisiger Stimme wissen. »Wer hat dich beauftragt, uns zu hintergehen?« Glänzender Schweiß stand auf Dogs Stirn und er schluckte schwer: »Die Stimme. Es war die Stimme.«
»Sag das noch mal!«
»Die Stimme hat mir den Auftrag gegeben«, wiederholte Dog. »Du steckst also mit ihr unter einer Decke. Dann weißt du auch, wer sich hinter der Stimme verbirgt«, mutmaßte Alpha. »Sag es mir.«
»Ich weiß es nicht.«
»Wer?«, schrie Alpha, dass alle zusammenzuckten, und drückte seinem ehemaligen Partner die Waffe noch etwas fester un »Ich weiß es nicht!«, beteuerte Dog flehend. »Die Stimme hat mich angerufen, genau wie dich. Sie fragte mich, ob ich bei der Aktion nicht etwas mehr verdienen wollte, und bot mir das Doppelte an, wenn es mir gelingt, das F euer des Mondes irgendwie an mich zu bringen.«
»Warum?«, hakte Alpha nach. »Warum versuchte die Stimme, uns gegeneinander auszuspielen?«
»Das ist doch ganz klar«, entfuhr es Bob, der gespannt zugehört und sich bereits eine Theorie zurechtgelegt hatte. »Schnauze!«, fuhr Beth ihn an und fuchtelte mit ihrer Waffe herum. »Nein, nein, Beth, lass den Jungen reden. Diese Burschen sind zehnmal schlauer als ihr alle zusammen, sonst hätten sie euch nicht so lange an der Nase herumführen können. Ich möchte hören, was er zu sagen hat.« Beths Gesicht verfinsterte sich, doch sie schwieg. »Also, erzähl mir, was in deinem Kopf vorgeht.«
»Na ja«, begann Bob zögernd, »die Stimme hat Ihnen den Auftrag gegeben, das F euer des Mondes zu stehlen, weil sie wusste, dass fünf Menschen nötig sind, um überhaupt ins Museum zu kommen. Fünf Menschen bedeuten aber auch fünffache Bezahlung. Da ist es doch viel einfacher, einen aus der Gruppe zu beauftragen, die anderen zu hintergehen. Man muss ihm zwar mehr Geld bieten, aber das ist immer noch besser, als fünf Leute zu bezahlen.«
»Aber wir hatten einen Übergabeort mit der Stimme vereinbart«, sagte Ernie. »Ich auch«, bekannte Dog. »Einen Tag früher. Der Plan war, dass ich versuche, den Stein an mich zu nehmen und die Stimme zu treffen, bevor ihr es tut. Sie wäre dann zum verabredeten Zeitpunkt gar nicht erschienen.« Alpha schnaufte wütend. »Diese zahllosen unvorhergesehenen jetzt wird es keine Zwischenfälle mehr geben. Und was dich angeht, Dog, so werde ich mir noch sehr genau überlegen, wie ich auf deinen Verrat reagiere. Und dann werde ich mir eine nette Überraschung für den Mann überlegen, der hinter der Stimme steckt. Vorher aber will ich das F euer des Mondes endlich in meinen Händen halten. Wo hast du den Diamanten versteckt?« Als Dog nicht sofort antwortete, packte Alpha wieder fester zu und schrie ihn an: »Wo, Verräter?«
»Auf der Toilette«, sagte Dog kleinlaut. »Im zweiten Stock. Der Wasserkasten in der zweiten Kabine von rechts.«
»Sehr geschickt von dir. Du hättest ihn dir wahrscheinlich in den nächsten Tagen als ganz normaler Besucher geholt.« Dog antwortete nicht. »Schön. Beth und Ernie, ihr lasst ihn nicht aus den Augen! Und die beiden Burschen auch nicht. Wenn ihr noch einmal versagt, wird diese Nacht auch für euch Konsequenzen haben! Ich hole mir jetzt den Stein.« Er warf allen Anwesenden noch einen
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