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Nacht über dem Bayou (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Nacht über dem Bayou (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Nacht über dem Bayou (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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rein?«, fragte er.
    »Haben Sie einen besseren Vorschlag?«, erwiderte ich.
    »Holen Sie ein Einsatzkommando mit einem Hubschrauber her, und lassen Sie die Hütte zu Kleinholz zerlegen«, erwiderte er.
    Ein Ermittler von der Mordkommission des Bezirks St. Martin, der Zivilkleidung trug, ging zum Bug des anderen Bootes, hob ein Megafon und rief zu der Hütte hinüber: »Wir wollen mit euch da drin reden. Ihr braucht bloß die Leiter runterzuklettern und eine Hand über den Kopf zu halten. Niemand wird zu Schaden kommen«, sagte er.
    Bis auf die im Leerlauf tuckernden Bootsmotoren und den einsetzenden Regen, der in schweren Tropfen auf das Wasser fiel, war kein Ton zu hören. Der Zivilfahnder wischte sich mit der Hand übers Gesicht und versuchte es noch einmal.
    »Aaron, wir wissen, dass Sie da drin sind. Wir befürchten, dass jemand rauskommt und Ihnen was antun will, Partner. Höchste Zeit, dass Sie aufgeben«, rief er.
    Wieder herrschte Stille. Dunkle Regenflecken zeichneten sich auf der Jacke des Zivilfahnders ab, und der Wind hatte seine Krawatte über die Schulter geblasen. Er schaute zu unserem Boot, zuckte mit den Achseln und ging wieder in die Kabine.
    »Packen wir’s an, Skipper«, sagte ich zum Bootsführer.
    Er schob den Gashebel nach vorn und steuerte unser Boot in die Fahrrinne. Das Kielwasser schwappte zwischen die Bäume, schwemmte allerlei Holz und abgestorbene Wasserhyazinthen mit, spülte über umgestürzte Baumstämme hinweg und versickerte schließlich im Buschwerk. Das zweite Boot tastete sich hinter uns vorsichtig in das seichte Wasser vor, bis der Kiel über den Schlick schürfte.
    Helen und ich stiegen vom Bug aus ins Wasser und sanken sofort bis über die Schenkel ein, während rundum graue Schlammwolken aufwallten. Sie hatte eine großkalibrige Remington-Schrotflinte bei sich, deren Lauf knapp über dem Repetiermechanismus am Vorderschaft abgesägt war. Ich zog den Schlitten meines 45ers zurück, lud durch und sicherte ihn.
    An einem Pfahl unter der Hütte war ein flaches Aluminiumboot mit Außenbordmotor vertäut. Helen und ich wateten etwa zehn Meter voneinander entfernt wortlos durch das Wasser, schauten unverwandt zu den geschlossenen Fensterläden der Hütte und zu der Leiter, die nach oben zu einer offenen Tür führte, in der ein Jutesack im Wind wehte.
    Links von mir waren der Zivilfahnder aus St. Martin und drei Deputys in Uniform in einer Kette ausgeschwärmt und rückten gerade durch ein Weidengehölz vor.
    Helen und ich wateten unter die Hütte und lauschten. Ich legte die Hand an einen Pfahl, wollte fühlen, ob sich da oben etwas bewegte.
    Nichts.
    Helen hatte die Schrotflinte in der Armbeuge liegen und umschloss mit weißen Knöcheln Schaft und Kolben. Ihre ausgeblichene Bluejeans war bis zum Hintern klatschnass.
    Die Luft war kalt und fühlte sich an wie feuchter Flanell auf bloßer Haut, und es roch nach gestrandeten Alligatorhechten und Fäulnisgasen.
    Dann traf mich etwas im Gesicht. Es fühlte sich an wie ein kleines Insekt, ein Blatt, eine Schmeißfliege vielleicht. Ich wischte unwillkürlich mit der Hand darüber, dann spürte ich es wieder, diesmal stärker, an meiner Augenbraue, auf der Stirn, in meinen Haaren, mitten im Gesicht, als ich zum Bretterboden der Hütte hinaufschaute.
    Helens Mund stand offen, ihr Gesicht war weiß.
    Ich wischte mir mit dem Jackenärmel übers Gesicht und starrte auf den breiten roten Streifen auf dem Stoff.
    Im nächsten Moment packte mich der Ekel, als habe mir jemand ins Gesicht gespuckt. Ich riss die Jacke herunter, tauchte sie ins Wasser und wischte mir mit zitternder Hand Gesicht und Haare ab.
    Über mir hingen geronnene Blutfäden von den Planken und wiegten sich im Wind.
    Ich schob mich unter der Hütte hervor, entsicherte den 45er und stieg die Leiter empor, die schräg nach oben führte, fast wie eine Treppe. Helen watete ein Stück ins Wasser hinaus, weg von der Hütte, und richtete die Schrotlinte auf die Tür über meinem Kopf, senkte dann, kurz bevor ich eindrang, den Lauf und folgte mir.
    Ich blieb einen Moment auf der obersten Sprosse stehen, hatte die Hand am Türrahmen. Der mit Nägeln befestigte Jutesack bauschte sich im Wind, und dahinter sah ich einen rostigen Kühlschrank, der nicht angeschlossen war, eine Holzpritsche, einen Tisch samt Stuhl und ein Waschbärfell, von dem jemand mit einem Löffel das Fleisch abgeschabt hatte.
    Ich zog mich hoch, riss den Vorhang weg, trat die Tür auf und drang ein.
    Doch die Tür

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