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Nacht über Eden

Nacht über Eden

Titel: Nacht über Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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meine Schultern nach unten.
    »Sie müssen sich an das heiße Wasser gewöhnen«, erklärte sie, als ich mich erneut beklagte, und dann stellte sie die Düsen an, so daß das Wasser zu blubbern und zu sprudeln begann.
    Heiße Tropfen tanzten über meine Brust und spritzten bis zu meinem Hals; manche trafen sogar meine Wangen und brannten. So ließ sie mich liegen und ging, um die Öle für meine Massage vorzubereiten. Verzweifelt klammerte ich mich an den Rändern der Wanne fest.
    Ich blickte auf meine Beine und Füße hinunter, die mich so im Stich ließen. Nun entsann ich mich dessen, was der Arzt mir aufgetragen hatte: Denken Sie an Ihre Genesung, damit Sie wieder gesund werden…
    Ich mußte hier heraus und zwar so schnell wie möglich.
    Hilflos starrte ich auf meine Zehen. Vielleicht könnte ich sie ja doch bewegen… Plötzlich sah ich wie mein großer Zeh zuckte.
    »Mrs. Broadfield!« Sie antwortete nicht, wohl weil sie annahm, daß ich nur aus der heißen Wanne heraus wollte.
    »Mrs. Broadfield, schauen Sie mal!« rief ich dringend.
    Nachdem ich noch einmal gerufen hatte, kam sie endlich.
    »Ich habe Ihnen doch gesagt. Sie müssen – «
    »Nein, nein, es ist mein großer Zeh. Der große Zeh an meinem rechten Fuß hat sich bewegt.« Sie blickte ins Wasser.
    Ich versuchte es, aber nichts geschah.
    »Er hat sich bewegt. Ich habe es gesehen. Ganz bestimmt! So glauben Sie mir doch!«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Was Sie gesehen haben, war vermutlich eine Bewegung im Wasser.«
    »Nein, er hat sich wirklich bewegt. Ich schwöre es.«
    »Soso. Schön.« Sie drehte sich auf dem Absatz um und ging, um die Massage weiter vorzubereiten.
    Ich fühlte mich zurückgestoßen und erschöpft von der Hitze und der Anstrengung. Seufzend lehnte ich den Kopf zurück, schloß die Augen und wartete darauf, daß Mrs. Broadfield zu der Einsicht kommen würde, es sei genug. Schließlich kam sie und half mir aus der Wanne. Meine Haut war so rot, als wäre ich im Hochsommer an einem tropischen Strand eingeschlafen, und ich war so schlaff wie verkochte Spaghetti. Ich schloß die Augen, während Mrs. Broadfield mit ihren kräftigen Händen meinen Körper bearbeitete. Sie begann an meinem Nacken und bewegte sich langsam kreisend über meinen Rücken zu meinem Gesäß hinunter.
    Da hörte ich Tonys Stimme. Ich riß die Augen auf. Mein Gott, dachte ich, ich liege splitternackt hier auf dem Bett! Ich versuchte mich umzudrehen und ein Handtuch über meine Blöße zu ziehen, aber ich konnte mich nicht rasch genug bewegen, und Mrs. Broadfield unternahm nichts, um mir zu helfen.
    »Oh, Entschuldigung«, sagte er. Ich konnte ihn aus dem rechten Augenwinkel sehen. »Ich wollte nur kurz vorbeischauen, um dir zu sagen, daß der Friseur um drei Uhr hier ist. Entschuldigung«, murmelte er noch einmal und verschwand.
    »Mrs. Broadfield, warum haben Sie nicht die Tür geschlossen, als Sie mit der Massage angefangen haben?«
    wollte ich wissen.
    »Das war meine geringste Sorge.«
    »Nun, aber es ist nicht meine geringste Sorge. Ich habe immer noch mein Schamgefühl, müssen Sie wissen. Tony ist ein Mann.«
    »Ich weiß, was Mr. Tatterton ist; danke. Es tut mir leid«, räumte sie ein. »Ich werde darauf achten, daß die Tür das nächste Mal geschlossen ist.«
    »Bitte, tun Sie das.«
    Selbst nachdem sie mich mit der lindernden Salbe eingerieben hatte und ich ein frisches Nachthemd angezogen hatte, kribbelte meine Haut immer noch von dem heißen Bad.
    Erst als ich von einem kurzen Schläfchen wieder erwachte, fühlte ich eine gewisse Erleichterung. Mrs. Broadfield brachte mir ein Glas Saft, und wenig später kam sie wieder, um mir zu sagen, daß mein Friseur gekommen sei. Sie half mir in den Rollstuhl, und im gleichen Augenblick führte Tony den Friseur herein, einen hochgewachsenen, dünnen Mann mit blonden Locken und hellen Augenbrauen. Er hatte eine sehr helle Haut, aber leuchtend rosafarbene Lippen; und ich war mir sicher, daß viele Frauen ihre Seele verkaufen würden, um so sanfte grüne Augen zu haben wie er.
    Tony erklärte, er hieße Rene, und fügte sofort hinzu, er sei Franzose. Ich hatte allerdings den Eindruck, daß er zwar französischer Abstammung sein mochte, aber in Amerika geboren war. Sein Akzent kam mir recht gekünstelt vor, als wolle er damit auf seine Kunden Eindruck machen. Nach der Arbeit redete er wahrscheinlich genauso wie jeder andere Amerikaner.
    »Ah, Mademoiselle.« Er trat einen Schritt zurück, neigte den Kopf zuerst nach

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