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Nachtgefieder • Laura Gottbergs siebter Fall

Nachtgefieder • Laura Gottbergs siebter Fall

Titel: Nachtgefieder • Laura Gottbergs siebter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicitas Mayall
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Sie bitte zu essen, was die Schwester Ihnen aus der Kantine holt. Sie wird gleich wieder hier sein!» Der Arzt legte seine Hand auf Lauras Schulter. «Machen Sie sich keine Sorgen um den Commissario. Der kommt durch, ich gebe Ihnen mein Wort drauf! Und noch eins: Sie können ihm besser helfen, wenn Sie sich jetzt um sich selbst kümmern. Sonst müssen wir noch ein Bett in die Intensivstation schieben. Was Sie brauchen, ist etwas zu essen und guter Schlaf. Haben Sie eine Unterkunft?»
    «Ja, nein, ich weiß nicht.» Noch immer verschwamm die Umgebung vor Lauras Augen.
    «Ich werde mal mit den Jungs draußen reden!» Dottor Fausto zwinkerte Laura zu und eilte davon. Für ein paar Minuten war Laura allein und konnte nicht begreifen, was mit ihr geschehen war. Seit ihrer Pubertät war sie nicht mehr in Ohnmacht gefallen, und auch damals nur, weil es extrem heiß gewesen war und sie an niedrigem Blutdruck litt. Sie war nie ohnmächtig geworden, nicht in den schlimmsten Situationen, nicht vor verstümmelten Toten, nicht vor aufgequollenen Wasserleichen. Irgendwie hatte sie das immer alles durchgestanden und war nicht umgefallen, wie manche Kollegin oder auch mancher Kollege.
    Aber jetzt, nachdem sie vorüber war, hatte diese kurze Ohnmacht etwas Angenehmes. Wie eine Fortsetzung der Fürsorge, die sie von ihren Kindern und den Tommasinis erfahren hatte. Sie war ganz offensichtlich aufgefangen worden, man hatte sie versorgt, sie würde etwas zu essen bekommen und vielleicht sogar ein Bett. Auch Angelo war versorgt, sie musste ihn nicht mehr festhalten. Er war nicht fortgeflogen.
    Die Schwester stellte ein Tablett neben sie. «Ich hab ein bisschen Minestrone für Sie warm gemacht, Signora. Das bringt Sie bestimmt auf die Beine. Ein Stück Leberpastete hab ich auch noch gefunden. Lassen Sie es sich schmecken!»
    Sie half Laura, sich aufzusetzen, klappte ein Tischchen vor ihr auf und stellte das Tablett darauf. Laura fühlte sich fast normal, als sie den Löffel in die Hand nahm und langsam die warme Suppe schlürfte. Zwischendurch naschte sie winzige Stücke der Leberpastete, und mit diesem Geschmack auf der Zunge fiel ihr ein, dass sie nochmal ohnmächtig geworden war. Damals war sie mit Luca schwanger gewesen und ohne Frühstück in die Bäckerei an der Ecke gelaufen, um Semmeln zu holen. Vor der Theke hatte sich eine Schlange gebildet, und sie musste sich an die Wand lehnen, weil ihr schwindlig wurde. Als sie wieder aufwachte, saß sie auf einem Stuhl im Hinterzimmer der Bäckerei, und man fütterte sie mit Leberwurstsemmel und flößte ihr warmen Kaffee ein. Es war ein bisschen so gewesen wie jetzt. Ohnmacht und Leberwurst. Seltsam. Laura lächelte und aß weiter.
    Als Dottor Fausto mit Sergente Tommasini zurückkehrte, hatte Laura alles aufgegessen und fühlte sich viel besser.
    «Machen Sie uns nicht auch noch Sorgen, Signora. Es reicht schon, dass der Commissario auf der Intensivstation liegt.» Tommasini sah sehr bekümmert aus.
    «Ich bin schon wieder in Ordnung. Schlafen Sie eigentlich nie, Sergente?»
    «Von zehn bis drei habe ich geschlafen und dann einen Kollegen abgelöst, der draußen Wache hielt.»
    «Haltet ihr Wache, weil ihr an eine Gefahr glaubt?»
    «Nein, Signora, nicht direkt. Es ist nur, weil der Commissario … er ist uns wichtig. Und man weiß ja nie, was denen so einfällt.»
    «Wer sind
die

    Tommasini zuckte traurig die Achseln.
    «Sieht aus, als könnte es was mit der Mafia zu tun haben.»
    «Mit der Mafia?»
    «Tja, und deshalb passen wir auf.»
    «Verstehe …»
    «Dottor Fausto hat mir gesagt, dass Sie einen Platz zum Schlafen brauchen. Der Vater vom Commissario hat gemeint, dass Sie bei ihm wohnen könnten, aber besser wäre es wahrscheinlich, wenn Sie … hier ist der Wohnungsschlüssel vom Commissario und auch sein Autoschlüssel. Der Wagen steht in der Questura. Sie kennen ihn ja.» Tommasini drückte einen Schlüsselbund in Lauras Hand.
    «Danke, Tommasini. Ich glaube, ich bleib noch eine Weile hier. Ich muss ganz sicher sein, dass es ihm bessergeht. Erst dann werde ich mich ausschlafen.»
    Wieder nickte Tommasini.
    «Wenn ich Sie in die Stadt bringen soll … ich warte draußen.» Er wollte gehen, doch Laura hielt ihn zurück.
    «Sagen Sie, Tommasini, habt ihr eine Spur des Täters gefunden?»
    «No, Signora. Alles ist ausgerückt, auch die Carabinieri von Asciano und die von Montalcino und Buonconvento. Aber der Kerl war wie vom Erdboden verschluckt.»
    «War er verletzt?»
    «Ich

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