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Nachtgefluester 01 - Der gefaehrliche Verehrer

Nachtgefluester 01 - Der gefaehrliche Verehrer

Titel: Nachtgefluester 01 - Der gefaehrliche Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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will, dass du nachdenkst und dir den Kopf zerbrichst und schwitzt, bis ich zu dir komme.«
    »Warum?« Ihre Hand krümmte sich unter Boyds Fingern. In einer instinktiv beruhigenden Geste verschränkte er seine Finger mit ihren. »Wer sind Sie?«
    »Wer ich bin?« Es kam ein Lachen, das ihr einen Schauer über den Rücken jagte. »Ich bin dein Schatten, dein Gewissen. Dein Henker. Du musst sterben. Wenn du begreifst, erst wenn du begreifst, werde ich es beenden. Aber das wird nicht schnell gehen. Das wird nicht leicht sein. Du wirst für das bezahlen, was du getan hast.«
    »Was habe ich denn getan?« rief sie. »Um Himmels willen, was habe ich denn getan?«
    Er spuckte einen Schwall Obszönitäten aus, der sie benommen und angeekelt zurückließ, als er die Verbindung unterbrach. Ohne ihre Hand loszulassen, drückte Boyd eine Zahlenreihe am Telefon.
    »Habt ihr den Anruf verfolgt?« fragte er und unterdrückte einen Fluch. »Ja. Gut.« Ärgerlich legte er den Hörer auf »Nicht lang genug.« Er berührte Cillas bleiche Wange. »Sind Sie in Ordnung?«
    Sie konnte ihn wegen des Summens in ihren Ohren kaum hören, nickte jedoch. Mechanisch zog sie den Regler für ihr Mikro auf und wartete, bis die Werbeeinschaltung ausblendete.
    »Das wär’s dann für diese Nacht. Es ist ein Uhr siebenundfünfzig. Tina Turner rockt mit Ihnen bis zwei. Mein Freund Jackson wird allen Schlaflosen bis sechs Uhr Gesellschaft leisten. Hier ist Cilla O’Roarke für KHIP. Denk daran, Darling, wenn du von mir träumst, träume gut.«
    Heftig stieß sie sich vom Mischpult ab. Ich muss nur aufstehen, sagte sie sich selbst. So einfach war das. Sie tat es jede Nacht ihres Lebens. Aber sie blieb sitzen. Sie blieb sitzen, weil sie Angst hatte, ihre Beine würden sie nicht tragen.
    Jackson kam durch die Tür herein und blieb zögernd stehen. Er trug eine Baseballmütze, um seine verheilende Haartransplantation zu verdecken. »Hey, Cilla.« Er blickte von ihr zu Boyd und zu ihr zurück. »Harte Nacht, was?«
    Cilla raffte sich auf und klebte ein sorgloses Lächeln in ihr Gesicht. »Ich hatte schon bessere.« Jeden Muskel angespannt, stemmte sie sich hoch. »Ich habe die Hörer für dich angewärmt, Jackson.«
    »Nimm’s leicht, Kleines.«
    »Na klar.« Das Summen in ihren Ohren wurde lauter, als sie die Kabine verließ, um ihren Mantel vom Ständer zu holen. Die Korridore waren dunkel, und nur von der Lobby fiel der schwache Lichtschimmer der Sicherheitsbeleuchtung herein. Desorientiert blinzelte sie. Sie bemerkte nicht einmal, dass Boyd sie am Arm griff und nach draußen führte.
    Die kalte Luft half. Sie machte lange, durstige Züge und stieß sie in dünnen weißen Dampfwolken wieder aus. »Mein Wagen ist da drüben«, sagte sie, als Boyd sie zum entgegengesetzten Ende des Parkplatzes zog.
    »Sie sind nicht in der Verfassung zu fahren.«
    »Es geht mir gut.«
    »Fantastisch. Dann gehen wir tanzen.«
    »Hören Sie …«
    »Nein, Sie hören.« Er war zornig, wütend. Er hatte es bis zu diesem Moment nicht bemerkt. Sie zitterte, und trotz des eisigen Winds waren ihre Wangen totenblass. Das Abhören der Bänder war nicht das Gleiche gewesen wie das Dabeisein, als der Anruf kam. Es war schrecklich gewesen zu sehen, wie das Blut aus ihrem Gesicht wich und ihre Augen glasig vor Entsetzen wurden, ohne dass er etwas tun konnte, um es zu verhindern. »Sie sind reif für die Tonne, O’Roarke, und ich lasse Sie nicht hinter das Lenkrad eines Autos.« Er blieb neben seinem Wagen stehen und riss die Tür auf. »Steigen Sie ein. Ich bringe Sie nach Hause.«
    Sie warf ihre Haare mit einer Kopfbewegung zurück. »Der Wahlspruch ›Dienen und Schützen‹, richtig?«
    »Sie haben es kapiert. Jetzt steigen Sie ein, bevor ich Sie wegen Herumlungerns verhafte.«
    Weil ihre Knie sich wie Gelee anfühlten, gab sie nach. Sie wollte schlafen, allein in einem kleinen, stillen Raum. Sie wollte schreien. Noch schlimmer, sie wollte weinen. Stattdessen wandte sie sich an Boyd, sobald er sich auf den Fahrersitz schob.
    »Wissen Sie, was ich noch mehr hasse als Cops?«
    »Vermutlich werden Sie es mir sagen.«
    »Männer, die Frauen herumkommandieren, weil sie Männer sind. Ich halte das nicht für kulturelle Zurückgebliebenheit, sondern schlicht für Dummheit. Meiner Meinung nach sind das zwei Punkte, die gegen Sie sprechen, Detective.«
    Er beugte sich zu ihr und drängte sie bewusst auf ihrem Sitz zurück. Für einen Moment bereitete es ihm eine enorme Genugtuung, wie sich

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