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Nachtgefluester 01 - Der gefaehrliche Verehrer

Nachtgefluester 01 - Der gefaehrliche Verehrer

Titel: Nachtgefluester 01 - Der gefaehrliche Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sich von der Musik durchströmen. Wie immer half es, sie zu beruhigen oder aufzubauen oder sie schlicht daran zu erinnern, wie viel Glück sie hatte. Sie war nicht so klug und wissbegierig wie Deborah. Sie war nicht so hingebungsvoll, wie ihre Eltern gewesen waren. Sie besaß wenig mehr Ausbildung als gesetzlich vorgeschrieben war, und dennoch war sie hier, wo sie sein wollte, und tat, was sie tun wollte.
    Das Leben hatte ihr eine grundlegende Lektion erteilt. Nichts dauerte ewig. Gute Zeiten oder schlechte, sie gingen vorüber. Dieser Albtraum, so schrecklich er im Moment war, würde irgendwann vorbei sein. Sie musste ihn nur durchstehen, einen Tag nach dem anderen.
    »Das war Joan Jett, die Sie aufgeweckt hat, während wir uns halb zwölf nähern. Jetzt haben wir gleich für Sie die Nachrichten, und dann kommen Steve Winwood und Phil Collins, die Sie in der nächsten halben Stunde begleiten. Hier ist KHIP, und die Nachrichten werden Ihnen von Wildwood Records präsentiert.«
    Sie schob eine vorbespielte Kassette ein.
    »Vielleicht ruft er heute nicht an.«
    »Vielleicht.«
    »Aber Sie glauben es nicht.«
    »Ich glaube, wir sollten einen Schritt nach dem anderen tun.« Er legte seine Hand beruhigend in ihren Nacken. »Ich möchte, dass Sie ruhig bleiben und ihn länger in der Leitung halten. Stellen Sie Fragen. Ganz gleich, was er sagt, fragen Sie immer und immer weiter. Vielleicht gibt er uns mit einer Antwort einen Hinweis.«
    Sie nickte und arbeitete sich dann durch die nächsten zehn Minuten. »Ich möchte Ihnen eine Frage stellen«, sagte sie endlich.
    »In Ordnung.«
    Sie sah ihn nicht an, sondern leerte den kalten Drink vor sich, um ihre trockene Kehle anzufeuchten. »Wie lange wird man mir einen Babysitter zugestehen?«
    »Darüber brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen.«
    »Sagen wir mal, ich weiß so einiges darüber, wie die Polizei arbeitet.« Da schwang er wieder in ihrer Stimme mit, dieser Hauch von Bitterkeit und Bedauern. »Ein paar hässliche Anrufe sorgen nicht für verdammt viel Aufmerksamkeit.«
    »Ihr Leben wurde bedroht«, meinte er. »Es hilft, dass Sie eine Berühmtheit sind und dass es auch schon Presseberichte gegeben hat. Ich bleibe Ihnen noch eine ganze Weile erhalten.«
    »Kein ungetrübtes Vergnügen«, murmelte sie und begann mit dem Wunschtelefon.
    Der Anruf kam wie erwartet, diesmal aber sehr schnell. Bei Anruf Nummer fünf erkannte sie die Stimme, unterdrückte den Drang zu schreien und schaltete auf Musik um. Ohne es zu merken, tastete sie nach Boyds Hand.
    »Sie sind hartnäckig, nicht wahr?«, fragte sie den Unbekannten am anderen Ende der Leitung.
    »Ich will, dass du stirbst. Ich bin fast schon bereit.«
    »Kenne ich Sie? Ich möchte gern jeden kennen, der mich umbringen will.«
    Sie zuckte bei den Schimpfnamen zusammen, die er ihr entgegenspuckte, und versuchte, sich auf den beständigen Druck von Boyds Fingern an ihrem Nacken zu konzentrieren.
    »Wow! Sie habe ich aber wirklich verärgert. Wissen Sie, Kumpel, wenn Ihnen meine Sendung nicht gefällt, brauchen Sie nur das Radio auszuschalten.«
    »Du hast ihn verführt.« Weinen, angeheizt von Wut, war jetzt zu hören. »Du hast ihn verführt und aufgegeilt. Du hast ihm Versprechungen gemacht. Dann hast du ihn ermordet.«
    »Ich …« Diese Mitteilung schockierte sie mehr als all die Gossenausdrücke, mit denen er sie belegt hatte. »Wen? Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen. Bitte, wen …«
    Die Leitung war tot.
    Während sie benommen und stumm dasaß, riss Boyd den Hörer an sich. »Glück gehabt? – Verdammt.« Er stand auf, rammte die Hände in die Hosentaschen und begann, hin und her zu laufen. »Zehn Sekunden noch. In zehn Sekunden hätten wir ihn gehabt. Er muss wissen, dass wir angezapft haben.« Er drehte den Kopf ruckartig herum, als Nick Peters eintrat, überschwappende Kaffeebecher in den Händen. »Was ist?«
    »Ich … ich … ich …« Sein Adamsapfel hüpfte, während er schluckte. »Mark sagte, es geht in Ordnung, wenn ich während der Show hierbleibe.« Er schluckte noch einmal. »Ich dachte, Cilla will vielleicht Kaffee.«
    Boyd deutete mit dem Daumen zum Tisch. »Können Sie ihr durch den Rest der Sendung helfen?«
    »Ich brauche keine Hilfe.« Cillas Stimme war eisig. »Es geht mir gut, Nick. Machen Sie sich keine Sorgen.« Ihre Hand war ruhig, als sie nach dem Mikro griff. »Das war für Chuck von Laurie, von ganzem Herzen.« Sie warf einen gelassenen Blick auf Boyd, bevor sie die Taste am Telefon

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