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Nachts sind alle Katzen geil.

Nachts sind alle Katzen geil.

Titel: Nachts sind alle Katzen geil. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Andresky
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Rechte weiter um ihre Hüfte herum. Deutlich konnte
Malte ihre Weiblichkeit an seiner Brust spüren. Er vergaß fast
zu atmen, so intensiv wollte er diesen Augenblick auskosten.
»… sayin’ something stupid, like I love you«, hauchte der
Sänger den alten Sinatra-Hit ins Mikro. Miriam zog auch ihren
anderen Arm an seine Schulter, ließ sich somit ganz von ihm
umarmen. Amor legte ein unsichtbares Band um die beiden, zog
die Schlinge langsam zu. »… like I love you«, ertönte es, als er
nach langer, langer Zeit wieder einmal den warmen Atem einer
Frau an seiner Wange spürte, zarte Lippen die seinen berührten.
     
»Wartest du schon lange?« riss ihn eine liebliche Stimme aus
der Erinnerung an die letzte Nacht.
     
Malte drehte sich um und augenblicklich strahlte er mit der
Frühlingssonne um die Wette.
     
»Nein, nein. Nur ein paar Minuten«, schwindelte er und fügte
sogleich an: »Ich freue mich so, dich wiederzusehen.«
     
Dann nahm er sie zärtlich in seine Arme, drückte ihr sacht
einen Kuss auf die Stirn. Ihre offene Handfläche strich sanft
über seine Wange. Hand in Hand, so wie viele andere Paare
auch, schlenderten sie in der wärmenden Sonne die
Uferpromenade entlang. Sie setzten sich in ein Strandcafe,
zogen von dort aus weiter in die Altstadt.
     
Währenddessen redeten sie miteinander über sich, ihre
Gefühle, über das, was letzte Nacht mit ihnen passiert war.
     
Langsam senkte sich die Sonne dem Horizont entgegen. Vom
See zog eine leichte Brise herüber und es wurde merklich
kühler.
     
»Hast du Hunger?« erkundigte er sich bei ihr, »gleich um die
Ecke da drüben gibt es einen guten Italiener.«
     
»Penne rigate! Ja, das wär’s jetzt«, stimmte sie zu.
     
Die beiden machten sich auf den Weg. Betraten nach kurzer
Zeit den Gastraum und bekamen einen Tisch für zwei Personen
in einer lauschigen Ecke zugewiesen.
     
»Penne rigate. Oder besser: diabolo«, bestellte Miriam.
     
»Du magst es scharf?« fragte Malte und bereute sofort seine
unüberlegten Worte.
     
»Oh ja! Aber es kommt auf die Zutaten an …« kam es prompt
als Antwort und dabei schaute sie ihn vielsagend an.
     
Der Ober konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
     
»Also gut. Penne diabolo. Für mich auch.«
     
Sie genossen die scharfen Nudeln bei einem feurigen Wein,
verließen das Restaurant erst, als es schon dunkel war.
     
Es war ziemlich kühl geworden und Miriam fröstelte es ein
wenig.
     
Sie kuschelte sich eng an seine Flanke und Malte legte seinen
Arm wärmend um ihre Schulter. Mit forschem Schritt gingen sie
in Richtung Stadtrand, bis zu ihrem Auto, das unmittelbar vor
Maltes Wohnung parkte. Auf den letzten Metern wurden sie
immer langsamer. Schließlich befanden sie sich direkt zwischen
ihrem Wagen und dem Hauseingang. Sie hielten inne, wandten
sich einander zu.
     
Malte ergriff ihre Hände, wollte eigentlich etwas sagen,
brachte aber kein Wort heraus.
     
»Wenn es jetzt meine Wohnung wäre, würde ich dich fragen, ob
du auf einen Kaffee mit hinauf kommst«, baute sie ihm eine
goldene Brücke.
     
»Mit Kaffee kann ich leider nicht dienen, tut es auch ein Glas
Sekt?« nahm er die Vorlage gerne an.
     
»Oh, das ist ja noch viel besser«, war sie hocherfreut, hauchte
ihm einen zärtlichen Kuss auf seine Nasenspitze.
     
Malte holte tief Luft.
     
»Wenn du willst …«
     
Er machte eine kleine Pause.
     
»Du brauchst heute den langen Weg nicht mehr heimzufahren,
ich kann auch auf der Couch schlafen.«
     
Anstatt ihm eine Antwort zu geben strich sie sanft über seine
Wange, schlang ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn
zärtlich auf den Mund. Erst vorsichtig, dann inniger, schließlich
spürte er ihre Zunge in seiner Mundhöhle. Malte wusste nicht
wie ihm geschah. Nach einer kleinen Ewigkeit ließen sie
voneinander ab.
     
»Ich hol’ meine Sachen aus dem Kofferraum«, flüsterte sie.
     
Malte nahm ihr die Reisetasche ab, reichte ihr seinen Arm und
geleitete sie ins Haus.
     
In der Wohnung angekommen begab Miriam sich erst einmal
ins Bad, während Malte den Sekt aus dem Kühlschrank holte
und im Wohnzimmer eine Kuschelrock-CD in den Player schob.
     
Er rückte den Tisch beiseite und schob den Sessel aus dem
Weg. Ja, das würde gehen. So würde er mit ihr hier ein wenig
tanzen können.
     
Er hielt gerade die Sektflasche in der Hand, als Miriam den
Raum betrat. Sie hatte sich das Kleid von der Feier gestern
Abend wieder angezogen.
     
»Wow!« platzte es aus ihm heraus.
     
Maltes Kinnlade

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