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Nachts sind alle Katzen geil.

Nachts sind alle Katzen geil.

Titel: Nachts sind alle Katzen geil. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Andresky
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eigentlich aus Hamburg«, nahm er es dankbar
auf.
     
»Und Sie? Darf ich fragen, wem ich fast ins Auge getroffen
habe?«
     
»Miriam. Miriam Goldbaeck.«
     
Sie lächelte ihn an, reichte ihm die Hand. Malte nahm den
Eiswürfel von ihrem Gesicht und ihre Handflächen griffen
ineinander.
     
»Sie haben einen kräftigen Händedruck«, stellte sie fest.
     
»Das zeugt von Tatkraft.«
     
Ihre Stimme veränderte sich beim leicht bei diesem Satz.
     
Ȁh, ja. Das ist ein guter Punkt. Ich werde mich mal wieder
nützlich machen, ich halte sonst hier alles auf.«
     
Malte schnappte sich die nächste Flasche und Miriam
kümmerte sich um die weitere Dekoration des Raumes. Nach
einer guten Stunde war alles soweit fertig, den Rest würde der
Party-Service später bringen.
»Tut es noch sehr weh?« erkundigte er sich noch bei ihr, als sie
zusammen das Vereinslokal verließen.
     
»Nein, überhaupt nicht. Aber zur Strafe müssen Sie heute
Abend mit mir tanzen«, zwinkerte sie ihm zu, »bis nachher.«
     
Dann stieg sie zu ihrem Bruder ins Auto und entschwand
seinen Blicken. Malte dachte sich noch nichts weiter dabei. Aber
er freute sich doch irgendwie auf den Abend. Er stieg ebenfalls
in seinen Wagen und fuhr nach Hause. Er rasierte sich ein
zweites Mal an diesem Tag, duschte ausgiebig und warf sich in
Schale. Die dunkelblaue Hose, weißes Hemd, die seidige
Krawatte mit dem tanzenden Paar darauf.
     
Als er am Vereinsheim vorfuhr, waren schon allerlei Leute da.
     
Harald und seine Frau standen am Eingang und begrüßten die
Gäste.
     
»Ah, da kommt ja unser Jäger«, flachste das Geburtstagskind
als er ihn sah.
     
»Alles Gute zum Geburtstag, altes Haus«, klopfte ihm Malte
herzhaft auf die Schulter, ohne auf seine Bemerkung weiter
einzugehen.
     
Malte betrat den Raum, stellte sein Geschenk auf den
entsprechenden Tisch. Er begrüßte ein paar Leute die er kannte,
schaute sich im Raum um. Miriam war nirgendwo zu sehen. Er
reckte den Kopf in die Höhe, schaute im ganzen Raum umher.
Doch dann schritt SIE aus der Küchentür heraus, mit einem
Tablett gefüllter Sektgläser. Er nahm sein Herz in beide Hände,
ging direkt auf sie zu. Miriam hatte kräftig Rouge auf die
Wangen aufgelegt, versuchte damit den blauen Fleck unter
ihrem Auge zu verdecken.
     
»Der Täter kommt an den Ort seiner Missetat zurück«, sprach er
sie mit schuldvoller Miene an.
     
»Das sind natürlich erschwerende Umstände«, flachste
Miriam.
     
»Jetzt müssen Sie mindestens drei Mal mit mir tanzen!«
     
Sie stellte das Tablett auf den Tisch und ergriff zwei der
Gläser. Mit einem warmherzigen Lächeln auf den Lippen reichte
sie ihm eines.
     
Dabei sorgte sie dafür, dass sich ihre Hände berührten. Ein
leichter Schauer lief seinen Rücken herunter – und Miriam
konnte seine Reaktion deutlich fühlen.
     
»Eigentlich sollte der Täter bestraft werden, nicht das Opfer«,
erwiderte Malte, als er das Glas entgegen nahm.
     
»Jetzt machen Sie sich mal keine Gedanken mehr darüber«,
schaute sie ihn lachend an.
     
»Heute Abend ist Spaß und gute Laune angesagt!«
     
»Einverstanden«, Malte war sichtlich erleichtert.
     
Sie stießen ihre Gläser aneinander, tranken einen kleinen
Schluck.
     
»Warum sind wir eigentlich so förmlich? Ich bin die Miriam.«
     
»Oh, ja, natürlich. Angenehm. Malte«, war er etwas
überrascht.
     
Abermals klirrten die Gläser.
     
»Darf ich mal kurz vorbei? Danke.«
     
Ein Angestellter vom Partyservice bahnte sich, beladen mit
zwei großen Tabletts, den Weg in die Küche. Geistesgegen-
wärtig legte Malte seine Hand auf ihren Rücken und schob sie
etwas zur Seite.
     
Es knisterte. Eine elektrische Entladung zuckte von seiner
Hand auf ihrem Körper. Erschrocken blieben sie beide stehen.
Kaum einen Schritt voneinander entfernt. Seine Hand entfernte
sich zögernd von ihrem Kleid.
     
»Wir haben noch etwas vergessen«, fand Miriam zuerst die
Worte wieder.
     
Sie ignorierte seinen fragenden Gesichtsausdruck, führte ihre
Hand mit dem Sektglas über seinen Unterarm und setzte den
Rand an ihren Mund. Mechanisch hob auch Malte sein Glas und
nahm einen kräftigen Schluck.
     
»Miriam.«
     
»Malte.«
     
Miriam trat an ihn heran, hob leicht den Kopf und spitzte die
Lippen. Abermals funkte es. Genau in dem Moment, als sich
Malte herunterbeugte und sie sich einander berührten. Etwas
verlegen schauten sie sich an. Konnten ihren Blick nicht
voneinander lassen.
     
»Es hat gefunkt«, flüsterte sie

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