Nachts sind alle Katzen geil.
ihr
ganzer Körper beginnt leicht zu zittern, da sein Kopf weiter
herunter sich einen geraden Weg sucht, über ihren Nabel, ihn
nur kurz mit der Zunge umspielt – sie will wohl noch nicht zu
viel verraten, und seine Hände drücken jetzt wieder ihre
Schenkel, von innen, weiter auseinander – damit sein Kopf sich
dem Ziel unbeschwert nähern kann – über einen kleinen süßen
Hügel – rosige Venus: Ab hier beginnt das rosige Land, nur rosa
Farben, die man nicht sehen darf, und die doch spürbar sind, da
sie rosig duften, rosig schmecken – alles Rosa! – ja, wie schon
zuvor ihre süßlichen Brustwarzen – hellrosa! – blaßrosa Haut
auf dem Hügel der so glatt und seidig – und herunter – endlich!
– Zentrum des rosa-roten Landes, das sich hier süß und
überfeucht aufspaltet, wo rosa Lippen rosa Lippen kosten, wo
die rosa Zunge die rosa Rosenknospe leckt, wo sich die Zunge
tief eingräbt zwischen die rosa Lippenpaare, die kleinen, wie die
großen, und wo dieselbe rosa Zunge ihr Hauptwerk verrichtet,
ihren Dienst tut, unter Mithilfe der rosigen Lippen, seiner
Lippen, die so feucht ihr nasses Rosa-Land beackern, wo seine
flinke Zunge so übermütig wird, das Rosenfeld für kurz zu
verlassen, um sich über einen Damm zu lecken, der zu einem
dunkelroten, kleinen Loch hinführt, und die seine rosa Zunge
erröten lässt vor Scham, da er daran leckt, und sie hineindrückt,
um bald schleunigst wieder zurückzukehren, da wo ihre offenen
Lippen nass seiner warten, seiner wohl tuenden Zunge, um … –
ja, um hinzugelangen, in das feuerrote Lust-land der
Verheißung: Erlösung …!
Längst schon sind ihre Lustlaute stärker geworden, der
Rhythmus stark beschleunigt, ihr gesamter Körper beginnt leicht
zu zittern und in ihrem Kopf haben sich Gedanken längst schon
ausgedacht: ja, die letzte Gewissheit war da, dass nur er allein es
tatsächlich ist, nur er allein besitzt diese Zungenfertigkeit, nur er
allein hat dieses Talent, ja, sie hat ihn längst erkannt, entlarvt
darin – seinen lang gehegten Wunsch, sie einmal auf genau
diese Art und Weise zum Höhepunkt zu bringen, ein erstes Mal
diesen direkt auf seiner Zunge zu spüren, und diesen seinen
Wunsch ihr zum Geschenk zu machen – ja, so waren noch
gerade ihre Gedanken, die in heller Klarheit übergingen in jenes
überwältigende Gefühl, das weiter anhält, mit diesem Zittern am
ganzen Körper, und mit beginnenden Kontraktionen, die den
Höhepunkt ankündigen, die jetzt alles in ihr öffnen, sie laut
schreien lässt und fließen lässt, die Nässe des ersten Orgasmus
auf seiner Zunge – ihr, zum Achtzehnten.
Marlies Tauner: Die Lehrjahre von Simba ben Abda und wie er zum Manne wurde
Simba ben Abda war so ein bildhübscher Kerl, dass alle Leute in
seinem Dorf für ihn schwärmten und ihn anhimmelten. Er war
aber noch völlig unschuldig und hatte keine Ahnung, welch
große Macht er mit seiner Sexualität haben konnte. Als er 18
Jahre wurde, sagte er sich »Nun bin ich alt genug, um in die
weite Welt hinauszugehen und Erfahrungen zu sammeln.« So
feierte er seinen Abschied, verließ sein Dorf und wanderte in die
nächste Stadt.
Dort wurde gerade ein großes Fest gefeiert mit Musik und
Tanz. Der Rhythmus der Trommeln riss Simba mit. Er mischte
sich unter das tanzende Volk. Er klatschte in die Hände,
stampfte zum Takt, wiegte und schlängelte sich und bewegte
sich so gut, dass alle Leute Platz machten, um ihm beim Tanzen
zuzusehen. Ja, er war die Sensation des Festes: ein strahlend
schöner Mann, der sooo hinreißend tanzte.
Die jungen Mädchen stießen sich an, tuschelten und kicherten
miteinander, die jungen Frauen seufzten tief, sie hätten ihn zu
gern in ihrem Bett gehabt. Und die alten Frauen jammerten laut:
»Ohhh, wie schade, wie schade, dass wir schon zu alt für ihn
sind.« Und dazu wackelten sie mit ihren Köpfen im Takt.
Als Simba mit dem Tanzen aufhörte, protestierten alle und
riefen: »Nein, bitte nicht aufhören, bitte, bitte tanze weiter für
uns!«
Daraufhin sagte Simba: »Dann bringt mir Fußreifen,
Armbänder, Halsketten und seidene Gewänder, dann will ich so
für euch tanzen, wie ihr es noch nie erlebt habt.«
Die Leute brachten ihm alles und er schmückte sich damit. »Er
sieht jetzt aus wie eine verführerische, schöne junge Frau«,
murmelten sogar die Männer anerkennend und nickten mit den
Köpfen. Simba rief: »Ich bin jetzt soweit. Macht Musik und
singt dazu das Lied: Simba tanzt, Simba läuft weg und das
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