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Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01)

Titel: Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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den schlaffen Körper in den mit Teppichboden ausgelegten Kofferraum.
    River nahm einen in Tücher eingeschlagenen Gegenstand vom Vordersitz. »Kommen Sie.«
    Sie kehrten zum Feuer zurück, Sharon und Zorana folgten ihnen neugierig.
    »Schauen Sie mal!« River stellte den sperrigen Gegenstand auf den Tisch und wickelte behutsam die Tücher ab.
    Der junge Künstler hatte eine Statue von Firebird in den noch feuchten Ton modelliert. Er hatte ihre Silhouette eingefangen, wie sie dastand, eine Hand in die Hüfte gestützt, die andere behutsam auf den Bauch gelegt, und die spielenden Kinder betrachtete.
    »Grundgütiger.« Zorana wich einen Schritt zurück. »Grundgütiger. Es ist … Firebird.«
    »Sie ist perfekt getroffen.« Konstantine warf hastig das Tuch über die Statue. »Sie ist wirklich wunderschön!«

    Was sollte das? Keiner von den dort anwesenden Amerikanern begriff die Geste. Zorana jedoch war Zigeunerin. Und sie war abergläubisch. Ihr Volk hauchte Ton kein Leben ein, und diese Statue … diese Statue war faszinierend. Lebensecht.
    Gespenstisch.
    Zorana sank in Firebirds Arme.
    »Findest du sie wirklich so gelungen, Mama? Kann ich echt nicht finden.« Firebird umarmte ihre Mutter und flüsterte ihr ins Ohr: »Ist schon okay, Mama. Entspann dich.«
    Zorana schlang einen Arm um Firebirds Taille. Sie wirkte winzig neben ihrer Tochter, dunkelhäutig und schwarzhaarig neben dem hoch aufgeschossenen blonden Mädchen, das sie zu beschwichtigen suchte. Zu River meinte sie knapp: »Wenn der junge Mann aufwacht, danken Sie ihm für das Kunstwerk.«
    River nickte. Er war Künstler und visualisierte Dinge, die anderen verborgen blieben. Er begriff Zusammenhänge, die bei den meisten Menschen auf Unverständnis stießen - trotzdem vermochte er nicht nachzuvollziehen, wieso diese Statue bei den Wilders kühle Ablehnung hervorrief.
    Die Gäste von den umliegenden Farmen, von dem Chinarestaurant in der Stadt und dem einzigen Burger-Drive-in im Umkreis von fünfzig Meilen verabschiedeten sich nach und nach von ihren Gastgebern.
    Konstantine schüttelte Hände, froh und dankbar, dass die Nachbarn seiner Einladung gefolgt waren und seine Gastfreundschaft, seine Familie und sein Leben hier in Amerika zu schätzen wussten.
    Vater Ambrose, der katholische Geistliche, legte widerstrebend die Pokerkarten weg und stellte sich in der Reihe an. Als Wanderprediger verkündete er im westlichen Teil Washingtons das Evangelium und zelebrierte Messen in Wohnzimmern
und Hinterhöfen der kleinen Städte. Er war ein guter Mensch.
    Konstantine respektierte ihn. Er verschränkte die Hände auf dem Rücken und verbeugte sich ehrfürchtig vor dem Priester.
    Vater Ambrose lachte. »Ich würde mir wünschen, meine katholischen Schwestern und Brüder wären so respektvoll wie Sie, Konstantine Wilder. Irgendwann hab ich Sie so weit, dass Sie in die Messe kommen.«
    »Keine Chance.« Reverend Geisler, der Geistliche der Kongregationskirche, schob Ambrose spaßeshalber beiseite. »Wenn er erleuchtet wird, dann gehört er mir.«
    Vater Ambrose schüttelte lachend den Kopf. »Sie sind bloß an neuen Schäfchen interessiert, Sie selbstsüchtiger Protestant.«
    Reverend Doreen, der Verkündiger der New-Age-Heilslehre, trat zu ihnen. »Konstantine Wilder ist bereits erleuchtet. Wussten Sie das etwa nicht?«
    Die beiden anderen Geistlichen verdrehten genervt die Augen.
    Konstantine verbeugte sich vor allen dreien, schüttelte ihnen aber nicht die Hand.
    Irgendwann war die Party vorbei. Die Rückleuchten des letzten Wagens verschmolzen mit der Dunkelheit. Es kehrte wieder Ruhe ein. Die Familie stand allein am Lagerfeuer, dessen Flammen orange glühend erstarben.
    Eine dünne Rauchsäule stieg zum Himmel. Der Feuerschein warf rubinrot zuckende Schatten auf ihre Gesichter, und Konstantine fühlte ein erstes Bohren in der Magengrube, jenes untrügliche Gefühl, das Ärger vorhersagte.
    Gleichwohl lebten sie schon lange in den USA. Sehr, sehr lange. Hier waren sie bestimmt in Sicherheit.
    » Wir und eine normale amerikanische Familie? Papa, ich muss schon sagen, du hast Nerven!«

    Rurik grölte los. Und Konstantine wartete, bis sein Sohn sich wieder gefasst hatte. »Was sonst?« Er hob verständnislos die Schultern und ließ sie wieder sinken. »Wir sind eine ganz normale amerikanische Familie.«
    »Demnach bauen ganz normale amerikanische Familien Wein an, sprechen Russisch und verwandeln sich bei Bedarf in wilde Bestien.« Jasha fand das kein bisschen

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