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Nachtwesen - Die Vollstreckerin

Nachtwesen - Die Vollstreckerin

Titel: Nachtwesen - Die Vollstreckerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Pagel
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Menschen gelangten schließlich die Nachtwesen an die Ufer Talavans. Eine bis dahin fremde Rasse, welche seltsame und beunruhigende Sitten an sich hatte. Schon kurz nach ihrer Ankunft gelangte beunruhigende Kunde an den Elfen spitzen Ohren. Hatten die düsteren Gestalten doch aus den Reihen der Menschen kräftige Burschen rekrutiert, welche emsig dabei waren, riesige, massive und befestigte Anwesen in den Hügeln des Westens zu errichten.
    Dies erfüllte die friedliebenden Elfen mit Sorge. Waren jene dunklen Wesen etwa blutrünstige Kriegshäscher? Gespräche wurden gesucht und geführt. Doch zeigten sich jene Nachtwesen im höchsten Maße uneinsichtig. Sie machten ein Geheimnis aus den Umständen, welche sie umgaben und wiesen dem Unverständnis der Elfen barsch die Tür. Doch damit nicht genug. Als die lichten Wesen zäh ihre diplomatischen Bemühungen fortsetzten, erklärten sie jenen kurzerhand den Krieg. So fanden sich die Elfen in Kämpfe verwickelt, welche sie nicht heraufbeschworen oder gewollt hatten.
    Und sie kämpften. Nicht, weil sie es wollten, sondern weil sie es mussten. Auch ihre Geduld war nicht unbegrenzt und sie beharrten auf ihrem Recht als Erste der Insel. Also verteidigten sie es. Die ersten Schlachten verliefen überraschend und zahlreiche Tote waren zu beklagen. Die Nachtwesen waren stark und verfügten über die Magie des Feuers, der Dunkelheit und der Unterwelt. Dies war Neuland für die Natur-gebundenen Elfen und es brauchte eine gewisse Zeit, bis sie sich darauf eingestellt hatten.
    Sie riefen die Ältesten zusammen und bündelten in einem kräftezehrenden Ritual ihre Energien, um der bösen Magie der dunklen Eindringlinge etwas Ebenbürtiges entgegen zu setzen. Erde, Wasser und Luft vereinigten sich und beschworen Sturmfluten, Felsregen und haushohe Steintornados herauf, welche mit vernichtender Brachialgewalt über die befestigten Zufluchten der Nachtwesen herein brachen...
    *
    Die Nachtwesen waren nach Talavan gekommen, um ihre Art zu vervollkommnen. Den fünf Obersten war zu Ohren gelangt, dass sich auf jenem fernen Eiland eine übersichtliche Gruppe Menschen angesiedelt hatte. Und so hatten sie beschlossen, deren naives Gemüt in ihren Bann zu ziehen, um deren einzig artigste Exemplare für sich zu vereinnahmen. Sie fragten nicht, ob es den Bewohnern genehm sei, denn sie waren es gewohnt, sich zu nehmen, was sie begehrten. So kamen sie über die friedliche Insel wie eine üble Plage und beanspruchten die westlichen Hügel für sich.
    Schon bald waren arbeitsame und ahnungslose Burschen in den Reihen der Menschen gefunden, welche gegen einen erstaunlich geringen Lohn bereit waren, prächtige Anwesen zu erbauen, welche den hohen Ansprüchen der Obersten gerecht wurden. Solchermaßen ausgestattet, setzten sie die elitäre Reihe ihrer Ahnen fort, indem sie sich darum kümmerten, in geradezu kaltblütiger Weise die Wesensarten der beheimateten Menschen zu ergründen und für sich zu benutzen. Des Nachts sah man sie durch die Gassen der Städte und Siedlungen wandeln, gewandet in lange, schwarze Umhänge.
    Die arglosen Menschen, welche zuerst noch aufgeschlossen ihnen gegenüber waren, erschraken vor der machtvollen dunklen Magie, welche die Nachtwesen boten und zogen sich mehr und mehr zurück.
    Doch die Obersten duldeten es nicht, abgewiesen oder gar verscheucht zu werden. So kam es, dass gelegentlich Menschen verschwanden. Spurlos und zumeist ohne eine Lücke zu hinterlassen. Derweil kam es immer öfter vor, dass sich Späher der östlichen Elfen in den Hügeln des Westens aufhielten. Sie beobachteten anscheinend, was vor sich ging und verschwanden dann wieder.
    Den Nachtwesen war dies gleich. Sie nahmen es zur Kenntnis und erachteten es als unwichtig. Elfen waren keine Gefahr für sie, so dachten sie, und setzten unbeirrt ihr geheimnisvolles Tun fort. Doch fügte es sich, dass im Auftrage der Elfenältesten ein Bote erschien und um ein Gespräch mit den Führern ersuchte. So begaben sich die Obersten gen Osten und fanden sich nach einigen Nächten der Reise in einer kleinen Hütte wieder, angefüllt mit weißhaarigen Elfen. Man forderte von ihnen eine Erklärung für ihre Anwesenheit, für ihre Lebensweise und für ihre Magie. Lächerlich.
    Sie boten all' ihre Geduld auf, den vorwitzigen Waldbewohnern klar zu machen, dass es nicht ihre Angelegenheiten waren, um welche sie sich hier zu kümmern berufen fühlten. Doch jene wollten nicht hören. So sollten Waffen sprechen... In aller Ruhe

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