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Nackt in der Zwangsjacke

Nackt in der Zwangsjacke

Titel: Nackt in der Zwangsjacke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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schüttelte sie sich.
»Manchmal wache ich mitten in der Nacht schweißgebadet auf und erinnere mich an
einen Mann. Nicht an sein Gesicht oder an seinen Namen. Nur daran, daß ich mit
ihm in einem düsteren Zimmer liege, daß er grunzt wie ein Schwein, und daß ich
mechanisch und unbeteiligt mitmache.« Ihr Gesicht war wie erstarrt. »Ich bin
kein besonders prüder Mensch, Mr. Holman, aber das werden Sie wohl schon eraten haben ?«
    »Vielleicht ist es bei dieser
Gelegenheit passiert ?« gab ich ihr zu bedenken.
    »Sie erinnern mich immer mehr
an Dr. Merrill !« sagte sie. »Wollen Sie damit andeuten,
daß ich noch etwas viel Scheußlicheres zu verbergen habe, an das ich mich
einfach nicht erinnern will ?« Sie lachte kurz auf.
»Glauben Sie etwa, daran hätte ich noch nicht gedacht ?«
    »Es gibt nur eines, das ich für
Sie tun kann«, stellte ich fest. »Und zwar, Licht in diese letzten sechs Monate
zu bringen. Vieles spricht dafür, daß die Prozedur zeitraubend, mühsam und
teuer wird und uns möglicherweise auch nicht weiterhilft .«
    »Solange Sie nur für mich
nachforschen«, sagte sie, »wird es mir leichter fallen, meinen Verstand
beisammenzuhalten, trotz all dieser anonymen Anrufe und Drohbriefe .«
    »Sie zahlen die Rechnung«,
meinte ich.
    Abschätzend musterte sie mich.
»Sie sind ein kaltschnäuziger Hund, was, Mr. Holman? «
    »Wenn Sie Mitleid brauchten,
würden Sie ins Sanatorium zurückzukehren«, konterte ich.
    »Wahrscheinlich haben Sie
recht. Wieviel Vorschuß möchten Sie ?«
    »Wenn ich innerhalb der
nächsten Woche keine Fortschritte mache, komme ich niemals weiter«, überlegte ich.
»Warum versuchen wir’s also nicht mal eine Woche lang und warten ab, was dabei
herauskommt ?«
    »Aber Sie sind auch ein
vertrauensseliger Kaltschnäuzer«, lächelte sie. »Wenn ich nämlich innerhalb der
nächsten Woche wieder einen Rückschlag kriege, haben Sie umsonst gearbeitet .«
    Ich grinste sie an. »Ich setze
eben auf Ihr Köpfchen, Miss Waring .«
    »Und was genau haben Sie vor ?«
    »Geben Sie mir die Adressen,
die zu den von Ihnen erwähnten Namen gehören«, schlug ich vor. »Vielleicht
könnten Sie mir die sogar aufschreiben .«
    »Natürlich.« Wieder zögerte
sie. »Sie wollen auch mit Dale sprechen ?«
    »Mit Dale und allen anderen.«
    »Und Sie werden ihm erzählen,
wie es mir augenblicklich geht ?«
    »Stört Sie das ?«
    Sie biß sich auf die
Unterlippe. »Ja, es stört mich, aber Sie müssen wohl tun, was Sie nicht lassen
können .«
    »Gilt das nicht für uns alle ?« seufzte ich.
    Sie setzte sich hin und begann,
die Adressen aufzuschreiben, während ich ans Fenster trat und hinausstarrte.
Die Aussicht war nicht gerade überwältigend, aber ich wollte Amanda nicht
beobachten. Ich spürte, daß sich eine ungeheure Spannung in ihr zusammengeballt
hatte, und wollte die Sache nicht noch verschlimmern.
    »Das wären alle«, sagte sie
schließlich und reichte mir den Zettel. »Es sei denn, daß inzwischen einer von
ihnen umgezogen ist .«
    »Dann hat er wahrscheinlich
eine Nachsendeadresse hinterlassen .« Ich legte das
Blatt in meine Brieftasche. »Wenn ich irgend etwas Interessantes erfahre, lasse
ich von mir hören .«
    »Danke .« Wieder studierten ihre blauen Augen mein Gesicht. »Wissen Sie was, Mr. Holman?
Sie sind direkt eine Enttäuschung für mich. Damit will ich sagen, daß ein Mann
mit Ihrem Beruf doch allgemein als Superhengst gilt, nicht wahr ?«
    »Super ist nicht das richtige
Wort .«
    »Und ich dachte, Sie wären ein
ganz toller Typ«, fuhr sie fort, »so einer mit der Pistole unterm Arm, der
einem verspricht, man brauchte sich nun über nichts in der Welt mehr zu sorgen,
dafür hätte man ja jetzt einen Detektiv engagiert. Und dann würden Sie mich
packen und brutal küssen — natürlich mit versteckter Zartheit — , würden mich hochnehmen und ins Schlafzimmer tragen. Aber
so, wie Sie sich benehmen, könnte man ja glauben, ich sei eine kleine Süchtige,
die an manischen Zwangsvorstellungen leidet .«
    »Der Monolog kommt mir bekannt
vor«, meinte ich, »aber ich glaube, solche Filme sind ein bißchen aus der Mode
gekommen .«
    »Vielleicht hat Ihnen unser
Gespräch nur den Appetit verdorben ?« fragte sie
gepreßt. »Von wegen angefaulte Ware und so? Ich will Ihnen eines sagen, Mr. Holman : der Sündenlohn hinterläßt keine sichtbaren Spuren. Soll ich’s Ihnen beweisen ?«
    Schnell knöpfte sie ihre Bluse
auf und streifte sie ab, bis sie von der Taille aufwärts nackt

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