Nackt und scharf: Erotische Geschichten (German Edition)
Muße und die Geduld, das herauszufinden und auch durchzuhalten, bis du schließlich abhebst, Baby! Bis du schwitzt und schreist und die Nägel in meinen Rücken krallst, bis es dir explosionsartig kommt … und da hinein stoße dann ich mit meinem Horn! In diesem Moment erst lasse ich los und mich fallen. Kommen werde ich schließlich mit einem tiefen Seufzer, einem lustvollen Stöhnen, einem hörbaren Beweis für dich, wie wunderbar du bist. Für mich. Den strahlenden Sieger, den siegreichen Helden deiner feuchten – und deiner übrigen Träume!
»Vergessen Sie Ihre Kamera nicht, Ben«, sagte MM an dieser Stelle meiner kleinen Fantasiereise. »Ich habe nämlich ein Attentat auf Sie vor!«
Ich auch, Baby, ich auch, verlass dich drauf …
Am nächsten Tag absolvierte ich zunächst den Termin bei meinem Verleger inklusive Mittagessen, ehe ich mir gestattete, erneut an MM zu denken.
Wieder überfielen mich urplötzlich ungewohnte Flatterattacken, mal in der Magengegend, mal im Brustkorb.
Ich schob es auf die schwüle Hitze, die heute noch drückender schien als gestern. Vermutlich lag ein Gewitter in der Luft, jeder in München sprach davon, wie nötig ein solches Unwetter zur Reinigung der Luft jetzt wäre.
Ich machte mir also keine weiteren Gedanken über meine kleinen Unpässlichkeiten, schluckte stattdessen zwei Aspirin mit reichlich Wasser. Außerdem nahm ich nur leichte vegetarische Kost zu mir und verzichtete völlig auf Alkohol. Die beiden letzten Punkte fielen mir wie immer nicht leicht, aber heute tröstete ich mich damit, dass ich immerhin bei einer Köchin eingeladen war – und dort sicher auf meine Kosten käme! In jeder Hinsicht, wie ich hoffte.
Eine kleinere Panikattacke bekam ich dann allerdings noch bei dem Gedanken, was ich einer Frau wie MM wohl als Gastgeschenk mitbringen könnte.
Es musste etwas Besonderes sein, ausgefallen, außergewöhnlich, geschmackvoll. Und keineswegs protzig. Klein, aber fein. So viel stand fest.
Warum nicht einfach Blumen? Oder Champagner, edler Rotwein, feine Trüffelpralinen aus Belgien?
Nun, mir war immerhin klar, was ganz sicher passieren würde und auch sollte: Ich würde MM ablichten.
Am liebsten als Akt.
Am besten noch dazu in freier Natur.
Das fertige Bild trug ich bereits im Kopf und im Herzen mit mir herum.
Sie war die sinnliche Frau schlechthin: Melinda Moser. MM .
Sie war mein neuestes Lieblings-Motiv, sie musste nur noch einwilligen. Vor allem darin, dass ich dieses und andere Fotos von ihrer Nacktheit später auch veröffentlichen dürfte!
Ihr Geld dafür anzubieten wie einem x-beliebigen Model – das wollte ich nicht. Keinesfalls. Das kam nicht in Frage.
Und sie würde das auch sicher ablehnen. Melinda war so eine. Ganz abgesehen davon, dass sie das Geld nicht nötig hatte. Ihre Bücher waren erfolgreich, sie machte gutes Geld damit, das wusste ich von unserem gemeinsamen Verleger.
Nein, ich brauchte ein besonderes Geschenk für Melinda. Etwas, das sie umhaute, nicht mehr und nicht weniger.
In der Nachmittagshitze lief ich in Schwabing umher, verließ mich dabei auf meine Spürnase, meinen eingebauten Instinkt. Das half auch heute wieder. Plötzlich stand ich vor diesem kleinen Laden.
Steine!
In allen Farben.
Heilsteine, Edelsteine.
Rosenquarze, solo oder als Anhänger gefasst.
Achate, Bernsteine, Turmaline, alles Mögliche aus dem großen bunten Reich der Steine.
Einer fiel mir sofort ins Auge, sprang mich geradezu an.
Feurig, leuchtend orangefarben, wie lebendig vibrierend.
Ein sinnlicher Stein … sinnlich wie MM .
Dann erst sah ich: Der Stein war zu einem Ring verarbeitet!
Daneben verriet ein Schildchen, worum es sich handelte.
Feueropal. Von den Indianern Nordamerikas seit jeher als Symbol wahrer Liebe verehrt. Sie schenkten ihn nur dem Menschen, der für immer ihr Partner werden sollte.
Die Indianer sagen auch: Der Stein wird trübe, wenn die Liebe nachlässt.
Droht die Partnerschaft zu zerbrechen, bekommt der Feueropal Risse.
Man findet ihn heute nur noch in einigen Gegenden Mexikos, daher ist er sehr wertvoll.
Schließlich warf ich einen Blick auf das kleine Preisschild. Aber eigentlich stand mein Entschluss da schon fest.
Ich betrat den Laden, in dem es nach Räucherstäbchen roch.
Sie empfing mich bei offener Haustür in Jeans und einem luftigen Oberteil. Ich hatte sie kurz zuvor auf dem Handy angerufen, damit sie mich die letzten paar hundert Meter durch den Wald lotste. Es gab ab dort keinerlei Wegweiser
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