Nächstenliebe: Thriller (German Edition)
saß und den Frauen bei der Gartenarbeit zuschaute, sprachen sie alle von einem Propheten, der wohl sein Lager ganz in der Nähe unseres Anwesens am See aufgeschlagen haben soll.
Ein Prophet der anders sei, als die anderen. Einer , der Blinde sehend und Taube hörend machen soll.
Ich wurde, wie du dir sicherlich vorstellen kannst, gleich hellhörig und fragte sie nach seinem Namen.
Als dann der Name Joshua von ihren Lippen kam, schlug mein Herz so wild, dass ich fürchtete sie könnten es hören.
Ich wollte zu ihm eilen, aber mein Vater hatte mir eine Art Arrest auferlegt. Schließlich bin ich eine junge Dame von Welt, eine Aristokratin und eine solche zieht nicht mit Bettlern umher.
Also bediente ich mich einer List.
Ich schlug meinem Vater vor, Joshua und sein Gefolge einzuladen. Ein Fest im Garten zugeben. Sollte er danach immer noch die Meinung vertreten, dass Joshuas Kontakt nicht gut für mich sei, dann würde ich ihn sofort beenden.
Mein Vater war immer noch der Überzeugung, dass meine Bewunderung daher rührte, da ss er mir das Leben rettete. Wenn er nur wüsste, wie sehr ich ihn liebe .... Ich fürchte, das würde sein schwaches Herz nicht mehr verkraften.
Mein Vater willigte ein.
Ich sandte Sarah, eine Magd, zu ihm raus, um ihm die Einladung meines Vaters zu überreichen und bat sie auch, ihm meine Vorfreude über das hoffentlich baldige Wiedersehen kund zu tun.
Ich hatte ein wenig Angst ob er denn kommen würde, da er den Aristokraten gegenüber eher ablehnend ist. Aber eine kostenlose Mahlzeit für sein ganzes Gefolge, so dachte ich, kann auch er nicht einfach abschlagen.
Wenn ich ganz ehrlich bin hoffte ich, dass er auch meinetwegen kam.
Du kannst dir vorstellen wie groß die Überraschung war, als ich ihn sah.
Er entdeckte mich direkt und begrüßte mich.
Ich hatte mein schönstes und teuerstes Kleid an , das er sofort erblickte. „Was möchtest du mit diesem Kleide verbergen?“
Ich verstand ihn nicht recht und lief rot an. Er sah mir in die Augen und fuhr fort.
„Gott machte dich schön, so schön wie der Jordan , und das Funkeln der Sterne legte er in deine Augen. Es bedarf nicht dieser teuren Kleidung oder des Schmuckes. Denn ich sage dir, es ist ein Irrtum zu glauben, dass Schönheit erkauft werden kann.
Schönheit ist ein Geschenk Gottes und dieses Geschenk ist bei dem Armen nicht minder wert, als bei Königinnen.“
Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich hatte das Kleid nur angezogen, um ihm zu gefallen und er machte sich über mich lustig.
Ich glaube, ich war beleidigt.
„Du siehst wunderbar aus. Nimm es meinem Sohn nicht übel. So sind halt Männer“, sagte Maria, die Mutter von Joshua, lachte, umarmte mich und gab mir ein Küsschen auf die Wange.
Ich war dermaßen gerührt, dass ich Angst hatte in Ohnmacht zu fallen.
Sie war so schön und strahlte eine Würde aus, die einen alles vergessen ließ. Ich glaube, dass ich jetzt verstehe was Joshua meinte. Denn Maria war sehr schlicht gekleidet und dennoch hübscher als manche Prinzessin.
Ich verliebte mich auf Anhieb in sie. Kein Wunder, dass Joshua so ein wunderbarer Mensch ist, bei dieser Mutter!
Mein Vater empfing die Gäste und wir setzen uns alle an den großen gedeckten Tisch um zu speisen. Joshuas Gefolge umfasste bereits mehr als 50 Personen.
Rechts von meinem Vater saß Joshua, links meine Mutter. Ich saß ihnen gegenüber. Neben mir fanden Petrus und Judas Platz, die ich von seinen Jüngern am liebsten habe.
Ich merkte am Blicke meines Vaters, dass er nicht recht wusste, wie er Joshua einschätzen sollte. Einerseits verdankte er ihm das Leben seiner Tochter. Andererseits schien dieser umherzulaufen wie ein Strolch und Tagelöhner , von der Mildtätigkeit und der Gutgläubigkeit einfacher Menschen, zu leben.
War dieser Joshua nun ein Prophet, den man achten sollte oder war er nur ein Scharlatan, der die ungebildeten und naiven Menschen, die sich ein besseres Leben ersehnten, ausnutzte und somit ein Krimineller, der den Römern gemeldet werden sollte?
Ich glaube es wäre ihm sehr lieb gewesen wenn er das Zweite gewesen wäre, da es ihm sicherlich die Entscheidung, mir den Umgang mit ihm zu verbieten, leichter gemacht hätte.
Auch Joshua schien die Unruhe in den Augen meines Vaters zu erkennen.
„Ich möchte mich für dieses Essen im Namen aller hier bedanken.“
„Das ist das Mindeste, was ich für den Retter meiner Tochter tun kann, nachdem du jegliche Belohnung abgelehnt hast.“
„Wie meine
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