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Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)

Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)

Titel: Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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Meinungzu ändern.“
    Meine Mutter hatte mich immer gelehrt, auf eigenen Füßen zu stehen und meine eigenen Entscheidungen zu treffen. Und zu diesen Entscheidungen auch zu stehen und die Konsequenzen zu tragen. Aber jetzt erklärte sie mir, ich solle eine Vereinbarung widerrufen, die ich schon vor Monaten getroffen hatte. Ich sollte Devon und Steven enttäuschen, die während meiner Schwangerschaft alle Kosten getragen hatten.
    Meine Mom wollte, dass ich mein Kind behielt.
    Nein, ich war wirklich nicht in der richtigen Stimmung, um freundlich darauf zu reagieren. War nicht geduldig genug, um nach den passenden Worten zu suchen. Während der Geburt hatte ich keine Schmerzmittel bekommen, aber danach hatte ich genommen, was ich kriegen konnte. Ich lallte zwar nicht, aber ich war auf jeden Fall beeinträchtigt. Nicht voll zurechnungsfähig. Ich warf ihr alles vor, was mir einfiel. Vielleicht war das zu viel, aber jahrelange Frustration und Enttäuschung ließen das Fass überlaufen. Wie Eiter, der aus einer Wunde quoll.
    Eine Zeit lang danach war unser Verhältnis sehr angespannt. Dann wurde es allmählich besser. Und jetzt hatte sie Alex kennengelernt. Das schien für mich von allen Ereignissen das einschneidendste zu sein. Ich hatte ihn mitgenommen, damit er meine Mutter kennenlernte. Aber … warum?
    Weil ich ihm zeigen wollte, woher ich kam. Wer mich beeinflusst hatte. Wovon ich immer ein Teil sein würde. Denn wenn ich ihn ansah, sah ich eine Zukunft. Ich sah Kinder. Eine Familie.
    Ich wollte mich nicht mit ihm streiten. „Alex?“
    „Mhhh?“
    „Ich liebe dich.“ Ich flüsterte die Worte in die Dunkelheit, als wäre es da weniger beängstigend, sie auszusprechen.
    Oder zu hören.
    „Ich liebe dich auch.“
    Aber als ich am nächsten Morgen aufwachte und meine Finger über das Kissen zu ihm herüberschlichen, war Alex fort.

15. KAPITEL
    „Ich muss für ein paar Tage weg. Geschäftlich“, erklärte Alex. „Tut mir leid, das kommt ein bisschen plötzlich.“
    Wir aßen Sandwiches und Kartoffelchips. Alex hatte inzwischen einen Küchentisch gekauft. Ein riesiges Monstrum mit Kupferplatte und massiven Holzbeinen. Er passte perfekt ins Apartment.
    Ich ließ mein Avocado-Truthahn-Sandwich auf halbem Weg zum Mund in der Luft schweben. Dann legte ich es auf den Teller. Ich leckte über die Lippen, schmeckte das Salz von den Chips und darunter den bitteren Geschmack von Angst. Wir hatten nicht darüber geredet, dass er mich neulich in der Nacht allein gelassen hatte. Eine Woche war seitdem vergangen, und irgendwie war unsere Beziehung noch immer nicht wieder ins Lot gekommen. Etwas hing zwischen uns, und ich wusste nicht, was genau es war.
    „Wo gehst du hin? Wann kommst du zurück?“
    „Ich will eine der Fabriken in Mexiko überprüfen. Das wird wohl so ungefähr eine Woche dauern.“ Alex zögerte. „Willst du mitkommen?“
    Ich tippte einen Finger auf den Teller, um die kleinen Sprossen aufzunehmen, steckte sie aber nicht in den Mund. „Ich wünschte, das könnte ich. Aber ich muss diese Woche arbeiten.“
    Er nickte und biss wieder ins Sandwich. „Ja, dachte mir schon, dass du das sagst.“
    Ich runzelte die Stirn. „Und wieso hast du dann gefragt, ob ich mitkomme?“
    Alex blickte auf. Er kaute und ließ sich Zeit, den Bissen mit einem Schluck Cola runterzuspülen, ehe er antwortete: „Ich habe mich schon oft genug geirrt, Olivia.“
    Mein Stirnrunzeln weigerte sich stur, von meinem Gesicht zu verschwinden. Ich schob mein Sandwich beiseite. „Tut mir leid, wenn ich dich enttäusche. Vielleicht wär’s gegangen, wenn ich eher davon gewusst hätte.“
    „Ich habe es auch erst gestern erfahren“, sagte er freundlich. Aber in seinen Worten schwang Bitterkeit mit. „Und es ist geschäftlich. Glaub mir, es ist jetzt nicht so, als würde ich den ganzen Tag am Strand rumliegen.“
    Ich stand auf, sammelte meine Sandwichreste ein und stopfte sie in den Mülleimer. Mein Magen fühlte sich hart und knotig an. Ich drehte mich zur Spüle und wusch meine Hände. Ich schrubbte sie härter als nötig, und das Wasser war zu heiß. Es tat weh, und ich sog scharf die Luft ein.
    „Hey, hey.“ Alex drehte das Wasser kalt und nahm meine Hände. „Sei vorsichtig. Irgendwas stimmt mit dem Mischer nicht. Ich wollte es dir schon längst mal sagen. Wir sollten die Armaturen checken lassen.“
    „Sagst du mir das als deine Vermieterin oder als deine Freundin?“
    Er wickelte meine nassen Hände in ein Handtuch, aber

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