Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)
Chance zu geben.“
Sein Blick flackerte. „Hüte dich bloß vor diesen heterosexuellen Männern, Olivia.“
„Ja, schon klar. Wenn es so was überhaupt gibt.“
„Oh, die gibt’s schon“, sagte Alex. „Und sie sind allzeit bereit.“ Er lachte.
Ich hatte mich schon gefragt, wie ich die Begegnung mit Patrick zur Sprache bringen sollte. Jetzt schien der richtige Moment gekommen. „Ich habe heute Abend Patrick getroffen. Er hat nach der Arbeit auf mich gewartet und war richtig wütend, weil ich ihm nicht persönlich erzählt habe, dass wir heiraten werden.“
Alex’ Blick verdüsterte sich, als gingen bei ihm die Schutzschilde hoch. Nicht vollständig, wie es früher der Fall gewesen wäre, aber doch genug. „Ach ja?“
Ich lachte, um dem Erlebnis die Schärfe zu nehmen und es ein bisschen runterzuspielen. „Ja. Er war total außer sich deswegen, als würde ich ihm was schulden.“
„Glaubst du, dass du ihm was schuldest?“
Ich runzelte die Stirn. „Nein! Patrick und ich haben eine lange Geschichte, aber ich schulde ihm verflucht noch mal gar nichts.“
Alex schwieg. Er nickte nur. Ich drückte mein Brot ins Öl, damit es sich vollsog, aß es aber nicht, sondern trank den Wein aus.
„Teddy und er haben sich getrennt.“
Alex zuckte mit den Schultern und schob das Essen lustlos auf seinem Teller herum. „Hat er gesagt, warum?“
Ich wollte nicht über die komplexen Zusammenhänge nachdenken. „Er meinte, er hätte wild in der Gegend rumgevögelt, aber Teddy und er hätten eine Vereinbarung gehabt, was solche Dinge anging.“
Alex’ Blick wurde hart. „Es ist kein Betrug, wenn beide damit einverstanden sind. Es ist aber Betrug, wenn der andere dagegen ist.“
„Ja, irgendwie so was.“ Ich zögerte. „Ich hab nie genau verstanden, wie dieses Arrangement genau funktionierte, aber es ging mich ja auch nichts an. Es hat mich trotzdem überrascht.“
Wieder zuckte Alex mit den Schultern.
„Er … er war ziemlich deprimiert. Er meinte, Teddy sei der Meinung gewesen, dass er, also Patrick, auch meinetwegen so neben der Spur war …“
Alex lachte laut. Es klang nicht besonders freundlich. „Er hat versucht, dich für seine Trennung verantwortlich zu machen?“
Ich wusste nicht, ob er damit Patrick oder Teddy meinte. „Keine Sorge, ich habe Patrick gesagt, dass er für mich kein Problem mehr sei. Dass die Vergangenheit vorbei ist und dass ich kein Interesse daran habe, herauszufinden, was genau zwischen uns schiefgelaufen ist.“
Sehr behutsam legte Alex die Gabel beiseite. „Er wollte dich wieder zurück? Was soll denn der Scheiß?“
Die Kälte in seiner Stimme überraschte mich ein wenig. „Er hat sich um Kopf und Kragen geredet, Alex. Er ist traurig. Undes hat eben früher immer dieses Band gegeben zwischen uns. Ich vermute, er hat gedacht, ich könnte jetzt auch wieder für ihn da sein, wie ich es früher immer gewesen bin.“
„Das ist doch scheiße.“
„Das ist es“, stimmte ich zu. Ich nahm seine Hand in meine. „Aber ich habe daran kein Interesse. Obwohl er mir sogar angeboten hat, eine kleine versaute Fantasie umzusetzen, bei der wir drei …“
Alex entzog mir abrupt die Hand. „Was?“
„Patrick schien zu glauben, weil du und er … was ihr eben getan habt … Und er und ich …“
„Nein.“ Nur ein Wort, aber es klang sehr endgültig. „Niemals.“
„Ich glaube nicht, dass er das wirklich wollte, Alex.“ Ich versuchte besänftigend zu klingen, aber irgendwie hörte ich mich verunsichert hat.
Alex schüttelte den Kopf. Seine Augen waren dunkler, aber es war nicht nur Wut, sondern noch etwas anderes. „Mir ist es egal, ob er das ernst gemeint hat oder nicht. Es steht überhaupt nicht zur Diskussion. Ich teile nicht. Niemals. Mit niemandem.“
„In Ordnung“, sagte ich. „Tut mir leid, dass ich das überhaupt erwähnt habe. Ich war übrigens auch nicht daran interessiert.“
Er schaute mich an, und sein umwölkter Blick klärte sich ein wenig. Er nahm meine Hand und zog mich über den Tisch zu sich, um mich so heftig zu küssen, dass unsere Zähne aneinanderklickten. Dann schob er mich leicht von sich und starrte mir tief in die Augen.
„Ich liebe dich “, erklärte er. „Keine Arrangements. Nur dich.“ Seine Antwort war ein bisschen beängstigend, aber auch ein wenig schmeichelhaft. Ich wurde ganz kribbelig davon. Darum küsste ich ihn, aber sanfter, als er mich geküsst hatte.
„Ich will doch gar keinen anderen, Alex. Ich will nur
Weitere Kostenlose Bücher