Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)

Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)

Titel: Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
Vom Netzwerk:
blieb Alex ein Mann. Und jede Frau, die schon mal mit einem Kerl zusammen gewesen ist, weiß, dass der gefühlte Verstand von Männern nicht unbedingt was mit ihrem tatsächlichen IQ zu tun hat.
    „Wen meinst du denn?“
    „Anne“, sagte ich gepresst.
    Sein Gesicht wurde so ausdruckslos, dass ich wusste, dass ich ihn an einer empfindlichen Stelle getroffen hatte.
    „Anne ist Jamies Frau.“ Er betonte das Wort „Frau“.
    „Und Jamie“, sagte ich. „Himmel, Alex. Hast du gedacht, ich würde es nicht sehen? Hast du wirklich gedacht, ich würde es nicht herausfinden?“
    „Jamie ist mein Freund.“ Er wich meinem Blick nicht aus, obwohl die Intensität, mit der er mich anstarrte, mich wünschen ließ, dass er endlich wegguckte. „Er ist mein bester Freund.“
    „Und was ist mit ihr? Anne? Was ist sie für dich?“ Ohne auf seine Antwort zu warten, machte ich einen Schritt auf ihn zu. Er wich zurück. „Du hast mich in ihr Haus gebracht und mich ihr vor die Nase gesetzt, ohne mir zu sagen, dass du mit ihr geschlafen hast. Und dann bist du einfach mit deinem Busenfreund verschwunden. Weißt du eigentlich, wie dumm ich mich gefühlt habe? Verstehst du wenigstens, wieso es für mich wichtig gewesen wäre, zu wissen, dass du, so ganz nebenbei bemerkt, auch die Frau deines besten Freundes gevögelt hast?“
    Er öffnete den Mund und klappte ihn sofort wieder zu. Alex richtete sich auf. Seine Schultern wirkten plötzlich unglaublich breit, und er stemmte die Hände in die Hüften. „Es tut mir leid. Es war nicht … so.“
    Ich atmete ganz langsam tief ein. Jeder Atemzug schmerztein der Kehle. „Und wie war es dann?“
    Zum ersten Mal während dieses Gesprächs senkte er den Blick.
    Ich wich zurück. Mir war schlecht, und mein Herz zerbrach in tausend Stücke. „Du … liebst sie.“
    „Nein!“, erwiderte er heftig. „Nicht mehr. Und nicht so sehr wie dich.“
    Ich schluckte und schmeckte bittere Galle. „Soll ich mich deshalb etwa besser fühlen?“
    „Ja!“
    Ich hätte einfach die Hand ausstrecken können und er seine. Dann hätten wir uns einfach berührt. Aber wir taten nichts dergleichen. Zwischen uns war eine große Leere, und ich wusste nicht, wie es weitergehen sollte.
    „Ich kann einfach nicht glauben, dass du eine andere Frau geliebt und sie mir gegenüber nicht erwähnt hast, nicht ein einziges Mal. Du hast so ziemlich jeden aufgezählt, mit dem du in deinem Leben schon gevögelt hast, aber sie hast du kein einziges Mal erwähnt. Die Frau, die du geliebt hast.“
    „Ich habe einfach …“ Er zuckte mit den Schultern und wirkte hilflos. Dann kratzte er sich den Kopf, und seine Haare standen wild in alle Richtungen ab. „Ist es wirklich wichtig, wen ich vorher geliebt habe, solange ich weiterhin dich liebe?“
    Es ging hier um mehr als nur eine Exfreundin. „Weiß dein bester Freund, dass du seine Frau gevögelt hast?“
    „Ja. Er weiß es.“
    Ich schluckte erneut hart. Alex hatte mir so oft versprochen, dass er mir immer die Wahrheit sagen würde, wenn ich fragte. Ich hatte vermutlich einfach zu lange nicht gefragt. „Sieh mich an.“
    Er schaute auf. Ich hatte meinen Alex schon sehr oft mit leerem Blick und seelenlosem Lächeln gesehen, wenn er für die Welt eine Maske aufsetzte. Jetzt machte er das nicht. Er gab mir alles, wonach ich bisher nicht gefragt hatte, und ich konnte nicht länger so tun, als hätte ich das nicht gesehen.
    Ich dachte an die beiden Männer, die sich für eine normale Freundschaft viel zu nahestanden. An Anne, deren Blick ihnen gefolgt war. Die es wusste und akzeptierte … und die ihren Mann liebte, obwohl sie das alles wusste.
    Ich konnte das nicht.
    Und ich konnte die Frage, die mir im Herzen brannte, nicht länger zurückhalten.
    „Ihr drei?“
    Er nickte. „Ja.“
    „Wie lange?“
    „Ein paar Monate. Es ist Jahre her. Und es ist vorbei, Olivia. Ich schwöre dir, es ist aus und vorbei.“
    Das wusste ich, ohne dass er es mir sagen musste. Ich hatte es in Annes Blick gesehen, wenn sie ihn anschaute.
    „Warum hast du mir nichts davon erzählt?“
    Er fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. „Weil ich nicht glaubte, dass du das verstehen würdest.“
    „Ist sie der Grund, warum du so lange nicht nach Hause gefahren bist?“
    Er öffnete den Mund, und ich erwartete, dass er mich anlog. Doch dann nickte er. „Ja. Der Scheiß mit meiner Familie wird nie aufhören. Aber was mit Jamie passiert ist …“
    „Und mit Anne“, sagte ich und forderte ihn

Weitere Kostenlose Bücher