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NAM-Tech: Maschinenbrut (German Edition)

NAM-Tech: Maschinenbrut (German Edition)

Titel: NAM-Tech: Maschinenbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heracles
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Armgelenk, fasste den Handschutz mit der Linken und drückte den Schalter mit dem Ellbogen.
    Die Stille wurde abrupt zerrissen, als nach endlosen fünf Minuten voller Reglosigkeit ein blauer Anzug in den Raum trat, Volt ins Gesicht schaute und mit verkrampfter, den Abzug auslösender Schusshand von einer Salve aus nächster Nähe in eine entfernte Ecke gedroschen wurde. Der Feuerstoß aus seiner Hand beschrieb einen Bogen, der pfeifend durch den ganzen Raum ging und nur Elektronik löcherte. Volt nahm eine kleine Box aus seiner Tasche, schleuderte sie in den nächsten Raum und huschte durch die Tür, sobald er den Tumult dort drinnen hörte. Sol eilte an Volts alte Position und spähte vorsichtig hinter ihm her.
    Der Sicherheitsmann fand sich in einem Hagel aus Blei wieder, den zwei riesige Schränke voller roter LEDs für ihn abfingen. Auf ein Zeichen hin legte Sol an und schoss durch den großen, weißen Raum, dessen Boden fast vollständig mit dicken, wurmartigen Schläuchen bedeckt war. Die ersten Schüsse waren hart und unerwartet und schlugen ihm erbarmungslos in die Schulter. Dann setzte er neu an, presste die Drowning fester an sich und fing den hämmernden Feuerstoß mit zusammengebissenen Zähnen ab. Durch die große, gelblich flackernde Blume hindurch sah er zwei Gestalten in der Ecke gegenüber. Auf einmal tauchte Volt an der hinteren Wand auf, kniete und schoss, kniete und schoss, kniete und schoss solange, bis die Männer liegenblieben. Die anderen drei betraten den Raum.
    Als sie sich davon überzeugt hatten, dass dieser Level-4-Knoten sicher war, trat Volt zwischen die weißen Würmerschläuche und fischte die unversehrte, metallische Box hervor. Während er sie lässig wieder an sein Ammopack schnallte, begriff Sol, dass es eine Finte gewesen war, um die Angst der Männer vor Explosivladungen in geschlossenen Räumen zu schüren. Er spürte eine leise Bewunderung für den Sicherheitsmann.
    Solange wir uns in seiner Nähe halten
, dachte er,
solange haben wir eine Chance. Es wird nicht leicht sein.
    »Was jetzt, Chef? Der Gang zum nächsten Level ist blockiert. Es sieht so aus, als hätten die Kerle die Elektronik kurzgeschlossen!«
    »Kein Grund zur Sorge! Wir bleiben vorerst auf diesem Level, nutzen den Quergang und laufen so lange durch, bis wir ungefähr in der Mitte auf Knoten 25 treffen. Dort gibt es auf jeden Fall einen offenen Gang.«
    »Na, wenn Sie das sagen ... das wird aber ein langes Stückchen werden.«
    »Was auch immer passiert, wir müssen zusehen, dass wir zusammen bleiben!«, versuchte Sol, seinen Leuten klarzumachen.
    In der Mitte ihres Weges, beim Einbruch in Knoten 28, entgingen sie so knapp wie noch nie dem Tod. Mittlerweile hatten sie sich an die Taktik gewöhnt, Volt vorzuschicken, dicht gefolgt von Sol selbst und abgesichert durch Nicci und Sara, die nach hinten die Türen im Auge hielten, die zu den anderen Levels führten. Das Lager in Nummer 28 war voll von schweren Großbauteilen, auf altmodische Art in die dunklen Ecken von Regalen hineingelegt, die ganze Wandreihen bedeckten. In der Mitte des Raumes, zwischen niedrigeren Stellschränken und Rollcontainern, befand sich ein schwarzer, pilzartiger Auswuchs, der ein wenig über die anderen Objekte hinausragte. Der Pfosten aus Eisen, der Kopf aus Hartplastik und seine Stirn rundum mit gläsernen, reflektierenden Ovalen bedeckt.
    Volt öffnete die Tür, scannte den Raum und drang ein, da er keine Lebenszeichen ausmachen konnte. Als Sol an die Tür gelangte und freie Sicht auf den Pilz hatte, konnte er gerade noch die rötliche Verfärbung in den ovalen Augen ausmachen, dann schrie er Volt an, hinter den Schränken Schutz zu suchen und jagte eine Box in den Raum. Diesmal scharf.
    Erst nach etwa 5 Minuten, als der Rauch sich halbwegs verzogen hatte und Sol sich davon überzeugen konnte, dass der Pilz nur noch als abgerissener Stumpf existierte, gab er Nicci und Sara das Zeichen, hinter ihm herzukommen und den Knoten zu betreten. Sie verteilten sich im Raum und er eilte dorthin, wo er Volt zum letzten Mal gesehen hatte. Als er den Sicherheitsmann hustend und mit geröteten Augen vorfand, zog er ihn hoch und vergewisserte sich, dass dieser nur ein bisschen frische Luft brauchte. Keine Verletzungen.
    Das leise Surren drang erst dann in sein Bewusstsein, als es beinahe zu spät war. In diesem Augenblick erinnerte er sich an eine Konstruktionsdatei, die blaues Papier im Hochkantformat imitierte, und auf der mit feinen, weißen

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