Namibia
und in vielen Supermärkten erhältlich. Wer einen neuen Topf kauft, sollte diesen erst im offenen Feuer ausglühen, damit die Rostschutzfarbe verbrennt. Anschließend ist er gründlich erst mit Salz, dann mit Wasser zu reinigen. Der gusseiserne Topf mit drei Beinen ist zwar schwer wie Ali Babas Krug und die Aktion über dem Feuer dauert Stunden. Dafür steht als Belohnung ein Genuss bereit, bei dem man wenig falsch machen und dazu gleich eine ganze Reisegruppe zu schwelgerischer Verzückung verführen kann.
Zwei einfache und leckere Potjie-Gerichte
Für
Potjie
-Gerichte braucht man Muße und Geduld. Ideal ist ein Aufbau des Lagers für die Nacht am frühen Nachmittag. Als Erstes muss Feuer gemacht werden, da der
Potjie
langsam auf wenig Glut vor sich hinköcheln muss. Ab und an legt man etwas Glut nach und schaut, dass es nicht zu sehr kocht – dann wäre die Hitze zu stark.
Sind alle Zutaten im Topf, wird nicht mehr umgerührt; wenn überhaupt, dann nur am Ende vor dem Servieren.
Um das Einkaufen zu erleichtern, stehen die englischen Begriffe, unter denen die Gewürze und anderen Zutaten meist gehandelt werden, in Klammern hinter der deutschen Bezeichnung.
Curry-Hühner - Potjie mit Aprikosen
(Dried apricot and chicken curry)
Dreibeintopf Größe 3 für 6 Pers.
1 Esslöffel Butter und
1 Esslöffel Speiseöl erhitzen,
12 Hühnerbeine (1,5 kg) anbraten,
1 große Zwiebel
(onion)
,
2 Knoblauchzehen
(garlic)
,
1 Stück Ingwer
(ginger)
glasig braten,
dazu 1 Esslöffel Curry,
5 Minuten garen lassen,
1/2 Teelöffel Muskat
(nutmeg)
,
1 Teelöffel gemahlener Koriander,
1 Teelöffel Kurkuma
(turmeric)
dazu,
1/2 Liter Ginger Ale (gibt es nur in kleinen Dosen von Schweppes),
im Beutel, Gewürzsieb oder Netz: 4 gemahlene
Kardamomkapseln (ist in Namibia selten erhältlich, es schmeckt auch ohne),
1 Zimtstange
(cinnamon)
,
1 Lorbeerblatt
(bay leaf);
wer kein Tee-Ei oder Ähnliches hat, nimmt eine Kaffeefiltertüte oder ein Leinentuch für Zimt und Lorbeerblatt und näht sie zu; den Beutel kann man am Ende leicht herausfischen,
Salz dazu und
2 Esslöffel Zitronensaft,
250 g getrocknete Aprikosen (getrocknete Pfirsiche eignen sich ebenfalls) obendrauf.
Deckel drauf und 2 Stunden leise köcheln lassen, anschließend Beutel rausnehmen, 3/4 Becher Joghurt mit 1 Esslöffel Mehl mischen und vorsichtig unterrühren – fertig; dazu gibt es Reis.
Ochsenschwanz in Rotwein
Dreibeintopf Größe 3 für 6–8 Pers.
1,5 kg Ochsenschwanz
(oxtail)
würzen,
in Mehl wenden und in Öl anbraten,
1 geschnittene große Zwiebel und Knoblauch hinzufügen und anbraten,
2 Lorbeerblätter, Salz und frisch gemahlener Pfeffer (es gibt praktische Plastik-Pfeffermühlen mit Inhalt zu kaufen)
sowie 1/2 Teelöffel Rosmarin in den Topf,
1 Becher Brühe und
1 Becher erhitzten Rotwein dazu.
Deckel drauf – 3 Stunden langsam garen lassen, anschließend gibt man 2 klein geschnittene Lauchstangen
(leeks)
, 2 Karotten in Scheiben und 2 Selleriestangen dazu und lässt das Ganze noch 1/2 Stunde kochen. Als Beilage passen Nudeln.
Guten Appetit!
Fisch und Fleisch
Oft sitzt man im Restaurant vor der Speisekarte und kann sich unter dem Genannten nichts vorstellen. Viele Restaurants gestalten die Speisekarte immerhin englisch- und deutschsprachig. Nur gibt es für die Fische , die in den Restaurants angeboten werden, selten eine deutsche Bezeichnung. Man kann sie jedoch meist mit in Deutschland bekannten Fischen vergleichen, um eine Zuordnung zu erleichtern. Hier die wichtigsten:
Kabeljau – Bezeichnung für einen Dorsch vor der Geschlechtsreife. Ist hier zwischen 350 g und 25 kg schwer, also viel größer als in der Nordsee, schmeckt aber genauso. Mitunter wird er in Namibia als Afrikanischer Adlerfisch bezeichnet.
Steenbras – häufig mit Streifenbrasse übersetzt, ist jedoch nicht mit einer Brasse gleichzusetzen. Die Bezeichnung Westküstenlachs trifft es eher, der Geschmack erinnert an Lachs, nur ist das Fleisch weiß.
Kingklip – Die Köche lieben ihn, er wird oft als bester Speisefisch bezeichnet. Dieser Tiefseefisch wird nur im Netz gefangen und ist dem Seebarsch bzw. Wolfsbarsch ähnlich.
Angelfish – zählt zu den Fettfischen, wird oft geräuchert oder geschwärzt (mit Cajun gewürzt) gereicht.
Rochen – Hier stehen nur die fächerartigen Flügel vom Rochen auf der Karte
(skate wings)
, die lockere Fleischstruktur erinnert an eine Flunder. Rochen ist ein Sammelbegriff für viele verschiedene Unterarten, manche davon
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