Namibia
vorliegenden Konglomerats. Als in Europa vor 2 Mill. Jahren die Eiszeit begann, sank der Meeresspiegel. Damit erhöhte sich die Fließgeschwindigkeit und Erosionskraft des Flusses aufgrund des nun stärkeren Gefälles. Der Fluss fraß sich nach und nach in das Gestein.
Zwei sehr ähnliche Schwarzkäfer bewohnen den sandigen Boden des Canyon.
Physosterna cribripes
ist ein großer, tagaktiver Käfer mit kleinen Hubbeln auf dem Rücken.
Physadesmia globosa
ist etwas runder, weicher und weniger glänzend. Er bewegt sich relativ langsam. Häufig folgen ein oder mehrere Männchen dicht dem sichtbar größeren Weibchen. Guineatauben mit deutlich rotem Kreis um die gelben Augen sind häufig ruhend auf den hohen Kanten des Canyon zu sehen. Ein oft anzutreffender Bewohner ist der Bergstar, ein ziemlich großer, schwarzer, schlanker Star mit weißen Flügelspitzen, die man allerdings nur erkennt, wenn er fliegt. Der Canyon stellt mit seinen Löchern und Felsspalten noch für viele andere Tiere einen idealen Lebensraum in der Wüste dar.
Elimdüne
Einfach zu erreichen und schön anzusehen, ist die Elimdüne eine gute Einführung in das Ökosystem der Dünen und ihrer Bewohner. Sie ist die erste große Düne auf der rechten Seite, wenn man vom Eingangstor Richtung Sossusvlei fährt.
Elim ist eine Sterndüne mit einer pyramidalen Spitze und drei ausfallenden Armen. Die meisten Sterndünen der Namib sind jedoch wesentlich komplexer als die Elimdüne. Häufig sind sie miteinander verbunden und haben einen einzelnen beherrschenden Arm. Das Namib-Sandmeer hat ihren Ursprung in den Schlammmassen, die der Oranje einst weiter südlich in den Atlantik spülte. Von der Benguela-Strömung wurden sie an den Strand getragen und vom Wind nach Nordosten geweht. Dieser Prozess setzt sich noch immer fort. Der Sand lagert sich vor allem an Hindernissen wie kleinen Büschen ab, und so bekommt die Düne ein „Fundament“ und kann wachsen. Die vom Wind geformten Dünen werden von Pflanzen weiter modifiziert und befestigt.
Die Elimdüne ist von einer Vielzahl von Gräsern und anderen Pflanzen bewachsen. Viele von ihnen sind endemisch – sie wachsen also nur hier im Dünengebiet. Verschiedene Tiere haben sich in den Namib-Dünen eingelebt. Die meisten fallen nur durch ihre Spuren im Sand auf. Um der sengenden Hitze zu entkommen, vergraben sie sich und werden erst nach Sonnenuntergang aktiv. Die auffallendsten Spuren hinterlassen die Sandviper (lat.
Bitis peringueyi
, engl.
sidewinding adder
) und der Goldene Maulwurf
(Eremitalpa granti namibiensis)
. Die „S“-förmige Spur der Viper ist vielen bekannt, der blinde Maulwurf hingegen schwimmt direkt unter der Oberfläche durch den Sand und hinterlässt eine deutlich erhabene Spur. Der Maulwurf verlässt sich ausschließlich auf seinen hochentwickelten Gehörsinn, um seine Beute und Feinde zu orten. Er kann kleinste Vibrationen im Sand über mehrere Meter hinweg wahrnehmen. Kleiner Vergleich: Würde der Mensch so gut hören wie der
Golden Mole
, bräuchte er so große Ohren wie ein Elefant.
Die Namib ist berühmt für ihre Vielzahl verschiedener Tenebrioniden (Schwarzkäfer oder Tok-Tokkie-Käfer). Mehr als 200 Arten bewohnen diesen schmalen ariden Gürtel, einige sind endemisch – so auch die einzigen bekannten weißen Schwarzkäfer der Erde.
Zum Sonnenuntergang ist meist das stakkatoartige Geräusch der bellenden Geckos
(Ptenopus garrulus)
zu hören. Klein und gesprenkelt mit gelber Kehle ist der bellende Gecko wohl das lauteste Reptil auf der Erde (s. Kasten).
Die Düne 45 ist eine beliebte, etwas kleinere Kletterdüne auf dem Weg zum Sossusvlei.
Düne 45
Auf dem Weg von der Elimdüne zum 2x4-Parkplatz bietet sich als nächster Stopp die so genannte Düne 45 an. Manch einer, dem die Fahrt bis zum eigentlichen Vlei zu weit ist, fährt nur bis hierher. Das einzig Besondere an dieser Düne ist, dass ein kleiner Abzweig direkt dorthin führt, man also nah an sie heranfahren kann. Der Seitenarm der Düne, auf den man zufährt, ist nicht sehr hoch und eignet sich zum Klettern.
2x4-Parkplatz
Vom Eingangstor führt eine Teerstraße in das Dünengebiet. Diese wurde jedoch so billig gebaut, dass sich bereits kurz nach der Fertigstellung im Jahr 2000 die ersten Schlaglöcher bildeten, die sich zwangsläufig im Laufe der Zeit vergrößerten. Für den Bau zeichnete das Ministerium für Umwelt und Tourismus verantwortlich. Dem fiel inzwischen ein, dass Straßen doch eigentlich in den
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