Namibia
Naukluft Park bietet die Gelegenheit, die vielfältigen Eigenschaften dieser einmaligen Wüste selbst zu entdecken. Die Rundfahrt im Auto von Swakopmund aus dauert etwa vier Stunden, wobei genügend Zeit eingerechnet ist, an allen nummerierten Markierungen auszusteigen und die Umgebung zu erkunden. Das Permit zum Besuch des Namib Naukluft Park wird für N$40 pro Person und N$10 pro PKW vom Ministerium für Umwelt und Tourismus in der Ritterburg in Swakopmund ausgestellt. Camping im Park ist an vorgesehenen Plätzen möglich (s. S. 360 ).
Die Straße C 28 führt zunächst durch das Swakop Rivier und dann weiter zum Eingang des Namib Naukluft Park. Nicht weit hinter der Einfahrt kennzeichnet ein Schild nach links den Beginn der Welwitschia-Route. Nach kurzer Fahrt erreicht man die erste der 13 nummerierten, steinernen Markierungen, die links am Straßenrand stehen und auf Wissenswertes am Weg verweisen.
1. Xanthomaculina convoluta – Auf den ersten Blick erscheint die Namib trocken und leblos. Schaut man aber einmal genauer hin, erkennt man, dass Boden und Felsen von einer Vielzahlverschiedener Flechten bedeckt sind. Ihr Fortbestand hängt vom Nebel ab, der nachts vom Meer landeinwärts zieht. Wie tote schwarze Pflanzenreste sehen die Wanderflechten aus. Sie liegen lose auf der Oberfläche und sammeln sich vor allem in Furchen und Rinnen an. Ein kleines Experiment: Man gieße ein wenig Wasser auf die Flechten und warte etwas ab. Innerhalb von wenigen Minuten entfalten sich die Pflanzen und verändern sich farblich.
2. Talerbusch – Zwei Arten von Trockengewächsen kommen in der Namib am häufigsten vor: der Taler- oder Dollar-Busch (der aufgrund seiner kreisrunden Blätter diesen Namen erhielt) und der feinblättrige, dürre Tintenbusch. Beide haben sich den kargen Lebensbedingungen ihrer Umgebung bestens angepasst. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge beträgt hier in der Namib weniger als 20 mm pro Jahr. Dieser Niederschlag ist meist das Ergebnis eines einzigen großen Regengusses. Häufig bleibt mehrere Jahre lang jeglicher Regen aus.
3. Hier sind neben der Straße immer noch die jahrzehntealten Spuren von Ochsenwagen zu sehen. Einst verlief hier der so genannte Baaiweg, auf dem Waren von der Küste ins Landesinnere befördert wurden. Die alten Spuren sind noch deutlich, weil sich die Flechten, die vor langer Zeit zerstört wurden, noch immer nicht ganz erholt haben. Flechten wachsen extrem langsam – weniger als einen Millimeter im Jahr! Zum Schutz der Ökologie in dieser Region ist es daher sehr wichtig, dass Reisende nicht von den vorhandenen Wegen abweichen.
4. Die Täler des Swakop Rivier bilden eine spektakuläre Mondlandschaft . Seit 2 Mill. Jahren frisst sich der Swakop durch das „weiche“, erosionsanfällige Gestein. Es sind Granite, die unter dem ständigen Wechsel von Tageshitze und Nachtkühle sowie Nebelfeuchtigkeit schneller verwittern und zu kleinen Krümeln zerfallen. Wenn denn der Swakop mal „abkommt“, werden die kleinen Partikel weggespült, das Rivier schneidet sich also auch heute immer noch tiefer in das Gestein. Der seltene Regen tut sein Übriges. Im Hintergrund erhebt sich der Rössing-Berg.
5. Typische Flechtenarten – Aufgrund der außergewöhnlichen klimatischen Gegebenheiten in der Namib, zu denen die feuchten, nebligen Nächte gehören, gibt es hier ausgedehntere Flechtenfelder als irgendwo anders auf der Welt. Eine der Flechten kann wegen ihrer Farbe leicht mit dem Erdreich verwechselt werden. Andere wiederum, wie etwa jene mit dem orangenen oder grau-grünen „Schopf“, sind einfacher zu erkennen. Die Flechten erfüllen die wichtige Funktion, den Boden zu halten und zu stabilisieren.
6. Noch eine grandiose Aussicht auf die Mondlandschaft des Swakop-Tales! Die Furchen im Vordergrund sind durch Erosion entstanden. Die Formung der Mondlandschaft geht unaufhörlich weiter.
7. Auf diesem desolaten Fleckchen Erde zeugen zivilisatorische Überreste überraschenderweise auch von der Anwesenheit des Menschen vor vielen Jahren. 1915 hatten südafrikanische Truppen bei ihrer Verfolgung der deutschen Schutztruppe hier einige Tage lang ihr Lager aufgeschlagen. Neben zerbrochenen Flaschen und verrosteten Dosen ist die Spur eines frühen Vorgängers der Kettenraupenfahrzeuge zu erkennen. Bitte nichts entfernen!
8. Die nächsten Markierungen der Welwitschia-Route findet man, indem man an der T-Kreuzung nach links abbiegt. Links ist ein deutliches Beispiel eines schwarzen
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