Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Namibia

Namibia

Titel: Namibia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Livia Pack
Vom Netzwerk:
Bodenbeschaffenheit und Klimabedingungen, was sich auch auf den Pflanzenwuchs auswirkt.
    In der trockenen Pfanne selbst wächst eine Grassorte, die nur auf salzigem Boden gedeiht. Ist die Pfanne mit Wasser gefüllt, wachsen im alkalischen Wasser Algen. Von diesen ernähren sich die Flamingos, die die Pfanne während guter Regenjahre bevölkern.
    Grassavannen bestehen aus einer Vielzahl ein- und mehrjähriger Gräser. Außerdem wachsen dort verschiedene Kräuter und kleine Futterbüsche. Besonders auffällig sind die kleinen Salzsträucher,
Salsola etoshensis
, die auf dem brackigen Boden gedeihen. Sie werden hauptsächlich von Springböcken geäst. Übrigens enthält das Gras Etoshas in der Regenzeit bis zu 18 % Protein, die höchste Konzentration in Afrika.
    Am Rande der Pfanne, auf kalkigem Boden, überwiegt die Dornbuschsavanne . Die Drüsenakazie,
Acacia nebrownii
, ist während der Blütezeit am leichtesten zu identifizieren, wenn sie die grauen Flächen in ein leuchtendes Gelb verwandelt und die Blüten einen angenehm süßlichen Duft verbreiten. Ansonsten verströmt sie einen strengen, bitteren Geruch, der in Etosha sehr dominant ist.
    Der Schwarzdorn-Silberbusch,
Catophractes alexandri
, wird auch Trompetenbusch genannt, da seine Blüten an kleine Trompeten erinnern. Häufig anzutreffen ist die Rotrindenakazie,
Acacia reficiens
.
    Die Baumsavanne besteht zu 80 % aus Mopanebäumen,
Colophospermum mopane
. Auffälligist, dass es im Westen nur Mopanebüsche gibt, denn hier können die Temperaturen öfter mal auf unter 0 °C fallen. Nach Osten hin wird der Mopane größer und baumartiger, er kann eine Größe von 8 m erreichen. Ein einzigartiges Merkmal des Mopane sind die schmetterlingsförmigen Blätter, die an den dornenlosen Zweigen wachsen. Die neuen Blätter leuchten im Frühling goldbraun. Die Mopaneblätter falten sich während der heißen Tageszeit zusammen, um ihre Oberfläche und dadurch die Verdunstung auf ein Minimum zu reduzieren. Vor allem während der Regenzeit findet man unzählige fette Raupen, die so genannten Mopanewürmer, auf dem gesamten Baum. Diese werden gern von den Einheimischen gegessen (s. S. 439 ).
    Afrikanische Märchen
    Wie der Schabrackenschakal zu seinem schwarzen Rücken kam
    Die Nama erzählen: Eines Tages sah ein Schakal ein kleines, sehr anmutiges Mädchen auf einem Baum sitzen.
    „Warum sitzt du hier, schönes Kind?“, fragte der Schakal.
    „Ich bin müde und muss mich ausruhen“, erwiderte das Mädchen.
    „Dann komm herunter, ich werde dich nach Hause tragen“, sagte der Schakal.
    „Ich bin ein Sonnenkind, ich reite nicht auf dem Rücken eines Schakals“, war die hochmütige Antwort. Aber der Schakal bettelte und schmeichelte mit einer so süßen Zunge, dass das Mädchen nachgab und vom Baum herabstieg, um sich auf den Rücken des Schakals zu setzen. Nach einiger Zeit begann sich der Schakal unwohl zu fühlen. Das Mädchen war zwar zierlich und leicht zu tragen, doch strahlte es eine außerordentliche Hitze aus.
    „Spring herunter“, sagte er, „ich sehe einen schönen Vogel, den ich mit meinem Pfeil und Bogen für dich schießen möchte.“
    Aber das Mädchen weigerte sich. „Spring runter, spring runter“, bettelte der Schakal, diesmal ohne List, denn sein Pelz begann zu versengen. Doch das Sonnenkind weigerte sich noch immer.
    „Ich werde mit dir ins Wasser springen. Ich werde dich mit meinem geheimen Stachel stechen!“ Sie aber lachte nur und hielt sich fest.
    Da hielt es der Schakal nicht mehr aus und sprang mit einem großen Satz in einen dichten Dornbusch, wodurch das Sonnenkind von seinen Rücken gerissen wurde. Versengt und traurig rannte er im offenen Feld davon. Seitdem trägt er die Markierung des Sonnenkindes auf seinem Rücken.
    Warum die Hyäne humpelt
    Die Hyäne und der Schakal machten gemeinsam einen Spaziergang, als sich am Himmel eine Wolke bildete. Da der Schakal sehr, sehr hungrig war, kletterte er in den Himmel und aß ein Stück von der Wolke, gerade so als wäre es Schmalz.
    Als er genug hatte, überlegte der Schakal, wie er wieder herunterkommen sollte. Er rief zur Hyäne: „Meine liebe Schwester, ich möchte wieder runter, bitte fang mich auf.“
    Und die Hyäne fing den Schakal auf.
    Nun war die Hyäne dran. Sie kletterte in den Himmel und als sie genug von der Wolke gegessen hatte und herunterkommen wollte, versprach der Schakal, sie ebenfalls aufzufangen. Er breitete die Arme aus, um zu zeigen, dass er bereit sei. Die Hyäne

Weitere Kostenlose Bücher