Namibia
alt genug sind, selbst zu fliegen und sich Nahrung zu suchen.
Mehr als 100 000 Kudus starben in Namibia zwischen 1979 und 1982 an Tollwut. 1981 wurden mehr als 2000 Tiere (Kudus, Oryx-Antilopen, Springböcke) in so genannter „Nachternte“ (schonende Form der Jagd in der Nacht, da die Tiere im Lichtkegel erstarren und dadurch nicht gehetzt werden) erlegt, weil der Bestand zu hoch war.
Der Elefantenbestand innerhalb des Parks ist eindeutig zu hoch, die Zerstörung um die Wasserstellen ist deutlich sichtbar, die baumfreien Zonen werden immer größer. 1983 und 1985 wurden in zwei Jagdzügen 525 Elefanten abgeschossen. Das Fleisch wurde frisch oder in Dosen im Land verkauft. Ein Teil des Elfenbeins wurde 1999 auf dem internationalen Markt veräußert, nachdem vom Komitee des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES) der Handel mit Elfenbein für Namibia, Zimbabwe und Botswana wieder teilweise erlaubt worden war.
Aus ökologischen Gründen wäre eine weitere Reduzierung des Elefantenbestandes in Etosha erforderlich, jedoch wurde nach internationalen Protesten auf einen weiteren Abschuss verzichtet. Umsiedlungen sind nicht finanzierbar, außerdem sind ohnehin zu wenig neue Lebensräume vorhanden. Wahrscheinlich wäre eine Art Geburtenkontrolle die beste Lösung, doch fehlen dafür ebenfalls die finanziellen Mittel. Und scheinbar auch die nötigen Medikamente: Im Krüger National Park werden den Elefantenkühen trotz der hohen Kosten seit einigen Jahren Antibabypillen verabreicht – die Elefantenpopulation ist dennoch weiter gestiegen! Vom Plan, den Krüger Park in Zonen einzuteilen und die Elefanten immer wieder zu versetzen, damit sich die Natur erholen kann, musste wegen der zu großen Zahl der Tiere Abstand genommen werden. Naturschützer und Wissenschaftler habenbislang leider noch immer keinen Ausweg aus der Misere gefunden.
Paviane , sonst überall im Land in großer Zahl anzutreffen, gibt es im Etosha Park fast gar nicht. Nur im äußersten Westen, bei Otjovasondu, leben einige wenige. Die Gründe hierfür sind bislang nicht geklärt.
Seit der großen Rinderpest 1887 gibt es in ganz Namibia, abgesehen vom Nordosten, keine Büffel mehr. 1950 wurde der letzte Büffel auf der Andoni-Fläche in Etosha gesehen. Auf dem Plateau des Waterbergs wurden die Büffel nach Proklamierung des Parks wieder eingeführt.
Die Naturschutzbehörde Namibias hat 1994/95 30 Giraffen aus Etosha gegen eine geheim gehaltene Anzahl Breitmaul- bzw. Weiße Nashörner aus dem Krüger Park getauscht.
Da der Nashornbestand in Zimbabwe 1985–89 durch Wilderer von rund 2000 auf 500 Tiere reduziert worden war, drohte die Gefahr, dass Wilderer nun vermehrt nach Namibia kommen würden, um die dortigen, noch größeren Bestände anzugreifen. Das Ministerium für Umwelt und Tourismus entschloss sich daher, die Nashörner im Westen des Etosha Parks, wo sich nur wenige Touristen und wenige Wachen aufhalten, und einen Teil der Breitmaulnashörner im Waterberg Plateau Park zu enthornen (nach dem Motto: lieber ein lebendes Nashorn ohne Horn als ein totes Nashorn, auch ohne Horn). Außerdem wurden die stark bedrohten Nashörner in der Kunene Region (Damaraland und Kaokoveld) enthornt.
Bei der Enthornung wird immer der linke Hinterlauf mit zwei Kerben versehen, so dass Spurensucher sofort erkennen können, ob es sich um ein enthorntes Nashorn handelt. Die Hörner wachsen übrigens, genau wie Haare und Fingernägel, wieder nach, ungefähr in der gleichen Zeitspanne verschwinden auch die Kerben wieder.
Namibia erhielt im Oktober 2004 von der 13. Konferenz des Washingtoner Artenschutzabkommens die Erlaubnis, fünf Spitzmaulnashörner zum Abschuss freizugeben. Begründet worden war der Antrag damit, dass das Verhältnis zwischen Kühen und Bullen nicht ausgewogen sei, dass eben diese Nashörner alte Bullen seien und dass der Abschuss dieser 0,4 % des Gesamtbestandes den Schutz der Nashörner über Jahre finanzieren würde. Die Zahl der Spitzmaulnashörner wird in Namibia auf 1100 geschätzt. Nur in Südafrika leben noch mehr dieser urzeitlichen Tiere.
Der besondere Reiz des Etosha National Parks liegt in seiner artenreichen Tierwelt. Nichtsdestotrotz weist der Park auch eine interessante Flora auf. Es gibt verschiedene Vegetationszonen , die sich von Ost nach West erstrecken und dem Besucher deutlich werden: Busch- und Baumsavannen, Senken, Lehmpfannen, Grasflächen und, nicht zu vergessen, die große Salzpfanne. Diese Zonen unterscheiden sich in
Weitere Kostenlose Bücher