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Namibia

Namibia

Titel: Namibia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Livia Pack
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Streitwolf stationiert. Mit nur drei Soldaten und ein paar Herero- und Nama-Gefolgsleuten konnte er allerdings nicht viel ausrichten, Malaria und Pferdesterben machten ihm zusätzlich zu schaffen. So übergab er die Station nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges kampflos den Südafrikanern. Ein Haus der damaligen Zeit aus gebrannten Lehmziegeln ist noch heute zu sehen.
    Vor dem Unabhängigkeitskrieg 1966–89 war der südafrikanische Kommissar Major FrenchTrollip 15 Jahre lang der einzige Weiße in diesem Gebiet. Dann erkor die südafrikanische Armee Katima Mulilo zu einem strategisch wichtigen Ort für ihre Operationen gegen SWAPO-Lager in Angola und Zambia. Die vielen Armeeangehörigen bauten sich Häuser mit blühenden Gärten. Auch Bunker gab es, die nur einmal bei einem Angriff 1978 benutzt wurden. Im Gebiet des ehemaligen West-Caprivi National Park, heute Teil des Bwabwata National Park, befanden sich die Militärlager, in denen die Soldaten aus Südafrika, aber auch die San und Caprivianer für Angriffe gegen die SWAPO ausgebildet wurden. Viele infrastrukturelle Maßnahmen wie Straßenbau, Postverkehr oder der Bau von Schulen und Krankenhäusern waren dem Interesse der Südafrikaner zuzuschreiben, Katima zu ihrem „Aufmarschgebiet“ zu machen. Die Anwesenheit des Militärs ermöglichte den Caprivianern Handel, vor allem mit Lebensmitteln, und damit die Chance, zu Geld zu kommen. Nach Abzug des südafrikanischen Militärs sollte der Tourismus das Einkommen der Caprivianer aufbessern. Die Unruhen von 1999 sorgten für einen herben Rückschlag in der bis dato positiven Entwicklung des Tourismus in der Region. Seit 2002 geht es wieder bergauf.
    Das Hippo-Märchen
    Die Völker des Zambezi erzählen folgende Geschichte: Als der Schöpfer jedem Tier seinen Platz auf der Erde gab, kam ein Hippo-Pärchen und bat ihn, im kühlen Wasser des Zambezi leben zu dürfen, da sie es so sehr liebten.
    Gott schaute sie an und grübelte: Ihre Mäuler waren so gigantisch, die Zähne so groß und scharf, überhaupt waren sie so riesig und ihr Appetit unersättlich. Er befürchtete, sie würden alle Fische fressen. Außerdem hatte er gerade eben einem anderen Ungeheuer das Flusswasser als Lebensraum zugewiesen – dem Krokodil. Es konnten doch unmöglich zwei solch riesige, hungrige Tiere in den Flüssen leben!
    So wies der Schöpfer die Bitte der Hippos ab und sagte ihnen, sie sollten auf den Feldern und Wiesen leben. Als die Hippos dies hörten, fingen sie bitterlich zu weinen und zu klagen an. Sie flehten Gott so lange an, bis dieser schließlich nachgab.
    Er verlangte den Hippos allerdings das Versprechen ab, dass sie niemals auch nur einen Fisch anrühren würden, wenn sie im Fluss bleiben wollten. Sie müssten sich mit Gras begnügen.
    Die Hippos versprachen dies feierlich und stürmten vor Freude grunzend zum Fluss.
    Und bis heute reißen die Hippos ihre großen Mäuler weit auf und verstreuen den Dung in der Gegend, um Gott zu beweisen, dass darin nicht ein einziges Stück Fisch oder Gräten enthalten ist.
    Seit immerhin schon 1986 gibt es im Stadtzentrum von Katima Mulilo ein Kunstzentrum , Caprivi Arts & Culture Association (CACA), das vom jetzigen Direktor Moses Nasilele ins Leben gerufen wurde. Der WWF spendete 1995 Geld für die Erweiterung des Zentrums, betreut wird es von der Nationalgalerie Windhoek. Nasilele, selbst Maler und Töpfer, kauft den Künstlern aus der Umgebung ihre fertigen Stücke, wie traditionelle Korbflechtereien, Schnitzereien, Matten, Hüte und vieles mehr, ab und verkauft diese im Kunstzentrum weiter.
    Außerdem lädt im CACA ein kleines Café mit kalten Getränken zur Erfrischung ein. Auch das CACA ist NACOBTA angeschlossen und daher auf der Websitewww.nacobta.com.na vertreten.
    Interessant und so richtig afrikanisch ist der Markt in Katima.
    Der Zambezi, der viertgrößte Fluss Afrikas (nach Nil, Kongo und Niger), ist 2736 km lang und bei Katima 500 m breit, er kann bei Hochwasser um 8 m (!) steigen. Der Zambezi entspringt im Nordwesten Zambias, fließt dann durch Angola und wieder hinein in zambisches Gebiet. Von Katima Mulilo bis zur Insel Impalila bildet der Fluss die Grenze zwischen Zambia und Namibia. Bei Impalila trifft der Chobe auf den Zambezi (mehr zum Zambezi siehe „Die Flüsse des Caprivi“, s. S. 487 , und Kasten „Die Hippos des Zambezi“, s. S. 497 ).
    Seit 2004 ist mit der Eröffnung der Sesheke-Brücke bei Katima Mulilo nun auch Zambia an den Trans-Caprivi-Highway

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