Namibia
Gebiet des heutigen Caprivizipfels unter Kontrolle hatte).
Kasane liegt an einem geografisch interessanten Punkt: Hier treffen die vier Länder Zimbabwe, Zambia, Botswana und Namibia aufeinander und hier fließen Chobe und Zambezi ineinander. Nur durch diese Lage und als Ausgangsstation zum Chobe National Park hat die Stadt eine touristische Bedeutung erlangt.
Als 1930 der damalige Commissioner von Britisch-Betschuanaland, Sir Charles Rey, das Gebiet um den Chobe besuchte, schlug er vor, es zu einem Wildreservat zu machen. 1939 wurde ein kleines Gebiet unter Naturschutz gestellt. Aber erst 1968, nach der Selbstständigkeit Botswanas, erklärte die Regierung das 11 700 km 2 große Gebiet zum Nationalpark. Der Chobe National Park hat den größten Wildbestand Botswanas, denn der Chobe-Fluss sorgt für ideale Bedingungen für Flora und Fauna. Auch in den Savuti-Sümpfen, die noch im Gebiet des Parks liegen, findet man eine hohe Wildkonzentration. Der Park ist einfach mit dem PKW über Asphaltstraßen zu erreichen und zu durchfahren, die Durchfahrt ist kostenlos. Neben der Durchgangsstraße gibt es ausschließlich zweispurige, sehr sandige, in der Regenzeit schlammige Allradpisten.
Elefantenbestand
Im Chobe National Park – und nicht nur dort – ist die Überpopulation von Elefanten ein großes Problem. Mit schätzungsweise 18 000 Tieren gibt es im Park etwa viermal mehr Elefanten, als das Gebiet ökologisch verkraften kann. Beweise dafür sind die zertrampelten Wälder und Büsche.
Letztlich ist die Überpopulation der Elefanten eine Folge des immer mehr schrumpfenden Lebensraumes durch menschliche Siedlungen, Farmen und Veterinärzäune. Die Migrationsrouten wurden unterbrochen und die Elefanten damit zur Gefahrenquelle. Dürreperioden verschlimmerten die Situation, da die Tiere in Städte und Dörfer eindrangen, aus Swimming Pools und Kanalisation tranken und ein regelrechtes Chaos hinterließen. Auf der anderen Seite wird argumentiert, dass auch die Zerstörung der Wälder durch die Elefanten eine natürliche Rolle im Gleichgewicht der Natur spielt. Wenn sie beispielsweise Mopanebäume umbrechen, wachsen Triebe nach, so dass kleinere Tiere an die Blätter kommen.
Im Moment werden vielfältige Untersuchungen zur Lösung des Problems durchgeführt.
Die Environmental Investigation Agency sieht in den Korridoren zwischen den Nationalparks eine Lösung. Damit könnten die Tiere wenigstens in beschränktem Maße migrieren und abgeweidete Gebiete sich wieder erholen. Ein anderer, zum Teil schon praktizierter Lösungsansatz sieht die Umsiedlung der Elefanten vor. Allerdings ist das keine wirkliche Alternative, da die Kosten hierfür hoch sind. Außerdem stehen kaum noch freie Naturräume zur Verfügung, die groß genug für die Elefanten wären. Eine sehr umstrittene Art, die Elefantenpopulation zu kontrollieren, ist das so genannte
culling
. Dabei wird die ganze Herde vernichtet, da angenommen wird, dass anderenfalls die Überlebenden zu einer Gefahr für die Menschen würden. Die Bestandsstatistiken sind bei
culling
-Gegnern umstritten. Ein zu bestimmten Zeiten hoher Elefantenbestand in bestimmten Gebieten sage nichts über die eigentliche Zahl aus. Außerdem würden wandernde Herden oft doppelt gezählt.
Die Elefantenpopulation hat sich zwar immer wieder vom
culling
erholt, doch hinterlässt das Ausrotten ganzer Herden Schäden in der Erbmasse. Der Genpool regeneriert sich sehr viel langsamer als Einzelpopulationen, so dass langfristig das Überleben der Art gefährdet wird. Eine Selektion alter oder missgebildeter, kranker Tiere findet beim
culling
nicht statt. Nicht zuletzt muss bei der Diskussion bedacht werden, dass die Kontrolle der Elefanten durch
culling
von Touristen nicht akzeptiert wird.
Langfristig wird die Natur die Zahl der Elefanten selbst regulieren: Die Geburtenziffern sinken, wenn nicht genügend Nahrung vorhanden ist. Bis dahin könnte statt
culling
die für die Erbmasse schonendere Methode der Bestandsregulierung durch Geburtenkontrolle angewandt werden, die in Europa schon erfolgreich bei Füchsen durchgeführt wird. Dazu ist jedoch noch weitere Forschung erforderlich (mehr zu Elefanten in Etosha, s. S. 420 ).
Im Park befindet sich der staatliche Campingplatz Ihaha. Er ist an einem Hang am Chobe gelegen und überblickt das Chobe-Überflutungsgebiet auf der namibischen Seite. (GPS-Koordinaten Ihaha Campsite 17°50.487 S, 24°52.745’E). Ihaha wurde 1999/2000 im Park erbaut, um Serondella
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