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Namibia

Namibia

Titel: Namibia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Livia Pack
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sein und regelmäßig gewartet werden. Im Falle einer Panne oder eines Unfalls wird versprochen, das Fahrzeug innerhalb von 24 Stunden zu reparieren oder es durch ein Neues zu ersetzen. Alle Mietwagenfirmen haben jedoch in ihren Verträgen eine Klausel, die besagt, dass bei Fahrlässigkeit
(negligence)
kein Versicherungsschutz besteht. Hintergrund ist, dass die Mietwagenfirmen „sich selbst versichern“, im Klartext: Es besteht faktisch kein Versicherungsschutz. Die Versicherungsbeiträge für Mietwagen sind dermaßen hoch, dass es für die Firmen rentabler ist, einen Schaden selbst zu bezahlen. Aber noch lieber lässt man eben den Kunden dafür aufkommen. Gegen Extrakosten wird ein
waiver
angeboten – eine Verzichtserklärung des Vermieters, im Schadensfall Ersatz zu verlangen.
    Der Begriff Fahrlässigkeit ist sehr dehnbar – und wird von den Firmen immer in ihrem Sinne ausgelegt. Ist die Kupplung kaputt, hat man sie fahrlässig im Sand schleifen lassen und muss sie bezahlen. Ist der Reifen kaputt, ist man fahrlässig über einen Stein gefahren und muss den Reifen bezahlen (Reifen und Windschutzscheiben sind im Übrigen nur bei wenigen Mietwagenfirmen versichert). Kommt man vom Weg ab, kann dies zu einem
underbody damage
(Unterbodenschaden) führen, und man muss das ganze Auto bezahlen. Überschlägt man sich mit dem Fahrzeug, ist es ein
single car accident
– kein anderes Fahrzeug ist in den Unfall involviert, also kann keine andere Versicherung die Kosten tragen. In diesem Fall ist man sowieso fahrlässig gefahren und muss den Totalschaden bezahlen. Hier kommen schnell mal 30 000 € zusammen.
    Tipp
    Grundsätzlich sollten ein zweiter Reservereifen und ein Verbandskasten mitgenommen werden, am besten ebenfalls schon von zu Hause aus gebucht, damit beides bei Ankunft auch verfügbar ist.
    Autofahren in Namibia
    Jedes Jahr verunglücken Touristen in Namibia im Mietfahrzeug, einige davon tödlich. Die Ursache ist fast immer unangepasstes Fahrverhalten . Handys funktionieren nur begrenzt, Hilfe kann weit entfernt sein. Da bleibt nur: Unfälle gänzlich vermeiden!
    Wer die folgenden Hinweise sehr aufmerksam liest und einhält, wird das Erlebnis Autofahren in Namibia ungetrübt genießen.
    Eine vorausschauende Fahrweise ist Vorbedingung. Ein gedankliches Gefahrentraining (wie reagiere ich, wenn ein Reifen platzt, plötzlich ein Tier auf der Straße steht, der Wagen ins Schleudern gerät) hilft, in Gefahrensituationen schnell und angemessen handeln zu können.
    1. Linksverkehr! Faustregel: Fahrer/in sollte sich immer in der Straßenmitte befinden. Gefährliche Situationen entstehen beim Rechtsabbiegen und auf den langen, einsamen Strecken ohne Gegenverkehr. An das Schalten mit links gewöhnt man sich relativ schnell.
    2. Anschnallpflicht Extrem wichtig vor allem auf den Schotterstraßen, auch wenn hier keiner kontrolliert. Die Anschnallpflicht gilt sinnvollerweise auch für die hinteren Sitze, wenn dort Gurte vorhanden sind.
    3. Beide Hände ans Steuer! Gerade längere Fahrten verleiten dazu, eine Hand vom Steuer zu nehmen. Aber nur wenn beide Hände am Steuer sind, kann das Fahrzeug in einer Gefahrensituation – plötzliches Auftauchen von Wild oder ein geplatzter Reifen – unter Kontrolle gehalten werden. Dann heißt es: Lenkrad festhalten, nicht ruckartig gegensteuern!
    4. Vorfahrt Die Vorfahrt ist in Namibia immer durch Schilder oder Haupt- und Nebenstraßen geregelt. Ausnahme sind Kreuzungen, an der jede Partei ein Stoppschild vor der Nase hat
(4-way-stop):
Man verständigt sich mit den anderen Fahrern, wer als nächster fährt. Im Allgemeinen fährt der als erstes, der zuerst an der Kreuzung war.
    5. Geschwindigkeit Geschwindigkeitsbeschränkung!! In den Orten 60 km/h und auf asphaltierten Landstraßen 120 km/h. Auf den Schotterstraßen sollte man sich nicht durch die zeitweilig gute Oberfläche und das Fahrverhalten der Einheimischen täuschen lassen und grundsätzlich nicht schneller als 80 km/h fahren. Die Bodenhaftung ist immer begrenzt. Wellblech, Schlaglöcher und Verspülungen können unerwartet auftreten. Die Einheimischen fahren die Strecke meist mehrfach wöchentlich und kennen sie genau.
    Die Hinweisschilder für Kurven unbedingt beachten: Bei einem gekrümmten Hinweispfeil sind maximal 60–70 km/h empfohlen, bei einem rechtwinkligen 40–50 km/h. Das Gleiche gilt für die Hinweisschilder für Riviere (Trockenflussbetten). Wenn es hier mal geregnet hat, verwandeln sich die Riviere in reißende

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