Namibia
Flüsse und sollten nie durchfahren werden. Ist der Fluss nur noch ein Rinnsal, läuft man vorher durch, um Untiefen zu entdecken. Die Schotterstraßen werden nach dem Regen glitschig wie eine Schlittschuhbahn. Bei einer Vollbremsung kommt das Fahrzeug sehr schnell ins unkontrollierbare Rutschen.
Faustregel: Auf Schotterstraßen sollte wie auf einer schneebedeckten Bundesstraße sehr, sehr umsichtig gefahren werden.
Wer einen Hügel zu schnell hochfährt, erschrickt womöglich vor der sich dahinter auftuenden Ebene – und tritt reflexartig auf die Bremse. Dadurch kann der Wagen ins Schleudern geraten.
Nie eine Vollbremsung machen, sei die Situation auch noch so schwierig. Immer gefühlvoll bremsen. Abrupte Ausweichmanöver führen sehr schnell zum Überschlagen.
6. Lichter einschalten! In der Staubwolke des Vordermanns, im Gegenverkehr und in der Dämmerung unbedingt Lichter einschalten, damit man vom Gegenverkehr erkannt wird.
Beim Überholen und durch Gegenverkehr kann es zu Steinschlag kommen. Ist man darauf gefasst, kann einen das nicht aus der Bahn bringen.
7. Reifen Bei jedem Tankstopp den Reifendruck laut Herstellerangabe kontrollieren und bei
jedem
Stopp visuell. Die scharfen Steine zerschneiden auch die besten Reifen, und ein geplatzter Reifen ist eine häufige Unfallursache.
8. Rückspiegel Immer wieder reinschauen, auch wenn seit Tagen nichts mehr gesichtet wurde. Sollte ein Fahrzeug hinter einem auftauchen, bitte links blinken, noch langsamer fahren und überholen lassen.
Vorsicht : Eine äußerst gefährliche Gewohnheit hier im Land ist, mit Rechtsblinken dem nachfolgenden Fahrzeug bedeuten zu wollen, dass man überholt werden kann. Natürlich wird auch rechts geblinkt, wenn man rechts abbiegen will. Eine doppelte Bedeutung, die schon zu bösen Unfällen geführt hat. Wer rechts abbiegen will, muss unbedingt erst kontrollieren, ob man nicht falsch verstanden wurde und beim Abbiegen gerade überholt wird. Falls jemand vor einem rechts blinkt, weiß man nicht, ob dieser nun überholt werden will, oder ob derjenige rechts abbiegen möchte. Daher darf man sich niemals dieser Unsitte anschließen.
9. Farmtore Die Gatter auf den Straßen werden grundsätzlich so verlassen, wie man sie angetroffen hat. Ein verschlossenes Tor wird nach der Durchfahrt wieder verschlossen, ein offenes Tor bleibt offen. Rolltore (Viehroste) sollten mit Vorsicht (60 km/h) überfahren werden. Vor und hinter den Rolltoren können gefährliches Wellblech oder Stufen sein.
10. Auf den Straßen und Wegen bleiben Die endlos erscheinenden Flächen der Namib verlocken gerade die Allradfahrer, mal richtig offroad zu fahren. Abgesehen davon, dass man auch mit einem Allrad stecken bleiben kann, werden Insekten, Vogelnester, Flechten und andere Pflanzen zerstört. Die Fahrzeugspuren bleiben in diesem regenarmen Gebiet oft Jahrhunderte erhalten. Offroad-Fahren ist daher streng verboten! Auf den normalen Schotterstraßen sollte wegen der besseren Straßenlage immer mit eingeschaltetem Allrad gefahren werden. Zu überprüfen ist zuvor, ob das Fahrzeug noch mit Freilaufnarben (engl.
4x4 hubs
) ausgestattet ist und wie diese festzustellen sind.
11. Abgelegene Gebiete: Kaokoveld & Kaudom An die Offroad-Gebiete im Kaokoveld und Kaudom sollte man sich nur mit einer kompletten Safari-Ausrüstung und einem zweiten Fahrzeug wagen. Im Kaudom und auch in Teilen des Bwabwata Parks sind zwei Allradfahrzeuge in Kolonne sogar von der Parkverwaltung vorgeschrieben. Für ausgedehnte Touren in das Kaokoveld und auch in das Okavango-Delta sind die Dienste eines lokalen Guides von unschätzbarem Wert, zum einen was die Orientierung angeht, zum anderen was den Umgang mit der lokalen Bevölkerung betrifft. Und nicht zuletzt trifft auch hier das Sprichwort zu: Was man nicht weiß, sieht man nicht.
12. Wasser Auch mit dem besten Fahrzeug ist eine Panne nicht auszuschließen. Deshalb sollte immer genügend Trinkwasser für mehrere Tage mitgeführt werden. Ein zweiter Ersatzreifen, gefüllte Reservekanister und Werkzeug sind sehr empfehlenswert. Kann mit dem defekten Fahrzeug nicht mehr weitergefahren werden, bittet man Vorbeifahrende, beim Verleiher anzurufen und Hilfe zu holen. Lieber nimmt man ein paar Stunden Wartezeit in Kauf, als stundenlang in der Hitze umherzuirren. Besonders in abgelegenen Gebieten sollte man nie einfach drauflos laufen.
13. Riviere Gibt es in der Regenzeit sintflutartige Niederschläge, „laufen“ die Riviere (oder Omiramba). In
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