Namibia
den Skorpion sandten, um Orion zu töten. Anschließend schickten sie beide an den Himmel, und damit sie sich dort nicht begegnen, stehen sie am Himmel genau gegenüber. Wenn also Orion im Westen untergeht, geht der Skorpion im Osten auf.
Das Kreuz des Südens ist von Februar bis September am Abendhimmel zu sehen, mit dem höchsten Stand im Juni. Von Oktober bis Januar ist es nur am Morgenhimmel zu sehen. Die Milchstraße ist von April bis September am Abendhimmel zu beobachten, Stier, Orion und Sirius von November bis April, Skorpion und Schütze von April bis Oktober.
Der von der Nordhalbkugel gut bekannte Große Wagen ist nur zwischen Januar und April auf dem Kopf flach über dem Nordhorizont zu sehen. Übrigens: Die Fixsterne funkeln und verändern ihre Position im Himmelbild nicht, die Planeten dagegen funkeln nicht und verändern täglich ihre Position zu den Sternen.
Im Norden weist es unterschiedliche Strukturen auf, während der Süden aus monotonen Ebenen besteht, nur unterbrochen vom zweitgrößten Canyon der Welt, dem Fish River Canyon, in dem der gesamte Regen des Südens abfließt.
Das weiter östlich liegende Kalahari-Becken befindet sich 1000–1200 m über dem Meeresspiegel und besteht aus flachen, sandigen Ebenen, zum Teil zu Dünen aufgeworfen, ohne irgendein herausragendes Merkmal. Weitere geologische Highlights sind die Etosha-Pfanne, einer der größten Eisen-Meteoriten der Welt, die beiden Seen Otjikoto und Guinas, der größte unterirdische See – das Drachenhauchloch, heiße Quellen, versteinerte Wälder und Dinosaurierspuren. Namibia ist das geologische Eldorado schlechthin.
Flora und Fauna
Der regenreiche Norden Namibias wird größtenteils von Baumsavanne bestimmt: Akazien und Mopane, dazwischen auch besondere Bäume wie Baobabs (Affenbrotbäume) oder Leberwurstbäume.
Direkt nördlich der Etosha-Pfanne dominieren
oshanas
(sprich: oshonas; flache Senken, in denen sich zur Regenzeit das Wasser knöcheltief sammelt) und Makalanipalmen das Bild.
Der mittlere Landesteil besteht aus verschiedenen Arten Dornbuschsavanne , hauptsächlich Akazien. Herausragend im buchstäblichen Sinne sind die Kameldornbäume.
Wo Überweidung und Verbuschung noch nicht überhand genommen haben, gibt es herrliche, silbrig-gelbe Grasfelder – Nahrung für die meisten Antilopen, aber auch für Rinder, Ziegen und Schafe.
Der Westen, Südwesten und Süden Namibias ist Wüste und Sukkulenten-Steppe mit einer Vielzahl besonderer Pflanzen wie Welwitschia, Nara, Köcher baum und Halbmensch.
Kultivierte Pflanzen sind nur sehr spärlich zu finden. An der Nordgrenze wird Mahango, die afrikanische Hirse, von Kleinbauern angebaut. Lediglich im regenreichen Otavidreieck wachsen u. a. Mais, Baumwolle und Futterhirse im Trockenackerbau. Im Süden des Landes werden am Hardap und Naute Dam sowie im grundwasserreichen Stampriet-Gebiet sonnenintensive Früchte wie Melonen, Sultana-Weintrauben (Rosinen) und Datteln angebaut. Am Oranje gibt es außerdem ganz besondere Tafeltrauben: Sie erreichen etwa 14 Tage vor allen anderen Trauben in der südlichen Hemisphäre die Erntereife – sind also die ersten, die in Europa zur Weihnachtszeit verkauft werden.
Einstige Zitrus- und Papaya-Plantagen wurden während der südafrikanischen Verwaltungszeit stillgelegt und bis heute nicht wieder aufgebaut.
Von Rehoboth nach Nordosten werden überwiegend Rinder für die Fleischproduktion gezüchtet. Vorherrschende Rassen sind Simmentaler und Brahmanen. Futterintensive Milchbetriebe gibt es wiederum im Otavidreieck. Im Süden des Landes wurde bis Ende der 70er-Jahre sehr erfolgreich mit Karakulschafen gefarmt. Von den einstmals 5 Mill. Schafen sind noch 200 000 im Land. Heute sieht man, wenn überhaupt, fast nur noch Ziegen oder Dorperschafe im Süden.
In Namibia gibt es eine Vielzahl verschiedener Antilopen , am häufigsten die wüstenangepassten Springböcke und Oryx-Antilopen. Auch die genügsamen Strauße leben hier.
In den Parks im Norden sind die Big Five zu finden: Löwe, Leopard, Elefant, Nashorn und Büffel. Die ersten vier haben sich auch in erstaunlicher Weise den harschen Lebensbedingungen an der Westküste in der Namib-Wüste angepasst. Büffel gibt es nur im Waterberg Park und im Caprivi, nicht jedoch im Etosha National Park. Giraffen sind besonders häufig im Etosha Park, jedoch auch in der Wüste, viele Kilometer vom nächsten Baum entfernt, anzutreffen.
Unzählige Reptilien leben in Namibia, vom Krokodil bis hin zu
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