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Naminé - Liebe Deinen Feind

Naminé - Liebe Deinen Feind

Titel: Naminé - Liebe Deinen Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Auer
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schön beschrieben hast.« Kaeló zwinkerte ihm zu. »Hoffentlich weißt du, was du tust. Ich habe ihr nicht verraten, dass deine Gefährten und du hier seid.« Sias nickte. »Danke. Es ist das Beste, wenn sie es nicht weiß. Nicht, dass sie sich verplappert.«
    »Was hast du gefühlt, als du sie gesehen hast?«, fragte der Hochelb ihn plötzlich. Sias überraschte die Frage. »Ich habe mich gefreut«, war seine knappe Antwort.
    Ohne auf Kaeló zu warten, ging er weiter. Der Elb folgte ihm kopfschüttelnd. »Du hast dich nur gefreut? Ist das alles?«, bohrte er nach. Sias seufzte genervt auf. »Meine Gefühlswelt geht dich nichts an!« Wütend stapfte er davon. Kaeló ließ ihn gehen. Sias würde sich wieder beruhigen, das wusste er. Der Beratersohn streckte sich genüsslich. »Ach ja. Die Liebe.«
     
    ***
     
    Efal saß auf dem kalten Kachelboden und sah den Magiestein skeptisch an. Dieser stand auf einem steinernen Podest. Obwohl Efal keine Magie in sich trug, spürte selbst er die dunkle Macht, die von diesem ausging. Der Elbenjäger konnte sich vorstellen, was man alles mit diesem Artefakt machen konnte.
    Es ist mächtiger, als Linth es zugeben will , dachte er zuversichtlich und sah auf sein Schwert hinab, das in seinem Schoß lag. Liebevoll strich er über den abgewetzten ledernen Griff.
    Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Sein Schwert und er – eine Ein heit seit mehr als zehn Jahren. Dieses Schwert hatte er sich damals, nach seinem ersten Mord, von einem fahrenden Zwerg erstanden. Damals hatte Efal den Preis als Wucher empfunden, doch nun, da die beiden eine so lange Zeit miteinander verbracht hatten, empfand er seinen Aufstand von damals als kindisch. Sein Schwert war sein Ein und Alles.
    Doch zu seiner großen Verwunderung hatte er seiner Waffe noch nie einen Namen gegeben.
    Vielleicht wäre es langsam Zeit, dir eine richtige Identität zu geben, überlegte er nun und nickte dann entschlossen. Er zog das Schwert aus der schlichten Scheide. Das Licht der Wandfackeln spiegelte sich in der silbernen Klinge wider. Efal sah kleine Kerben und Kratzer, die von vielen Kämpfen stammten. »Was wäre ein Name für dich?«, fragte er laut. »Silberklinge? Elbenschlachter?«
    »Blutbringer .« Efal drehte sich leicht um. »Techi. Ich dachte mir schon, dass ihr alle bald auftauchen würdet.« Die Magierin ging auf Efal zu. Ihre blutroten Augen sahen ihn kalt an. Sie trug die typische graue Kleidung einer Dienstmagd. »Nenn es Blutbringer. Denn genau das ist es auch«, zischte sie ihm wütend zu. Efal sah erneut sein Schwert an. »Der Name passt. Danke Techi, du hast mir sehr geholfen.« Der Elbenjäger steckte sein Schwert zurück in dessen Scheide und stand auf. »Ich will gar nicht wissen, wie du den Gang entdeckt hast«, sprach er nun zu ihr und wischte sich kurz seine Hose sauber.
Die Hochelbin ging auf den Magiestein zu. Das schwarze Licht, das leicht von ihm ausging, spiegelte sich in ihrem Gesicht wider. »Es gibt solch einen Stein also wirklich«, flüsterte sie und besah sich den Stein ehrfürchtig.
    »Die Magie, die von ihm ausgeht, stellt alles in den Schatten, was ich je gesehen habe. Mit diesem Stein könnte man die ganze Welt zerstören.« Efal horchte auf. »Die ganze Welt?«
    Hastig trat er neben Techi. »Wie meinst du das?«
    »Mit diesem Stein kann man einfac h alles kontrollieren. Jegliches Wesen, jegliches Leben hier. Wer diesen Stein besitzt, kann über Leben und Tod entscheiden.«
    Der Zweiunddreißigjährige hatte plötzlich ein mulmiges Gefühl. »Linth ist wahnsinnig«, murmelte er. Die Magierin sah ihn schief an. »Ach? Wird dir das jetzt erst klar?«
    Efal murrte nur etwas als Antwort. »Ich muss ihn vernichten.« - »Vernichten? Du? Ich glaube kaum, dass das geht. Naminé wäre dafür eher geeignet.« - »Warum Naminé«“, fragte Techi ihn nun verständnislos. »Weil Naminé den Stein kontrollieren kann.«
    Techi sah ihn an, als wäre er ein lebendig gewordener Toter. »Das ist nicht dein Ernst«, erwiderte sie sprachlos. »Nein. Das ist mein voller Ernst. Sie hat den Stein berührt und er hat ihr nichts getan. Sie kann ihn kontrollieren und daher auch bestimmt zerstören.«
    Die Hochelben stieß einen genervten Schrei aus. »Das darf doch nicht wahr sein! Warum ist das Mädchen nur so unfähig, sich aus irgendwelchen Dingen rauszuhalten!«
    »Linth hat sie ausgewählt. Sie verfügt über ein reines, gutes Herz. Doch er weiß nicht, dass der Stein sich davon beeinflussen lässt.

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