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Naminé - Liebe Deinen Feind

Naminé - Liebe Deinen Feind

Titel: Naminé - Liebe Deinen Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Auer
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Euch, Herrin! Ihr seid ein Engel«, sprach er zu ihr und Naminé hörte, dass er den Tränen nahe war. Er wandte sich um und verließ mit erleichterten Schritten den Thronsaal.
    Linth sah Naminé an, als der Bauer außer Sichtweite war. »Seit wann denkst du, dass du deine Entscheidung einfach so vor meine stellen darfst?«, fragte er sie und klang gereizt.
    Naminé sah ihn streng an. »Dieser Mann hat Euch nicht angelogen. Ich habe öfters den Entscheidungen meines Vaters beigewohnt und daher erkenne ich es, wenn jemand lügt und wenn jemand die Wahrheit sagt. Die Regenphase dauerte wirklich über zwei Monate an und daher konnte er nicht früher aussäen. Ihr solltet mir lieber danken. Dadurch werdet Ihr eine bessere Ernte bekommen«, stellte sie klar.
    Der blondhaarige Hochelb sah sie fest an. Naminé merkte, wie eine kleine Ader auf seiner Stirn zu pochen begann. Er atmete einmal tief aus. »Dieses eine Mal verzeihe ich dir diesen Fehler. Doch wenn du dich erneut einmischst, blüht dir eine Strafe.« Naminé verneigte sich leicht. »Ihr seid zu gütig.« Die junge Elbin erstarrte plötzlich, als sie eine Dienstmagd sah, die ihr sehr bekannt vorkam. Ihr Blick blieb an ihr haften, als diese näher auf Linth und sie zuging. Sie trug ein silbernes Tablett in ihren Händen, auf dem ein Glas mit Rotwein stand. Naminé sah das junge Mädchen mit weit aufgerissenen Augen an.
    Diese erwiderte den Blick kurz, sah dann aber beschämt zu Boden, bevor sie sich Linth zuwandte. Lächelnd streckte sie ihm das Tablett mit dem Weinglas entgegen. Dieser nahm es ohne ein Wort und trank es in einem Zug leer. Das ausgetrunkene Glas ste llte er auf das Tablett zurück. Die blonde Dienerin lächelte erneut, machte einen Knicks und ging. Die Waldelbin starrte ihr nach. »Entschuldigt mich kurz. Mir geht es nicht gut«, stammelte sie und folgte dem Dienstmädchen mit schnellen Schritten.
    Naminé holte die Jüngere sehr schnell ein. Grob packte sie diese an den Schultern un d drehte sie zu sich um. »Sam!« Sam sah sie aus blauen Augen verschmitzt an. Die Jüngere umklammerte ihr Tablett zitternd. »Sam, was machst du hier? Bist du alleine?«, fragte sie diese und umarmte sie kurzerhand fest. Sam rang kurze Zeit später japsend nach Luft und ließ ihr Tablett fallen. »Tut mir leid.«
    Naminé ließ sie los und wischte sich eine Träne aus den Augenwinkeln. »Ich bin so froh, dass du da bist.« Sam hob ihr Tablett auf und richtete ihre Kleidung. »Bist du alleine hier?«, wiederholte Naminé nun ihre Frage erneut. Sam schüttelte den Kopf. »Wer ist alles hier?«
    Die junge Frau malte ein T und ein R in die Luft. »Und wo ist Sias?« Sam hielt sich den Zeigefinger an die Lippen. »Ist er auch hier?«, bohrte sie nach. Sam zuckte nur mit den Schultern und gab ihr dann ein Zeichen, weil sie weiterarbeiten musste.  »Natürlich. Ich halte dich nur auf. Ich bin wirklich glücklich, dass du hier bist.«
    Sam zwinkerte , dann winkte sie ihr zum Schluss, bevor sie wieder ihrer Arbeit nachging. Naminé seufzte erleichtert auf und lehnte sich gegen die Wand. Ich bin nicht alleine. Ich werde hier rauskommen , dachte sie voller Glück und einige Tränen rannen ihr Kinn hinab und tropften in ihr weißes Kleid.
    »Weinst du etwa?« Cirra hatte sich unbemerkt an sie herangeschlichen und sah sie neugierig an. Naminé erschrak un d rutschte auf den Hosenboden.  »Das…das geht dich nichts an!«, zischte sie ihr zu und stand geschwind wieder auf. Cirra kicherte. »Sei nicht immer so misstrauisch zu mir. Ich möchte dir doch eine Freundin sein«, versuchte es Cirra nun. Naminé begann wild zu husten. »Freunde? Wir zwei? Vielleicht im nächsten Leben.«Die Elbenprinzessin schüttelte den Kopf. »Ich weiß von Kaeló, dass er dir helfen will. Ich werde ihn und deine Freunde nicht daran hindern, doch Sias gehört mir«, drohte sie ihr nun mit einem süßen Lächeln. »Das werden wir ja noch sehen, Prinzesschen«, antwortete Naminé ihr im gleichen Tonfall. Cirra streckte arrogant den Kopf in die Höhe und setzte ihren Weg fort. Die Waldelbin streckte ihr hinter ihrem Rücken die Zunge raus. »Doofe Ziege.«

 
47.Kapitel
    Ein Name
     
    Sias sah sich wachsam um, während Kaeló unbeschwert durch die Gänge des Palastes streifte.
    »Könntest du bitte aufhören, dich so vorsichtig zu benehmen? Wir sind in einem der sichersten Paläste im ganzen Land. Als entspann dich, Sias«, versuchte es der Beratersohn erneut und schüttelte den Kopf. »Du bist viel zu

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