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Napoleon Bonaparte. Biographie.

Napoleon Bonaparte. Biographie.

Titel: Napoleon Bonaparte. Biographie. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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Stadt und auf die Reede bohrten, eine Feuersbrunst auf Punkten ausbrechen, die sie nicht angegriffen hatten. Die Engländer, zur Abfahrt entschlossen, hatten das Zeughaus, die Marinemagazine und die französischen Schiffe, die sie nicht wegschleppen konnten, in Brand gesteckt. Beim Anblick der Flammen erhebt sich ein allgemeines Wutgeschrei. Die ganze Armee fordert den Sturm; aber es ist zu spät. Die Engländer beginnen unter dem Feuer unserer Batterien sich einzuschiffen; sie lassen die im Stich, die für sie Frankreich verraten hatten und nun zum Danke von ihnen wieder verraten werden. Inzwischen bricht die Nacht an. Die Flammen, die auf mehreren Punkten aufgestiegen waren, erlöschen unter großem Geräusch; die Galeerensklaven haben ihre Ketten gebrochen und ersticken den von den Engländern gelegten Brand.
       Am nächsten Tage, dem 19., zieht die republikanische Armee in die Stadt ein, und abends schlief der Obergeneral, wie es ihm Bonaparte vorausgesagt hatte, in Toulon.
       Dugommier vergaß die Dienste des jungen Bataillonschefs nicht; zwölf Tage nach der Einnahme der Stadt erhielt dieser den Rang eines Brigadegenerals.
       Von nun an wird er ein Mann der Geschichte und bleibt es für alle Zeit.
       Jetzt wollen wir mit raschem Schritte Bonaparte auf der Laufbahn begleiten, die er als Obergeneral, Konsul, Kaiser und Verbannter durchmessen hat. Wenn wir ihn dann, ein helleuchtendes Meteor, wiedererscheinen und einen Moment auf dem Throne strahlen gesehen haben, folgen wir ihm nach jenem Eiland, wohin er zum Sterben ging, wie wir ihn auf jenem Eiland fanden, wo er geboren wurde.
     
Der General Bonaparte
       Bonaparte war, wie wir gesehen, zur Belohnung für seine der Republik vor Toulon geleisteten Dienste, zum Artilleriegeneral der Armee von Nizza befördert worden. Hier trat er in ein vertrautes Verhältnis mit dem jüngern Robespierre, der bei dieser Armee abgeordneter Volksvertreter war. Kurze Zeit vor dem 9. Thermidor nach Paris zurückberufen, gab sich Robespierre alle Mühe, den jungen General zu bestimmen, ihm in die Hauptstadt zu folgen; aber Bonaparte weigerte sich beharrlich; noch war die Stunde nicht gekommen, wo er Partei nehmen sollte.
       Zudem hielt ihn vielleicht noch ein anderer Beweggrund zurück, und – war es diesmal wieder der Zufall, der das Genie schützte? In diesem Falle hatte sich der Zufall in der Gestalt einer schönen jungen Volksvertreterin verkörpert, die zu Nizza die Sendung ihres Gemahls teilte. Bonaparte hegte eine ernste Neigung für sie, die er durch echt kriegerische Huldigungen bewies. Eines Tags, als er mit ihr in der Nähe des Col di Tenda spazierenging, wollte der junge General seiner schönen Begleiterin das Schauspiel eines kleinen Krieges bieten und befahl ein Vorpostengefecht. Ein Dutzend Soldaten fielen dieser Belustigung zum Opfer, und Napoleon hat mehr als einmal auf St. Helena gestanden, daß diese zwölf ohne wirklichen Grund, aus bloßer Laune getöteten Menschen ihm größere Gewissensbisse verursachten als der Tod der 600+000 Soldaten, deren Gebeine er in den Eissteppen Rußlands gelassen hatte.
       Inzwischen faßten die Volksvertreter bei der italienischen Armee folgenden Beschluß:
       »Der General Bonaparte hat sich nach Genua zu begeben, um in Verbindung mit den Geschäftsträgern der französischen Republik seinen Aufträgen gemäß mit der Regierung von Genua zu unterhandeln.
       »Der Geschäftsträger bei der genuesischen Republik hat ihn anzuerkennen und bei der Regierung von Genua zu beglaubigen.
       Loano, den 25. Messidor im II. Jahr der Republik.«
       Der wahre Zweck dieser Sendung war, den jungen General die Festungen Savona und Genua mit eigenen Augen sehen zu lassen, ihm Gelegenheit zu geben, über die Artillerie und sonstige Kriegsvorräte alle möglichen Aufschlüsse zu erhalten, endlich ihn instand zu setzen, alles Tatsächliche festzustellen, woraus man die Absichten der genuesischen Regierung der Koalition gegenüber erkennen könnte. Während Bonaparte diese Sendung erfüllte, bestieg Robespierre das Schafott, und an die Stelle der terroristischen Volksvertreter traten Albitte und Salicetti. Bei ihrer Ankunft zu Barcelonette machten sie folgenden Beschluß – es war dies der Dank, der des rückkehrenden Bonaparte wartete, – bekannt:
       »Die Volksvertreter bei der Alpen- und bei der italienischen Armee fassen, in Erwägung, daß der General Bonaparte, Oberbefehlshaber bei der Artillerie

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