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Narren, Diebe und Vampire: Das Beste aus zehn Jahren Schweibenwelt-Kalendern

Narren, Diebe und Vampire: Das Beste aus zehn Jahren Schweibenwelt-Kalendern

Titel: Narren, Diebe und Vampire: Das Beste aus zehn Jahren Schweibenwelt-Kalendern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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vorbildlicher Clown. Er erzählte keine verbotenen Witze, hielt sein Bett tadellos in Ordnung und hätte sicher Freunde gefunden, wenn jemand lange genug mit dem Lachen hätte aufhören können, um ihn besser kennenzulernen.
    Die Bibliothek des Spaßes mit ihrer einzigartigen Sammlung von Büchern über Witze, Scherze und Foppereien wurde nach ihm benannt, und über der Tür wurde eine Statue errichtet. Um das Andenken dieses wahren Clowns zu ehren, entfernte man in der Bibliothek alle Stufen und ersetzte sie durch Trampoline. Ein Besuch ist vor allem dann empfehlenswert, wenn sich die Gildenschüler auf Prüfungen vorbereiten. Schutzkleidung ist dringend angeraten.
    DIE NARRETEI IN GROBEN ZÜGEN
    Die Gilde wendet den Begriff »Narr« auf alle Mitglieder an, auch auf Clowns und Jongleure.
    Von Neuankömmlingen in der Gilde erwarten wir, dass sie ungeachtet ihres Alters mit erfahrenen Narren zusammenarbeiten. Wenn sie nicht dumm sind, steigen sie innerhalb der ersten Jahre durch die Ränge Blödmann, Tölpel, Gimpel und Tropf auf. Es dauert fünf Jahre, um zu einem Narren zu werden, und dann begreift der enthusiastische Schüler – während sich seine Hose noch mit offizieller Tünche füllt –, dass er erst auf der untersten Sprosse der hohen Narretei-Leiter steht. Die höheren Ränge Blödian, Dummer Narr und Erznarr locken. Zu gegebener Zeit kann er sogar anstreben, zu einem Kompletten Narren zu werden.
    Die Gilde nimmt keine Frauen auf. Es ist bewiesen, dass Frauen überhaupt keinen Sinn für Humor haben.

Der Lehrplan
    Der Tag eines Narren
    Als die Gilde gegründet wurde, war das Leben eines Narren ziemlich anstrengend.
    Ein typischer Tag im Sommer sah so aus:
01.30 Uhr
Aufstehen
02.00 Uhr
Nächtliche Spaßigkeit (Kissenschlachten; die Laken und
Decken der Betten so falten, dass man sich nicht darin
ausstrecken kann; Eimer über Türen usw.)
03.30 Uhr
Wortspiele
05.30 Uhr
Wind streichen lassen
06.00 Uhr
Lectio (Vortrag der bekannten Witze)
Generalversammlung
Spezielle Arbeiten und Vorträge
08.00 Uhr
Locus Publicus (öffentlicher Spaß auf dem Hof)
Lesen
11.30 Uhr
Crusta et Bracae Laxae (Klamauk, wörtlich: »Torten und weite Hosen«)
Mittagessen
Ruhepause
14.30 Uhr
Nesicae et Tintinnabula (Blasen und Glocken)
Fröhliche Scherze
Abendessen
18.00 Uhr
Liber Caerulus (Witze für Erwachsene)
Achtzehnmal auf dem Hosenboden landen
20.00 Uhr
Comploratus (Heulen, Schreien und Tröten)
20.15 Uhr
Bettruhe
    Die Gilde ist mit der Zeit gegangen. Fröhliche Scherze sind nicht mehr obligatorisch, und Clowns können stattdessen einen Spaziergang machen. Man kann jederzeit einen Wind streichen lassen. Außerdem sind wir bei der Zeit fürs Aufstehen und für die Bettruhe nicht mehr ganz so streng. Im Sommer kann es vorkommen, dass Schüler noch nach neun Uhr abends die Großen Zugelassenen Witze in ihre Hefte schreiben, und im Winter beginnt das Tagesprogramm meistens erst um 05.30 Uhr.
    Kein Wort über Pantomimen
    Es erstaunt neue Schüler, dass wir die Kunst der Pantomime lehren, obwohl entsprechende Darbietungen außerhalb der Gildentore mit der Folter bestraft werden.
    Diesseits der Mauern des Gildenhauses können wir feststellen: Dies liegt einzig und allein an den Vorurteilen des derzeitigen Patriziers, Lord Vetinari. Könnten die Bürger der Stadt ihre Meinung äußern, hätten sie bestimmt nichts gegen Leute mit weißen Gesichtern und schwarzen Melonen, die hinter ihnen lustige Gesten vollführen. Bestimmt dauert es nicht mehr lange, bis überall in der Stadt Stimmen laut werden und darüber klagen, dass keine Männer auf unsichtbare Kisten zu klettern versuchen. Wenn das geschieht, bleibt dem Patrizier keine andere Wahl, als sein unverständliches Verbot aufzuheben. Um auf jenen glücklichen Tag vorbereitet zu sein, halten wir es für unsere Pflicht, die Kunst der Pantomime am Leben zu erhalten. Wir wollen bereit sein, wenn wieder Leute gebraucht werden, die mit unsichtbaren Hunden Gassi gehen.
    Ich möchte es noch einmal betonen: Zwar bekommt ihr Gelegenheit, »Lebende Statuen« (mit notwendiger Blasenkontrolle), »Unverschämte Stummheit« und »Wortlose Und Fahrlässige Selbstgefälligkeit« zu lernen, aber diese pantomimischen Kunststücke dürfen auf keinen Fall außerhalb der Mauern dieses Gebäudes vorgeführt werden. Unterricht und Übungen finden ausschließlich im Stillen Zimmer statt.
WARNUNG!
    Während eurer beruflichen Laufbahn bekommt ihr es vielleicht mit gewissen Leuten zu tun, die ein weißes Gesicht

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