Natuerliches Anti-Aging
sexual-hormone-binding-globulin), um durch das wässrige Blut wandern zu können. 95% bis 98% der Hormone im Blut sind inaktiv, nur 2% bis 5% sind freie, aktive Hormone. Und nur die freien Hormone sind biologisch aktiv und daher für die Hormonbestimmung relevant. Die gebunden Hormone machen aber den weitaus größten Teil im Blut aus, denn ca. 70% aller gebundenen Hormone finden sich im Serum, der Rest im Blutplasma. Die Bestimmung der Hormone über das Blut wird aus dem Blutserum durchgeführt. Wenn Blut zur Hormonbestimmung herangezogen wird, ergibt sich als Ergebnis die Summe aller Hormone: Es werden sowohl die freien, die wirksam sind, nachgewiesen, als auch die an das „Transportvehikel“ gebundenen Hormone, die aufgrund dieser Bindung für einen Status der Geschlechtshormone nicht geeignet sind. Ergebnisse aus Bluttests sind daher schwer zu interpretieren und führen leicht zu Fehlinterpretationen.
Die dritte Testmöglichkeit der Hormone ist die Bestimmung aus dem 24-Stunden-Urin . Dazu sammelt man seinen Urin über 24 Stunden in einem großen Behälter. Dieser Test wird hauptsächlich in USA in einigen Kliniken angewendet. Allerdings lassen sich damit nicht alle Steroidhormone messen. Für diese Methode darf zudem keine Nierenerkrankung vorliegen. Für eine Messung vonMelatonin und Wachstumshormone (HGH) reicht manchmal das Sammeln eines nächtlichen 12-Stunden-Urins aus.
In der Fachwelt wird neben den unterschiedlichen Testverfahren auch die Festlegung der sogenannten Referenzwerte, also „optimaler Normwerte“, heftig diskutiert. Referenzwerte können von Labor zu Labor abweichen und auch die Messverfahren mögen unterschiedlich sein, weshalb ich hier nicht auf einzelne Referenzwerte eingehen werde. Die ermittelten Referenzwerte sind immer „nur“ Anhaltspunkte und sagen noch nichts über Krankheit oder Gesundheit aus. Wichtig sind die individuellen Symptome und diese sollten, zusammen mit dem Ergebnis aus dem Speicheltest, mit einem erfahrenen Arzt oder Therapeuten besprochen werden.
Die optimalen Hormonwerte sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Dabei spielen die Entwicklung in der Pubertät, die Körpergröße und viele weitere Faktoren eine Rolle. Ein groß gewachsener Mensch hat z.B. viel höhere HGH-Werte als ein kleinerer Mensch. Dazu kommt ein altersbedingter Abfall der Hormone. Da die Norm- oder Referenzwerte nicht die individuellen Werte der Hormonkonzentration eines Menschen widerspiegeln, sondern nur die Durchschnittswerte aller Getesteten, wäre es ideal, wenn man noch als junger Mensch mit Mitte 30 seinen Hormonstatus messen lassen würde. Wenn dann nach einigen Jahren die Hormonproduktion nachlässt und man erneut einen Speicheltest machen lässt, hat man eine aussagekräftige Einschätzung der eigenen Hormonlage – den Vergleich mit sich selbst.
Interview mit dem belgischen Hormonexperten
Dr. Thierry Hertoghe
Dr. Thierry Hertoghe ist Arzt und Mitglied im „International Advisory Board“ der „The American Academy of Anti-Aging Medicine“. Er hält regelmäßig Vorträge zum Thema Hormone. Herthoge entstammt einer belgischen Familie, die seit vier Generationen als Endokrinologen tätig ist. In seinem Buch „The Hormone Solution – Look and feel younger longer with Natural Hormone and Nutrition Therapies“ geht er zusammen mit dem Arzt Jules-Jacques Nabet sehr ausführlich und auch für Laien verständlich auf alle hormonrelevanten Themen ein. Das Buch ist auch auf Deutsch erschienen, aber leider heute nur noch schwer zu bekommen
.
Herr Dr. Hertoghe, welche Bedeutung haben Hormone auf den Alterungsprozess?
Nach meiner Meinung liegt die größte Ursache des Alterns in einer kontinuierlichen Abnahme der Hormonproduktion und einem dadurch entstehenden Hormonmangel. Studien haben gezeigt, dass bei Frauen bereits ab einem Alter von 30 bis 35 Jahren die weiblichen Hormone Östrogene und Progesteron signifikant weniger werden. Besonders nach einer Geburt produzieren die endokrinen Drüsen weniger und weniger Hormone.
Welches sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Hormone, die den Alterungsprozess beeinflussen?
Da sind vor allem die Wachtstumshormone, IGF-1, DHEA, die weiblichen Sexualhormone Östrogene, Progesteron und Testosteron zu nennen. Was sich bei meinen Patienten zusätzlich bewährt und eine starke Verjüngung gebracht hat, ist eine Injektion mit Wachstumshormonen, IGF-1 und einer kleinen Menge Insulin.Allerdings wirkt das nur bei schlanken Menschen. Übergewichtige
Weitere Kostenlose Bücher