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Nauraka - Volk der Tiefe

Nauraka - Volk der Tiefe

Titel: Nauraka - Volk der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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Herzschläge mindestens dreißig von ihnen getötet und in Stücke geschlagen.
    Beide Seiten wogten jetzt auseinander, während der schwarz geschuppte Riese sich zwischen den Fronten aufrichtete, seine Hände donnernd zusammenschlug und alle in einer gewaltigen Druckwelle zurückschlug. »Seht mich an!«, schrie er mit einer Stimme, die die See erschütterte. »Ich bin der Alte Feind! Ich bin zurück, und meine Rache wird fürchterlich sein!«
    Während die Nauraka noch wie gelähmt waren, ergriffen einige Söldner der anderen Seevölker die Flucht; das heißt, sie versuchten es. Der Alte Feind bewegte die Arme, richtete die Hände auf sie, und grelle Blitzstrahlen lösten sich von den Fingern, die in einer Lichtexplosion durchs Wasser schossen, in die Fliehenden einschlugen und sie als entstellte, verkohlte Leichname dem Grund entgegensinken ließ.
    Der Alte Feind lachte grausam. »Kämpft, Karunder!«, befahl er. »Schlachtet und metzelt, bis nichts mehr übrig ist von den Darystis! Vernichtet sie alle!«
    Dann begann das Wasser regelrecht zu kochen, und das Massaker begann. Es herrschte ein heilloses Durcheinander, es war kaum noch auszumachen, wer Freund und wer Feind war, und bald ging es nur noch um das nackte Überleben.
    Der Alte Feind und die drei Ungeheuer wüteten in einem furchtbaren Blutrausch, und lachten und vergnügten sich dabei, als befänden sie sich auf einem fröhlichen Fest.
    Die Darystis bettelten um Gnade, wollten sich ergeben, doch diese Wahl wurde ihnen nicht gelassen. Leichenteile und Köpfe trieben davon. Die Verzweiflung wurde immer größer, das Hauen und Stechen ging weiter, eine Flucht war unmöglich. Die Darystis erkannten nun, dass es kein Entrinnen gab. Sie wurden nicht erobert, sie wurden vernichtet.
    »Wenn wir mit euch Kämpfern fertig sind«, rief der Alte Feind, »kommen die Alten und die Kinder dran! Denkt ihr, ich weiß nicht, wo sie sind? Ich kann sie alle sehen, wie sie sich zitternd im Vulkan zusammendrängen. Ich werde sie nicht schonen, keinen einzigen von euch! Das neue Reich, das ich aufbauen werde, braucht keine Darystis mehr!«
    Niemand konnte mehr zählen, wie viele Opfer es inzwischen bereits auf beiden Seiten gegeben hatte. Es mussten Tausende sein. Die Geschichte wiederholte sich, Turéor hatte sie immer wieder davor gewarnt. Und es schien wie damals keine Rettung zu geben.
    Über Ragdurs Wangen rannen Tränen, als er sich Lurion zuwandte. »Sohn ...«
    Der Erbprinz nickte. »Ja, Vater.«
    Gemeinsam packten sie ihre Schwerter und schwammen auf den Alten Feind zu, um ihn zu stellen.
    Als er ihre Annäherung bemerkte, ließ er von seinen Opfern ab und wandte sich ihnen zu.
    »Ihr hättet besser versucht, zu fliehen«, sagte er höhnisch und zeigte seine spitzen Zähne, zwischen denen blutige Fetzen hingen. »Ich werde euch in Stücke reißen!«
    »Wir haben keine Angst«, erwiderte Ragdur kalt.
    »Du wirst sterben!«, rief Lurion.
    Dann griffen sie an.
    Als die Darystis das sahen, kehrte ihr Mut zurück, und sie warfen sich mit neu erwachten Kräften den Feinden entgegen.
    Der Alte Feind musste das Schwert ziehen, so sehr setzten die beiden Fürsten ihm zu. »Alle Achtung!«, lachte er. »Das hätte ich euch rückgratlosen Würmern gar nicht zugetraut!« 
    Doch dann beendete er den Kampf blitzschnell, dazu brauchte er nicht einmal seine Magie.
    Er hielt den gleichzeitig geführten Hieb Ragdurs und Lurions mit dem Schwert auf und tötete sie. Seine linke Hand schoss vor, schlug in die mächtige Brust des Hochfürsten und riss ihm das Herz heraus, und während Lurion entsetzt zu einem neuen Schlag ansetzte, schleuderte er ihm das noch immer zuckende Herz entgegen, brachte ihn dadurch aus dem Gleichgewicht, ließ sein Schwert fallen, packte zu und brach ihm das Genick.
    Die Darystis schrien auf, als der Hochfürst und der Erbprinz leblos in den Fluten versanken, und mehrere Soldaten kämpften sich zu ihnen durch, bargen die Leichname und brachten sie weg.
    »Nun beende ich es!«, setzte der Alte Feind an, und seine Aura glühte schwarz auf, als er seine magischen Kräfte sammelte.
    Da hielt er inne.

    In den Reihen der Karunder brach Panik aus, als plötzlich hinter ihrem Rücken eine gewaltige Flutwelle heranrollte und ein schwarzer Schemen unter sie fuhr. In weniger als einem Herzschlag trieben drei Dutzend Leichen davon, während der nicht greifbare Schatten weiter durch die Karunder raste und einen nach dem anderen auf dem Weg hindurch tötete. Schreiend wandten

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