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Navy Seals Team 6

Navy Seals Team 6

Titel: Navy Seals Team 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard E. Wasdin , Stephen Templin
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Abschlussfeier. Blake klingelte für mich und ich sagte ihm: »Nun musst du nie in die Kampfschwimmerausbildung, denn du hast ja bereits geklingelt.« Als er ein Teenager war, wollte er ein SEAL werden, doch ich redete es ihm aus. In meiner Heimatstadt wollten mindestens ein halbes Dutzend Kinder in die Kampfschwimmerausbildung und ich habe es jedem Einzelnen von ihnen ausgeredet. Wenn ich es jemandem ausrede, bewahre ich ihn nur davor, seine Zeit zu verschwenden, denn er will es ja nicht wirklich. Wenn ich es ihm jedoch nicht ausreden kann, dann will er es vielleicht wirklich.
    Auf die Kampfschwimmerausbildung folgte die Luftlandeausbildung in Fort Benning/Georgia, wo sich die Ausbildungszentren für die Luftlandetruppen und die Infanterie der Army befanden. In diesem Sommer war es so heiß, dass sie uns zwei- oder dreimal täglich durch die Rasensprenger laufen ließen, damit wir uns abkühlen konnten. Trotzdem fielen immer wieder Männer wegen Hitzschlag aus. Einige Soldaten taten so, als gebe es nichts Härteres als diese Ausbildung. Sie glaubten, sie gehörten nun zu irgendeiner Elitekampfeinheit. Doch wenn man aus der Kampfschwimmerausbildung kam, war die Luftlandeausbildung nur ein Witz.
    »Das ist doch nicht schwer«, sagte ich. »Diese Ausbildung hier schaffen ja sogar Frauen.« Mir kam es vor, als könnten wir ihre zweiwöchige »Intensivausbildung« auch in zwei Tagen schaffen.
    Die Dienstvorschriften erlaubten es nicht, dass die Ausbilder uns mehr als zehn Liegestütze machen ließen. Ein Ausbilder war »von der alten Schule« und hatte immer Red-Man-Kautabak im Mund. Wir Kaulquappen ärgerten ihn und forderten mehr Liegestütze.
    »Gib mir zehn, Marinesoldat«, sagte er.
    Wir machten zehn Liegestütze und standen auf.
    »Verdammt, nein.« Er spuckte den Tabak aus. »Viel zu leicht.«
    Wir machten noch einmal zehn Liegestütze.
    »Verdammt, nein. Viel zu leicht.«
    Noch einmal zehn.
    Abends gingen wir weg und tranken. Die Luftlandeausbildung war wie Urlaub für uns.
    West Point ließ die Oberstufenschüler selbst wählen, welche Ausbildung sie im Sommer absolvieren wollten. Einige Offiziersanwärter entschieden sich für die Luftlandeausbildung. Zwei oder drei von ihnen polierten unsere Stiefel, wenn wir ihnen im Gegenzug Geschichten über die Kampfschwimmerausbildung erzählten. Ich fühlte mich wie ein Star. Heute kommt mir das komisch vor. Die Offiziersanwärter aus der renommiertesten Schule der Army polierten die Stiefel eines einfachen Soldaten, nur damit er ihnen von der Kampfschwimmerausbildung erzählte. Ich war noch nicht mal ein SEAL und war noch in keine einzige Kampfhandlung verwickelt gewesen. Doch die Typen aus West Point waren fasziniert von unseren Geschichten. Bald wurde mein Zimmer zu klein, so viele wollten uns zuhören.
    Am Ende der Luftlandeausbildung hatten wir fünf Fallschirmsprünge an einer festen Leine absolviert. Das heißt, der Fallschirm öffnet sich automatisch nach dem Verlassen des Flugzeugs, ohne dass man die Reißleine zieht. Es war echt und es hat Spaß gemacht – doch der echte Spaß sollte erst noch kommen.

 
6.

SEAL Team Two
     
    Nach der Luftlandeausbildung meldete ich mich bei meinem SEAL Team. Die Teams mit ungeraden Zahlen (One, Three und Five) waren an der amerikanischen Westküste in Coronado/Kalifornien stationiert, die Teams mit den geraden Zahlen (Two, Four und Eight) an der Ostküste in Little Creek/Virginia. Obwohl es das streng geheime SEAL Team Six bereits gab, wusste ich noch nichts darüber. Also meldete ich mich beim SEAL Team Two in Little Creek.
    Bei einem Hindernisparcours an einem Mittwoch lief ein knapp 60-jähriger SEAL, der immer noch im aktiven Dienst war, mit uns: Rudy Boesch. Ich wollte eigentlich eine ruhige Kugel schieben, denn schließlich wurden wir nun ja nicht mehr von Ausbildern angebrüllt. Doch nach dem Lauf nahm Rudy alle beiseite, die nach ihm ins Ziel gelangt waren, und sagte: »Kommt nachmittags noch mal hierher.«
    Am Nachmittag musste ich mit den anderen Lahmärschen den Hindernisparcours noch einmal absolvieren. Das rüttelte mich wach. Selbst innerhalb der Teams lohnte es sich, ein Gewinner zu sein. Später wurde ich einer der schnellsten Hindernisläufer im Team Two.
    Rudy wurde bald der erste leitende Berater des neuen United States Special Operations Commands (USSOCOM), einer streitkräfteübergreifenden Kommandoeinrichtung sämtlicher Spezialeinheiten von Marine, Army, Luftwaffe und Marineinfanterie, zu der auch

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