Navy Seals Team 6
die Einheiten des JSOC wie das SEAL Team Six und die Delta Force gehörten. Erst nach über 45 Jahren in der Marine, größtenteils bei den SEALs, ging er in den Ruhestand. Mit über 70 nahm Rudy noch an der Reality-TV-Serie Survivor teil.
Einige Mitglieder des Team Two kehrten von einem Einsatz auf einem Öltanker namens Hercules zurück – einer von zwei Tankern im Persischen Golf, die zur Operation »Praying Mantis« gehörten. Als die USS Samuel B. Roberts von einer iranischen Mine beschädigt wurde, bekamen die SEALs den Auftrag, eine iranische Bohrinsel zu stürmen, von der aus Schiffe im Golf angegriffen wurden. Ein Zerstörer sollte die Bohrinsel mit panzerbrechenden Geschossen angreifen, um die Iraner einzuschüchtern. Dann sollten die SEALs auf der Bohrinsel landen und sie einnehmen. Doch leider lud jemand versehentlich Brandgeschosse und andere hoch explosive Geschosse auf den Zerstörer. Als der dann das Feuer auf die Bohrinsel eröffnete, geschah dies im wahrsten Sinn des Wortes. Anstatt sich eingeschüchtert zurückzuziehen, mussten die Iraner von der brennenden Bohrinsel springen. Der Tanker war so heiß, dass die SEALs mit ihrem Heli nicht landen konnten. Er schmolz ins Meer hinein. Dumm gelaufen.
Obwohl Dick, Mike H., Rob und ich an diesem Einsatz nicht beteiligt waren – wir waren noch nicht mit der Ausbildung fertig –, wollten wir trotzdem die sichere Rückkehr unserer Kameraden feiern. Nach der Arbeit verließen wir das Lager des SEAL Team Two im Marinestützpunkt in Little Creek durch das Tor fünf und fuhren in einen kleinen Stripclub namens » Body Shop « . Weil der » Body Shop « so nahe beim SEAL-Team-Two-Stützpunkt lag, war er einigen von uns bestens bekannt. Am Einlass stand ein Neuer, der für Bob, einen Kumpel des SEAL Team Two, eingesprungen war. Wir fragten ihn: »Ein paar von uns sind gerade aus dem Persischen Golf zurückgekommen. Kannst du eine Durchsage machen und ihnen gratulieren?«
Das tat er dann auch: »Wir wollen unseren amerikanischen Kriegern danken, die gerade aus dem Persischen Golf zurückgekommen sind.«
Die Gäste applaudierten und jubelten.
Wir klatschten ab und tranken Bier.
Doch weiter hinten saßen vier Tunesier. Einer von ihnen sagte in fließendem Englisch: »Warum kümmert sich Amerika nicht um seinen eigenen Mist?«
Dick ging nicht um den Laufsteg herum, auf dem die Mädchen tanzten, sondern er marschierte gleich direkt darüber. Als ich die vier Männer erreichte, hatte er den Schwätzer schon in den Schwitzkasten genommen. Während unserer kurzen Auseinandersetzung beschimpften die drei anderen Tunesier ihren Kameraden lautstark. Dann ließen wir die vier Tunesier in einem Haufen auf dem Boden zurück.
Als wir gehen wollten, hielt uns der neue Türsteher auf: »Ihr wart hier gerade in eine Schlägerei verwickelt. Ihr geht gar nirgends hin.«
Wir warfen ihn über die Bar.
Am Eingang tauchte ein Polizist auf. Er musste ganz in der Nähe gewesen sein, denn die Schlägerei war noch nicht einmal fünf Minuten her.
»Kommen Sie, meine Herren, setzen Sie sich bitte einen Augenblick hin.«
Das taten wir. Dieser Typ ist cool.
Der Türsteher war wieder auf den Beinen und mischte sich ein: »Diese Typen hier sind Navy SEALs. Sie nehmen hier einfach alles auseinander.«
Oh, nein. Er hatte das Wort mit »S« gesagt.
Der Polizist geriet in Panik und rief in sein Funkgerät: »Navy SEALs nehmen das Lokal auseinander, ich brauche Verstärkung!«
Dabei saßen wir doch nur da und sprachen mit ihm, ganz ruhig. Uns platzte der Kragen. Wir standen auf und wollten gehen.
»Warten Sie, Sie können jetzt nicht gehen.«
Wir ignorierten ihn und gingen zum Ausgang. Draußen auf dem Parkplatz blickten wir in ein Meer von Blaulichtern. Zur angeforderten Verstärkung gehörte ein großer Kastenwagen, auf dem »K-9 Unit« für Hundestaffel stand. Die ersten Polizisten stiegen aus.
Wir versuchten ihnen zu erklären, was los gewesen war.
Doch der Polizist von drinnen fiel uns ins Wort und wurde plötzlich mutig. »Es tut mir leid, aber Sie müssen mit mir mitkommen.« Er packte Mike am Ärmel.
Dick versetzte dem Polizisten einen Kinnhaken. Er fiel um.
Nun standen wir – völlig unbewaffnet – den Polizisten mit ihren Schlagstöcken gegenüber. Wir kämpften vielleicht zehn oder 15 Minuten lang. Im Fernsehen bringen Schlagstöcke Menschen zu Fall, doch an uns prallten sie einfach ab. Ein Polizeihund sprang an Dick hoch und biss ihn. Dick packte ihn am Kopf,
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