Navy Seals Team 6
mit einem Tritt aus der Tür. »Seil!« Es trifft eine Stelle in bin Ladens Lager, die zu klein für eine Hubschrauberlandung ist.
»Los!« Der Absetzer rutscht am Seil hinunter wie ein Feuerwehrmann an seiner Stange – nur hat ein SEAL 45 Kilo Ausrüstung dabei. Er muss sich sehr gut festhalten, damit er nicht auf den Boden klatscht, doch zu langsam soll er auch nicht sein, denn sonst hält er die anderen auf. Seine Handschuhe rauchen auf dem Weg nach unten. Auch die Piloten haben eine schwierige Aufgabe, denn während sie von den Feinden beschossen werden, wird ihr Heli plötzlich um 90 Kilo SEAL und 45 Kilo Ausrüstung leichter. Der Heli will dann einen Luftsprung machen – und das ist für den nächsten SEAL am Seil gar nicht gut.
Draußen vor bin Ladens Lager beschützen Spezialkräfte die Angreifer vor Außenstehenden, die dem Feind vielleicht helfen wollen.
Um 1 Uhr morgens sprengt eine Gruppe SEALs ein Loch in die Wand des Gästehauses. Die SEALs dringen ein, schwärmen nach links und rechts aus – reibungslos und schnell. Bin Ladens Kurier ist bewaffnet und versucht, Widerstand zu leisten. Er wird getötet. Die Frau des Kuriers ist zwar unbewaffnet, versucht aber auch, Widerstand zu leisten, und wird ebenfalls getötet.
Die andere Gruppe SEALs dringt in das Hauptgebäude ein, in dem bin Laden lebt. Sie brechen Türen auf und schwärmen nach links und rechts aus. Obwohl manche Menschen das Töten als Aufgabe der SEALs sehen, sind Terroristen oft mehr wert, wenn man sie lebendig fängt – vor allem wegen der Informationen, die man dann von ihnen bekommen kann.
Im Hauptgeschoss des Hauptgebäudes leistet ein Verwandter des Kuriers Widerstand und wird erschossen. Auf der Treppe ergibt sich bin Ladens Sohn nicht und wird ebenfalls erschossen.
Als die SEALs bin Ladens Zimmer stürmen, rennt seine fünfte Frau Amal Ahmed Abdul Fatah auf sie zu – die Einsatzkräfte halten sie mit einem Schuss ins Bein auf. Anstatt sich zu ergeben wählt bin Laden den Widerstand – und bekommt SEAL-Kugeln in Brust und Kopf. In der Nähe liegen eine Kalaschnikow und eine Makarow-Pistole. 500 Euro und zwei Telefonnummern sind in bin Ladens Kleidung eingenäht.
Ein SEAL funkt: »Geronimo, E-KIA«. Bin Laden, der Feind ( e nemy), ist im Kampf gefallen ( k illed i n a ction).
Mit hochfesten Plastikhandschellen – ähnlich wie Kabelbinder – fesseln die SEALs die elf anderen sich noch im Haus befindenden Personen. Sie sichern die Gegend, indem sie Waffen und andere Gefahrenquellen beseitigen, und sammeln dann so viele Informationen, wie sie können: Festplatten, andere Elektrogeräte, DVDs, USB-Sticks, Dokumente usw. Die gefesselten Gefangenen lassen sie zurück – die Pakistaner werden sich um sie kümmern.
Draußen jagen die SEALs den abgestürzten Hubschrauber in die Luft, damit seine streng geheime Ausrüstung nicht in die Hände von anderen fällt. Bin Ladens Leiche nehmen sie mit.
Nach nur 40 Minuten ist die Sturmtruppe wieder verschwunden. Später wird bin Ladens Leichnam zur USS Carl Vinson im nordarabischen Meer geflogen. Bin Ladens Identität wird anhand seiner Größe, biometrischer Gesichtserkennung und Gentests überprüft und bestätigt. Der Leichnam wird gewaschen, in einen Sack mit Gewichten gelegt und nach islamischem Ritus auf See bestattet.
In der Zwischenzeit kehren die Einsatzkräfte des SEAL Team Six zu ihrem Stützpunkt in Virginia Beach/Virginia zurück. Sie legen ihre Ausrüstung ab, säubern sie und stellen dann sicher, dass alles wieder einsatzbereit ist. Dann halten sie eine Nachbesprechung ab, diskutieren mit ihren Vorgesetzten, was schiefgegangen ist – wie zum Beispiel der Hubschrauberabsturz – und was gut gelaufen ist, zum Beispiel, dass sie ihren Auftrag erfüllt haben. Später beglückwünscht Präsident Obama sie persönlich. Da die SEALs bei bin Laden einen wahren Schatz an Informationen gefunden haben, stehen sie dadurch schon wieder bereit, um den nächsten Terroristen zu fangen.
Im Gegensatz zum Auftrag, bin Laden gefangen zu nehmen oder zu töten, bleiben die meisten Aufträge des SEAL Team Six geheim. Die Öffentlichkeit, ihre Familien und sogar andere SEALs dürfen nichts davon erfahren.
Nun folgt meine Geschichte.
Teil eins
Ich schieße gerne und ich liebe die Jagd. Aber es hat mir nie Spaß gemacht, jemanden zu töten. Es ist mein Job. Wenn ich diese Mistkerle nicht erwische, dann töten sie einen Haufen Jungs, die sich als Marineinfanteristen verkleidet
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