Navy Seals Team 6
Metern rechts von unserem Hügel und hatte ein AK-47-Sturmgewehr über der rechten Schulter hängen.
Ich blieb stehen und gab DJ ein Zeichen mit der geballten Faust: Keine Bewegung . DJ blieb stehen.
Der Wachposten rührte sich nicht.
Ich zeigte mit zwei Fingern erst auf meine Augen, dann in Richtung des Wachpostens. Dann kroch ich rückwärts. Auch DJ zog sich zurück. Wir schlichen um die Rückseite des Hügels herum, bis wir erneut zu einem Abhang kamen. Als wir ihn überquerten, konnten wir das Ziel deutlich sehen, doch dieses Mal gab es keine Wachposten. Mit den Augen suchten wir die unmittelbare Umgebung ab, dann blickten wir weiter nach vorne, bis wir das Lager sahen. Die einzigen Menschen, die wir entdeckten, waren die Wachposten auf den Türmen.
Während ich den Umkreis sicherte, setzte DJ einen verschlüsselten Funkspruch an die USS San Jacinto ab und meldete, dass wir unsere Position erreicht hatten. Er bekam wohl auch eine Antwort, denn er nickte und gab mir grünes Licht.
Ich packte den leichten Laserentfernungsmesser (AN/PED-I LLDR) aus, der so leicht gar nicht war. Dasselbe galt für sein Stativ. DJ sicherte währenddessen den Umkreis. Nachdem ich unsere Position mit einem Lichtpunkt markiert hatte, markierte ich das mittlere Gebäude im PLO-Lager mit kodierten Impulsen von unsichtbarem Laserlicht. Das Licht strahlt dann vom Ziel ab in den Himmel, wo es von einer Tomahawk-Rakete aufgenommen wird.
Der Marschflugkörper schien parallel zur Erde zu fliegen. Eine weiße Rauchspur folgte seinem brennenden Schweif. Die Tomahawk kam langsam tiefer und schlug ins mittlere Gebäude ein. 450 Kilogramm Sprengstoff explodierten in einem Feuerball. Schwarzer Rauch stieg auf. Die Schockwelle und die Trümmer zerrissen die beiden anderen Gebäude sowie die Mauern und lösten in einem der Gebäude eine zweite Explosion aus – wahrscheinlich war dort Sprengstoff für USBVs untergebracht gewesen. Zwei der drei Wachtürme stürzten ein. Durch mein Fernglas konnte ich deutlich erkennen, wie ein Soldat aus seinem Turm gerissen wurde und wie eine Puppe durch die Luft flog. Die Lagermauern waren nur noch Ruinen. Ich konnte keine Bewegungen im Lager erkennen. Der Wachposten von unserem Hügel rannte zum Lager. Er hoffte wohl, dass einige seiner Freunde überlebt hatten.
Wir packten zusammen und begannen den Rückzug. Dabei nahmen wir einen anderen Weg zu unserem Wagen. Auf dem Rückweg neigt man dazu, selbstgefällig zu werden, deshalb muss man immer besonders vorsichtig sein. Wir entfernten das Tarnnetz vom Wagen, stiegen ein und fuhren davon – auch hier nahmen wir einen anderen Weg.
Auf dem Rückweg bemerkte ich einen feindlichen Bunker, der halb unter der Erde lag. Als ich um ihn herumfuhr, blieb der Humvee im Sand stecken. Ich versuchte weiterzufahren, doch die Räder gruben sich nur noch tiefer in den Sand.
In der Zwischenzeit kamen irakische Soldaten aus dem Bunker. DJ und ich richteten unsere CAR-15 auf sie.
14 Männer kamen mit erhobenen Händen auf uns zu. In ihren Gesichtern konnten wir keinerlei Bedrohung erkennen. Sie waren sehr schmutzig. Ihre Wangenknochen traten hervor; vermutlich hatten sie schon lange nichts mehr zu essen bekommen. Sie führten ihre Hand zum Mund – die internationale Geste für Essen. Im Krieg hatten sich einige irakische Soldaten sogar Fernsehteams ergeben, so sehr wollten sie aufgeben und nicht mehr kämpfen.
Aus den Mündungen ihrer Gewehre ragten Lumpen, damit kein Sand hineingelangte. Wir stiegen aus dem Wagen und befahlen ihnen, mit den Händen ein Loch zu graben. Dann wiesen wir sie an, ihre Waffen dort hineinzuwerfen. Sie taten es und schienen dabei große Angst zu haben. Ob sie glaubten, dass wir sie hinrichten würden? Wir befahlen ihnen, das Loch wieder mit Sand aufzufüllen. Ihre Angst ließ nach und sie taten, was wir ihnen auftrugen. Manche von ihnen waren wahrscheinlich verheiratet, hatten Kinder. Die meisten waren etwa in meinem Alter. Ihr Leben lag ganz in unseren Händen. Sie sahen mich an, als wäre ich Zeus, der vom Olymp hinabgestiegen war.
Da sie mir leidtaten, holte ich zwei Einmannpackungen heraus, die ich als Notvorrat eingepackt hatte. Für 14 Männer war das nicht gerade viel, aber trotzdem teilten sie die zwei Mahlzeiten auf. Einer aß sogar die Chiclet-Kaugummis. Du weißt aber schon, dass das mit Zucker überzogener Kaugummi ist, oder? Aber bitte, bedien dich. Stopf dich voll. Wir gaben ihnen den größten Teil unseres Wassers. Sie falteten
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