Nayidenmond (German Edition)
drang in ihn ein. Sofort verkrampfte Rouven alle Muskeln zugleich riss die Augen auf. Liebe und Sorge sprachen aus dem so fremdartig schönen Gesicht, und er lächelte ihm zu. Rouven griff nach Iyens freier Hand, verschränkte ihre Finger ineinander, um Halt zu finden und auch zu geben. Er wusste, wie unsicher Iyen war. Mühsam entspannte er sich wieder, lauschte dabei den liebevollen Worten, die Iyen flüsterte, zu leise, um ihn wirklich zu verstehen, doch der Klang seiner Stimme genügte Rouven. Langsam drang Iyen tiefer ein, bis er einen Punkt berührte, bei dem sich das merkwürdige, leicht schmerzliche und beängstigende Empfinden mit zartem Lustgefühl mischte. Rouven seufzte wohlig, was Iyen allerdings missverstand – er zog sich sofort zurück.
„Bitte, hör nicht auf! Das ist angenehm“, wisperte Rouven und drängte sich gegen die Hand an seinem Gesäß.
Iyen atmete erleichtert auf, als er das Verlangen in Rouvens Stimme hörte, und nahm die behutsame Stimulation wieder auf. Ermutigt von den rascheren Atemzügen und der Art, wie sein Liebster erregt das Gesicht verzog, nahm er einen zweiten Finger hinzu, strich ihm zugleich über den pochenden, zuckenden Schaft, bis Rouven sich lustvoll zu winden begann und spürbar kämpfen musste, nicht laut zu stöhnen.
Er zischte leise, als Iyen sich aus ihm zurückzog. Iyen wartete, bis Rouvens Atem sich wieder etwas beruhigt hatte, streichelte ihm dabei gleichmäßig über Beine und Rücken. Dann verteilte er das Öl auf seiner eigenen Erektion und bedeutete Rouven, sich umzudrehen. Es war dieselbe unterwürfige Haltung, die er ein paar Wochen zuvor eingenommen hatte, als er dachte, Iyen wolle ihn mit Gewalt nehmen. Und wieder stockte Iyen der Atem, so schön sah es aus, wie Rouven sich ihm hingab. Er berührte ihn andächtig, strich über die erhitzte, schweißnasse Haut. Als er sich jedoch hinter ihn kniete, zuckte Rouven vor ihm zurück und flüsterte über die Schulter:
„Nicht so!“
Ihre Blicke trafen sich, Iyen war erleichtert, als er das entspannte Lächeln seines Liebsten sah.
„Wie dann?“, erwiderte er, lächelte ebenfalls über die bizarre Wiederholung ihres Gespräches von vor so langer Zeit.
„Dreh mich um!“
„Ich habe dir doch geschworen, dass du …“
„Ja“, fiel Rouven ihm ins Wort und drehte sich selbst auf den Rücken, lag nun mit weit gespreizten Beinen vor ihm – ein Anblick, der Iyen an die Grenzen seiner Beherrschung trieb.
„Ja, du hast geschworen, dass ich die Gier in deinen Augen nicht sehen muss, wenn du mich mit Gewalt nimmst. Aber das willst du nicht tun, darum lass mich deine Lust sehen.“
Iyen küsste ihn, zärtlich und voller Liebe, die er nun endlich zeigen – zulassen – konnte, stützte ihn in den Kniekehlen hoch und drang langsam und beherrscht in die Öl benetzte Enge ein. Rouven schnappte nach Luft – Iyens Geschlecht war deutlich größer als zwei Fingerbreit.
„Geht es?“, wisperte Iyen, verharrte so ruhig wie es nur ein Oshanta nach jahrzehntelanger Askese vermochte.
„Es ist … groß“, ächzte der junge Mann. Schweiß perlte auf seiner Stirn, aber er wirkte nicht panisch. „Gott, ich weiß nicht, ob es überhaupt passt!“
„Es wird gleich besser“, versprach Iyen tröstend – er wusste es nicht, hoffte lediglich zuversichtlich. Er genoss das vollkommen unvergleichliche Gefühl, von Rouvens krampfendem Muskel massiert zu werden, auch wenn er spürte, dass es für seinen Geliebten gerade ein erschreckender Moment war. Bedächtig drängte er weiter vor, flüsterte unentwegt alles, was ihm zur Beruhigung einfiel, küsste und streichelte das zitternde Geschöpf unter sich, wartete geduldig, wann immer Rouven gegen ihn spannte, bis er schließlich wieder an dem Punkt angelangt war, der die Anspannung in Lust verwandelte. Wie gerne hätte er ihm diesen beängstigenden Akt und den Dehnungsschmerz erspart! – Aber vielleicht war es gut, dass Rouven es so tapfer durchgestanden hatte.
Als Iyen spürte, dass Rouven für ihn bereit war, begann er sich behutsam in ihm zu bewegen. Rouven erschauderte, griff nach Iyens Armen und hielt sich an ihm fest.
„Ist es gut? Bin ich zu schnell?“, fragte Iyen unsicher. Rouven sah ihn an und lächelte ein wenig entrückt.
„Es ist wunderbar!“, seufzte er, verdrehte die Augen, drängte ihm die Hüften entgegen und schob Iyen so das letzte Stückchen tiefer, das noch möglich gewesen war. Unvermittelt spannte sich sein ganzer Leib an, er drückte
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