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Nea - James erzaehlt –

Nea - James erzaehlt –

Titel: Nea - James erzaehlt – Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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Deswegen hatte ich schon mit dem Gedanken gespielt, ihr endgültig Monogamie zu versprechen – allerdings mit der Option darauf, in besonders interessanten Momenten damit zu brechen!“
    Grinsend schüttelte er den Kopf.   „Das war jetzt nicht wirklich kurz, aber hoffentlich informativ.“
    „Dann war die Session mit Lynn ja fast dein Junggesellenabschied, nicht wahr?“ Ich zwinkerte.
    Mike prustete: „Jetzt übertreib’ aber nicht! Wer weiß, was hier alles noch so passieren kann – vom Antrag bis zur eigentlichen Hochzeit ist es ja wohl noch ein ganz schön großer Schritt, nicht wahr?“

    Die folgenden Tage vergingen relativ ereignislos – wenn man im Nea dieses Wort überhaupt benutzen kann. Ich traf mich mit Peter, Mike, Fiona, Leiko und war Protagonist bei einigen Sessions, die ich Ihnen der Dramaturgie willen vorenthalte, weil Sie sich den Inhalt mittlerweile gut selbst vorstellen können.
    Natürlich kreisten meine Gedanken immer wieder um Sophie, denn seit dem letzten Mal, als sie mich unbefriedigt stehen gelassen hatte, war sie nicht mehr in mein Zimmer gekommen – als ob sie gewusst hätte, dass ich ihr gefolgt war. Aber ich will Sie gerade nicht unnötig mit meinen Sorgen langweilen, denn diese kennen Sie mittlerweile ja zur Genüge.
    Wirklich relevant wurde es erst wieder am Wochenende. Am Montag darauf sollte meine dritte Woche im Nea anbrechen und mittlerweile hatte ich das Gefühl, hier wirklich zuhause zu sein.
    Das Happening, über das in dieser Woche wirklich jeder sprach, war in der Tat ein spannendes: Der große Saal, in dem sonst die Begrüßungen abgehalten wurden, verwandelte sich am Samstag in einen mittelalterlichen Folterkeller. Den gesamten Tag über bauten Handwerker unter Aufsicht von Linnea und Mike teilweise antike Pranger und Fesselutensilien auf – und natürlich entging auch den neugierigen Blicken der Gäste und Angestellten nicht, dass etwas Großes auf uns zukam.
    „Zugegeben: Ich bin wirklich gespannt“, sagte Leiko zu mir, während wir dabei zusahen, wie die letzten Gestelle fixiert wurden. „Einmal habe ich schon antikes Equipment benutzt – es hat mir gefallen.“ Sie lächelte verhalten.
    „Ich habe vor einiger Zeit einmal an einer Auktion für antike Sex-Relikte teilgenommen, aber damit gespielt habe ich noch nie“, erwiderte ich. „Hast du Sklaven für heute Abend?“
    Leiko hob bloß gespielt verächtlich ihre Augenbraue. „Du immer mit deinen Fragen.“
    „Meinst du, ich könnte mich bei dir einklinken? Ich würde bei all dem gern mehr sein als ein neugieriger Zuschauer – meinen nächsten Termin habe ich allerdings erst morgen.“ Ich seufzte. „Scheinbar ziehst du die mutigeren Subs an als ich.“
    Wieder lachte Leiko leise. „Ich lasse meinen Devoten einfach keine andere Wahl.“ Dann legte sie ihre Hand auf meinen Arm. „Außerdem bin ich dir einen Schritt voraus: Du hast deswegen keine Termine für heute, weil ich dich gebucht habe. Ich wollte es dir nur selbst sagen.“
    Sie hauchte mir einen Kuss auf die Wange, dann ging sie.
    Da ich nichts weiter zu tun hatte, blieb ich noch eine Weile am Geländer stehen und beobachtete etwas geistesabwesend, was in der Eingangshalle passierte. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich überrascht zusammenzuckte, als sich plötzlich jemand direkt neben mich stellte. Es war Daniel.
    „Verzeihung, Sir“, sagte er mit einem übertrieben höflichen Lächeln, „ich wollte Sie nicht erschrecken.“
    „Was willst du denn dann?“, bellte ich zurück und ärgerte mich sofort über meinen Tonfall, der schärfer gewesen war als geplant. Ich wollte nicht, dass er auch nur ansatzweise Verdacht schöpfte, dass ich von seiner Funktion für Sophie wusste. Er sollte weiterhin denken, dass ich ihn bloß als einen gewöhnlichen Hausdiener sah.
    „Benötigen Sie etwas?“ Sein Blick war forschend. „Ein Getränk oder etwas Ähnliches?“
    „Nein, vielen Dank, Daniel.“ Ich beschloss, seine affektierte Höflichkeit einfach genauso zu kontern. „Weißt du, dass du der einzige Diener hier bist, der mir immer wieder etwas anbietet? Ich weiß das sehr zu schätzen – obwohl ich bisher immer verneint habe.“
    „Sehr gern, Sir; eigentlich sind wir Diener auch dafür gedacht. Die meisten lassen sich allerdings, nun ja, ablenken.“ Er räusperte sich dermaßen eindeutig, dass jede Ambivalenz sofort aufgehoben wurde. „Aber ich nehme meinen Beruf hier eben sehr ernst.“
    „Das merkt man“, antwortete ich

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