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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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Skinner wirbelte herum und ließ Ron fallen wie einen Snack, der ihm nicht schmeckte; und jetzt standen Ambel und die Kreatur einander gegenüber: Gosk Balem und sein früherer Meister, Hoop.
    Der Skinner zischte Ambel an und hockte sich hin. Ambel rückte gegen ihn vor, die Machete mit beiden Händen gepackt und zur Seite gerichtet. Vielleicht schaltete sich in diesem Augenblick so etwas wie ein Überlebensinstinkt ein und ließ das Monster zurückweichen. Plötzlich drehte es sich um und ergriff mit langen, unsicheren Schritten die Flucht. Ambel erreichte Ron kurz vor Janer.
    Kapitän Ron lag am Boden, eine Seite zerschmettert und aufgerissen. Als Ambel sich neben ihn hockte, hob Ron die Hand und ergriff die seines Kapitänskollegen. Janer hörte Bewegung hinter sich, drehte sich um und sah Erlin und Anne näher kommen, wobei sie sich gegenseitig stützten.
    »Nehmt mir die ab«, sagte Erlin und streckte die Handgelenke aus. »Ich kann ihm helfen.«
    Janer sah sich die geflochtenen Fesseln an und inspizierte die Ladungsanzeige des Karabiners. Mit einem Kopfschütteln bat er um Entschuldigung und wandte sich wieder den beiden Kapitänen zu.
    »Das Ding muss sterben«, beharrte Ron. »Es muss endgültig und vollständig sterben.«
    »Das wird es auch«, versprach ihm Ambel. Er schaute zu Erlin, befreite sich aus Rons Griff, stand auf und trat zu ihr. Fast beiläufig packte er die Fesseln zwischen ihren Handgelenken und zerrte daran. Mit einem dumpfen Reißen trennten sie sich, und als Nächstes ging er zu Anne, um auch sie zu befreien. Erlin untersuchte unverzüglich Rons verletzte Flanke.
    »Nichts Schlimmes«, brummte Ron und blickte zu Ambel auf. »Worauf wartest du eigentlich noch?«
    Ambel wandte sich an Anne. »Sorg dafür, dass alle in Deckung gehen. Boris und Roach müssten bald zurück sein. Sobald sie eintreffen, macht ihr euch auf die Suche nach Peck und Forlam. Wo immer sie stecken – ihr wartet bei ihnen.« Dann drehte er sich zu Janer um und deutete auf den Karabiner. »Du kommst mit mir.«
    Janer nickte kurz und folgte dem Kapitän in den Wald.
    Svan blieb am Rand einer ausgedehnten Lichtung stehen, stellte die Waffe ab und öffnete rasch den erhitzten Abschnitt ihrer Panzerung an der Seite. Darunter war die Kleidung verkohlt und zerbröckelte beim Anfassen. Die Verbrennung der Haut war jedoch nicht so schlimm, wie Svan befürchtet hatte. Sie holte ein Spray aus der Meditasche am Gürtel, um den Schmerz zu unterdrücken, und deckte die Verletzung mit Synthohaut ab. Das Stück Panzerung fühlte sich hart und brüchig an, aber sie befestigte es trotzdem wieder. Was jetzt?, fragte sie sich. Was zum Teufel stelle ich jetzt an?
    Im Stehen nahm sie erst einen Schluck aus der Wasserflasche, ehe sie weiter durch den Wald ging. Die Satelliten-Navigation gab ihre Position auf einem der Segre-Atolle an und zeigte sie als kleinen Punkt dicht am Zentrum der Insel. Darüber hinaus war das Gerät nutzlos für sie, und sie hatte kaum einen Schimmer, wo sie steckte und wohin sie sich jetzt wenden musste. Sie hatte Frisk fast sofort aus den Augen verloren und verfluchte sich selbst dafür, dass sie der Frau einen Laser gegeben hatte, der vom Energiepack getrennt worden war. Die Auftraggeberin war die einzige Chance der Söldner gewesen, wieder von hier wegzukommen, und jetzt war sie auf der Flucht, unbewaffnet und verfolgt von einem halb verrückten Kontrollbeauftragten mit einer Antiphotonenwaffe. Svan schätzte Frisks Chancen nicht sehr hoch ein. Was blieb jetzt zu tun? Sie hatte keine Ahnung, welche Richtung die Irre eingeschlagen hatte, genauso wenig wie bei Shib. Obwohl sie es in seinem Fall eigentlich auch gar nicht wissen wollte: Falls sie ihn je wiedersah, war er tot.
    Svan entschied, in Bewegung zu bleiben; es schien ihr das Günstigste, bergab Richtung Küste zu gehen. Vorrangig war es, zunächst diese Insel zu verlassen und dann diesen verdammten Planeten mit seinen unheimlichen Leuten und noch unheimlicheren Tieren. Sie schlug ein forsches Tempo an, achtete auf die Laute im Wald ringsherum und war entschlossen zu überleben. Nach einer Stunde hörte sie die ersten Schreie und erkannte Shibs Stimme. Sie hätte sich nicht die Mühe gemacht, die Richtung zu wechseln und ihm zu helfen, aber die Schreie kamen direkt von vorne, wo der Wald dichter wurde.
    Svan nahm Kurs auf den tieferen Schatten, wo die Bäume hoch aufragten und eine dichte Schicht aus Laub und Zweigen den Boden bedeckte, an manchen Stellen in

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