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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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gesehen?«
    »Ich habe es gesehen. Ich wusste nicht, dass Besucher erwartet wurden.«
    »Sie wurden nicht. Es war irgendein Prador-Schiff, aber ich konnte es nicht ausreichend nahe sehen, um es zu identifizieren. Kontrolliere mal diese Orbitaltrümmer und melde dich wieder.«
    »Okay, Boss«, sagte SKI 12.
    Mit einem der Satellitenaugen entdeckte der Hüter einen mickrigen Fleck, der sich mit Hyperschallgeschwindigkeit vom Planeten entfernte; dann wandte die KI ihre Aufmerksamkeit anderen Dingen zu.
    »SKI 13, ich möchte, dass du dich sofort in deinen letzten Sektor begibst. Für dich gilt voller Krisenalarm.«
    Der Hüter war irgendwie brummig, als er den nächsten Funkkanal öffnete.
    »Sniper, ich weiß nun wirklich, dass ein Zahnkarpfen nicht fähig ist, sich mit siebenhundert Kilometern pro Stunde fortzubewegen. Bist du dir darüber klar, dass man dich der Tötung einer Klasse-drei-Intelligenz anklagen wird, falls er umkommt?«
    »Das ist mir klar. Dem Karpfen geht es gut. Was passiert da oben?«
    Der Hüter übermittelte der Kriegsdrohne ein komprimiertes Informationspaket. Sniper war vielleicht zuzeiten eine Plage, aber er hatte seinen Nutzen – besonders in Situationen, in denen es womöglich um Explosionen und plötzliche Todesfälle ging. Der Hüter wandte sich dann von der Drohne ab und einem anderen Punkt zu. Über den lokalen Server nahm er Verbindung mit einem ganz bestimmten Verstärker auf dem Planeten da unten auf. Seine jetzige Vorgehensweise wurde angestoßen von einem Programm in ihm, das mit »hässlich/verdächtig« etikettiert war. Der Entwurf dieses Programms stammte ursprünglich sogar von Sniper.
    Sniper tastete den Zahnkarpfen nach Bruchstellen ab. Ihn fünf Meter tief ins Meer plumpsen zu lassen, als der Hüter Kontakt zu ihm herstellte, das war keine clevere Idee gewesen. Überraschenderweise war der Karpfen unverletzt, nur ein bisschen nervös. Sniper verzichtete auf jede Steuerung des Tieres, während er das Informationspaket sichtete.
    Prador …
    Einige sehr alte und unbenutzte Programme in Sniper starteten, und als Ergebnis kam er einem Zustand der Erregung so nahe, wie es für ihn nur möglich war. Sofort leitete er Systemdiagnosen ein und nahm eine Bestandsaufnahme seiner Bestückung vor: 121 intelligente Raketen mit aufgespulten planaren Sprengladungen, ein Arsenal Minen, reichlich Karbidfinger für sein elektromagnetisches Geschütz und natürlich das Antiprotonengeschütz. Er war gut bewaffnet, aber die Energieversorgung stellte das große Problem dar. Einen Zahnkarpfen mit Hilfe der Antischwerkraft über eine solche Entfernung zu befördern, das hatte seine Batterien erschöpft. Sein Allotrop-Urangenerator hatte damit zu kämpfen, sie wieder auf volle Ladung zu bringen, und der Mikrofusionsmeiler mühte sich seinerseits damit ab, den Generator in Gang zu halten. Im Sprachgebrauch der Drohnen hieß das: Er war fix und fertig. Er entschied, dass es für ihn das Beste war, sich ruhig zu verhalten, bis alles wieder unter voller Ladung stand.
    Er führte eine rasche Ultraschallmessung über das fleischige Vehikel hinaus durch, in dem er hockte, und stellte fest, dass ein Segelschiff gerade in Reichweite gekommen war. Für ihn nicht von Belang, sofern man dort nicht entschied, diesen Karpfen zu jagen und aufzuschneiden, also machte er es sich bequem und wartete. Er steckte jetzt in dem, was man, wie er vermutete, als Dünndarm des Karpfens bezeichnen konnte, und hatte noch einen ganz schön langen Weg bis zum Ausgang vor sich.
    Mit Hilfe zweier Keramal-Komposit-Ruder, deren Blätter breit wie ein Mann waren, schleppte Ambel im Ruderboot die Treader. Jedes Mal, wenn er die Ruder eintauchte und durchzog, knarrte die Schlepptrosse und spannte sich, und das Schiff glitt weiter durch die Wellen. Das Boot selbst war kräftig verstärkt, besonders an den Dollen. Als Ambel beim ersten Mal diese Ruder in einem nicht verstärkten Boot benutzt hatte, riss er mit ihnen die Bordwände weg, und die Crew musste ihn rasch aus dem Meer fischen, ehe ihn die Blutegel erwischten. Nur für einen solchen Fall behielten Pland und Anne ihren Kapitän im Auge, während sie gleichzeitig die Arbeiten an Deck beaufsichtigten. Peck saß im Krähennest und behielt die übrige Umgebung im Blick.
    »Was macht er?«, fragte Pland.
    Ambel hatte die Ruder eingezogen und blickte zur Seite. Sowohl Pland als auch Anne folgten seinem Blick zum Horizont. Eine sich ausbreitende Scheibe aus rotem Feuer wuchs wie ein

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