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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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Hautkrebs hinter den Wolken. Sie brach auseinander und zerstreute sich, während sie hinsahen, aber es dauerte lange, bis auch die Färbung vom Himmel verschwand.
    »Was war das?«, fragte Pland.
    »Ein großer Meteor?«, schlug Anne zweifelnd vor.
    Sie beide starrten nachdenklich auf die verfärbte Stelle am Himmel und wandten sich erst wieder zu Ambel um, als dieser von neuem losruderte.
    »Zahnkarpfen an Steuerbord!«, brüllte Peck aus dem Ausguck.
    »Woher zum Teufel kommt der denn?«, fragte Pland.
    Sowohl er als auch Anne starrten die Kreatur an, als sie aus dem Wasser aufstieg, mit gewaltigem Platschen wieder hineinstürzte und scheinbar versuchte, die Wellen zu beißen. Nach kurzer Pause schwamm sie ein paar enge Kreise und wiegte sich dann nach hinten, anscheinend um das Boot zu betrachten, ehe sie mit rasender Geschwindigkeit eine einmalige Umkreisung des Schiffes vornahm. Die Mannschaftsmitglieder, die gerade das Deck schrubbten, unterbrachen ihre Tätigkeit und sahen sich die Show an, froh über eine Unterbrechung ihrer Mühsal. Sobald der Zahnkarpfen wieder seinen Ausgangspunkt erreicht hatte, sank er tiefer ins Wasser hinein, um Luftblasen zu erzeugen und seltsame grunzende Laute von sich zu geben.
    »Das ist mal ein verwirrtes Viech«, fand Anne.
    »So was wie ein Anfall von Irrsinn vielleicht? Das passiert uns allen mal«, sagte Pland.
    Anne schnaubte und sah ihn an.
    »Sie sind immer den Boxy-Schiffen gefolgt … haben nie irgendwelchen Schaden angerichtet«, sagte Sild, der sich auf seinen Mopp lehnte.
    Kaum hatte er das gesagt, da bäumte sich der Karpfen auf und raste plötzlich auf Ambels verstärktes Boot zu.
    »Das ist jetzt etwas, was normalerweise Peck tut«, sagte Anne.
    Gollow und Sild betrachteten einander verwirrt, drehten sich dann um und sahen, wie Anne und Pland über das Deck davonliefen; dann ließen sie plötzlich das Reinigungsgerät fallen und folgten ihnen.
    Sie alle rannten um die bugwärtige Kabine aufs Vorderdeck und drehten an der Winde, um das Tau einzuholen, mit dem das Ruderboot am Schiff hing. Boris gesellte sich vom Steuerruder aus zu ihnen, aber sie wussten, dass sie es selbst mit seiner Hilfe nicht rechtzeitig schaffen würden. Ambel holte die Ruder ein, packte eines wie einen Prügel und stand auf, um auf den Karpfen zu warten. Dieser erreichte das Boot, als es nur noch vier Meter vom Schiff entfernt war. Die Kreatur zögerte jetzt, um dann, als wäre sie zu einer Entscheidung gelangt, einen Satz nach vorn zu machen. Ambel schlug ihr mit aller Kraft auf den Kopf. Ein Geräusch ertönte, als prallte ein Vorschlaghammer auf einen Holzblock. Der Karpfen stoppte sofort, aber seine Bugwelle traf das Boot und brachte es beinahe zum Kentern. Ambel hielt sich auf den Beinen und nutzte sein Gewicht, um das Boot wieder in eine stabile Lage zu bringen. Als der Karpfen erneut heranstieß – zögernd jetzt, als wüsste er nicht so recht, was ihm widerfahren war –, schlug Ambel aufs Neue zu, diesmal auf den Fleischhöcker direkt hinter dem Kopf. Wieder ertönte dieser massive Laut. Ambel betrachtete das verbogene Ruder und drehte es für einen weiteren Hieb, vielleicht in der Hoffnung, es gerade zu klopfen. Der Karpfen schüttelte sich einmal, hob den Kopf aus den Wellen und warf Ambel einen anklagenden Blick zu.
    »Das ist es! Du hast es dem Bastard gezeigt!«, brüllte Peck von seinem Hochsitz herunter. Anne, Pland und Boris starrten zu ihm hinauf und versuchten zu entscheiden, wen der beiden Kombattanten er meinte.
    Ambel stützte das dicke Ende des Ruders auf den Boden seines Bootes, während er Auge in Auge der Kreatur gegenüberstand. Einen Augenblick später öffnete der Karpfen das Maul und erzeugte ein tiefes, rauschendes Tuten, dann wandte er sich ab und schwamm langsam davon.
    »Also hat der Kapten seine Aufmerksamkeit gewonnen«, sagte Boris.
    »Ich dachte, er würde es noch mal mit ihm probieren«, sagte Anne.
    »Nee«, sagte Boris und musterte die Juniormatrosen, die sich ringsherum versammelten. »Er wusste, dass er den Kapitän nicht mit einem Schluck herunterbekäme und was mit ihm selbst passieren würde, falls er es versuchte. Zahnkarpfen sind clever. Erinnert ihr euch an Kapitän Gurts Karpfen? Er futterte ihn mit Blutegeln und trainierte ihn darauf, noch größere Egel für ihn zu fangen.«
    »Er hat eine Menge Skind gemacht«, unterstrich Pland.
    »Dann war da noch Albers Karpfen – hat sein Schiff geschleppt«, fuhr Boris fort.
    Anne sagte: »Womöglich

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